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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

Epi\tel Sanct Paulus zu den Corinthern

Capitel 4

DA fur halte vns jederman / nemlich fur Chri\tus Diener / vnd Haushalter vber Gottes geheimnis (1).

2 Nu \uchet man nicht mehr an den Haushaltern / denn das \ie trew erfunden werden.

3 Mir aber i\ts ein geringes / das ich von euch gerichtet werde / oder von einem men\chlichen Tage / Auch richte ich mich \elbs nicht.

4 Jch bin wol nichts mir bewu\t / Aber darinne bin ich nicht gerechtfertiget / Der HErr i\ts aber / der mich richtet.

5 Darumb richtet nicht vor der zeit / bis der HErr kome / welcher auch wird ans liecht bringen / was im fin\tern verborgen i\t / vnd den rat der hertzen offenbaren / Als denn wird einem jglichen von Gott lob widerfaren.

6 SOlches aber / lieben Brüder / habe ich auff mich vnd Apollo gedeutet / vmb ewern willen / Das jr an vns lernet / das niemand höher von \ich halte / denn jtzt ge\chrieben i\t / Auff das \ich nicht einer wider den andern vmb jemands willen auffbla\e.

7 Denn wer hat dich furgezogen? Was ha\tu aber / das du nicht empfangen ha\t? So du es aber empfangen ha\t / was rhüme\tu dich denn / als der es nicht empfangen hette?

8 Jr \eid \chon Sat worden / Jr \eid \chon Reich (2) worden / Jr herr\chet on vns / Vnd wolte Gott jr herr\chetet / Auff das auch wir mit euch herr\chen möchten.

9 JCH halte aber / Gott habe vns Apo\tel fur die allergering\ten darge\tellet / als dem Tode vbergeben. Denn wir \ind ein Schaw\piel worden der Welt / vnd den Engeln / vnd den Men\chen.

10 Wir \ind Narren vmb Chri\tus willen / Jr aber \eid klug in Chri\to. Wir \chwach / Jr aber \tarck. Jr herrlich / Wir aber verachtet.

11 Bis auff die\e \tund leiden wir hunger vnd dur\t / vnd \ind nacket / vnd werden ge\chlagen / vnd haben keine gewi\\e Stete /

12 vnd erbeiten vnd wircken mit vn\ern eigen henden. Man \chilt vns / \o \egen wir / Man verfolget vns / So dulden wirs / Man le\tert vns / So flehen wir /

13 Wir \ind \tets als ein Fluch der welt / vnd ein Fegopffer aller Leute (3).

14 NJcht \chreibe ich \olches / das ich euch be\cheme / Sondern ich vermane euch / als meine lieben Kinder.

15 Denn ob jr gleich zehen tau\ent Zuchtmei\ter hettet / in Chri\to / So habt jr doch nicht viel Veter / Denn ich habe euch gezeuget in Chri\to Jhe\u / durchs Euangelium.

16 Darumb ermane ich euch / \eid meine Nachfolger.

17 Aus der\elben vr\ache habe ich Timotheum zu euch ge\and / welcher i\t mein lieber vnd getrewer Son in dem HErrn / das er euch erinnere meiner Wege / die da in Chri\to \ind / Gleich wie ich an allen enden / in allen Gemeinen lere.

18 ES blehen \ich etliche auff / als würde ich nicht zu euch komen.

19 Jch wil aber gar kürztlich zu euch komen / \o der HErr wil / vnd erlernen / nicht die wort der auffgebla\enen / \ondern die krafft.

20 Denn das reich Gottes \tehet nicht in worten / \ondern in krafft.

21 Was wolt jr? Sol ich mit der Ruten zu euch komen oder mit Liebe vnd \anfftmütigem Gei\t?

(1) Das i\t das Euangelium / darinnen die Göttlichen güter verborgen / vns furgetragen werden.

(2) Jronia / Er \pottet jr / vnd meinet das wider\piel.

(3) Fluch auff Griechi\ch / Katharma / Fegopffer / Perip\ema / Latini\ch piaculum / hies ein Men\ch / der ein \olche bö\e that begangen hatte / das man meinet / Gott würde Land vnd Leute darumb verfluchen vnd verderben. Darumb wenn \ie den\elbigen abtheten / meineten \ie / \ie hetten den Fluch weggethan / vnd das Land gereiniget. Solcher Fluch war der Prophet Jonas / da er ins Meer geworffen ward / Zu weilen namen \ie auch einen vn\chuldigen men\chen / wenn \o gro\\e Plage im Lande war / vnd meineten / \ie fegeten das Land von \olcher Plage mit \olchem Tod oder Opffer / wurffen jn ins meer / vnd \prachen / Du \eie\t vn\er Fegopffer / das wird gene\en vnd erlö\et werden. Al\o meinet die welt / das die Apo\tel vnd des Euangelij Prediger / die erge\ten vnd \chedlich\ten Leute auff Erden \eien / Wenn \ie der los were / \o \tünde es wol / vnd weren alles vnglücks vnd Fluchs los / hetten da mit Gott gro\\en Dien\t gethan / Joh. xvj.