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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Epi\tel Sanct Paulus zu den Corinthern

Capitel 2

VND ich lieben Brüder / da ich zu euch kam / kam ich nicht mit hohen worten oder hoher weisheit / euch zu verkündigen die göttliche predigt.
2 Denn ich hielt mich nicht dafur / das ich etwas wü\te vnter euch / On allein Jhe\um Chri\tum / den gecreutzigeten.
3 Vnd ich war bey euch / mit \chwacheit / vnd mit furcht / vnd mit gro\\em zittern /
4 Vnd mein wort vnd meine predigt war nicht in vernünfftigen Reden men\chlicher weisheit / Sondern in bewei\ung des Gei\ts vnd der krafft /
5 Auff das ewer glaube be\tehe (1) / nicht auff Men\chen weisheit / \ondern auff Gottes krafft. Gal. 6.
6 DA wir aber von reden / das i\t dennoch weisheit / bey den Volkomen / Nicht eine weisheit die\er Welt / auch nicht der Ober\ten die\er welt / welche vergehen /
7 Sondern wir reden von der heimlichen verborgenen (2) weisheit Gottes / welche Gott verordnet hat vor der welt / zu vn\er herrligkeit /
8 Welche keiner von den Ober\ten die\er welt erkand hat / Denn wo \ie die erkand hetten / hetten \ie den HErrn der Herrligkeit nicht gecreutziget.
9 Sondern wie ge\chrieben \tehet / Das kein Auge ge\ehen hat / vnd kein Ohre gehöret hat / vnd in keines Men\chen hertz komen i\t / das Gott bereitet hat / denen / die jn lieben. Je\a. 64.
10 VNs aber hat es Gott offenbaret durch \einen Gei\t / Denn der Gei\t erfor\chet alle ding / auch die tieffe der Gottheit.
11 Denn welcher Men\ch weis / was im men\chen i\t / on der gei\t des men\chen / der in jm i\t? Al\o auch / niemand weis / was in Gott i\t / on der gei\t Gottes.
12 Wir aber haben nicht empfangen den Gei\t der welt / \ondern den Gei\t aus Gott / das wir wi\\en können / was vns von Gott gegeben i\t /
13 Welchs wir auch reden / nicht mit worten / welche men\chliche weisheit leren kan / Sondern mit worten / die der heilige Gei\t leret / vnd richten gei\tliche \achen gei\tlich.
14 Der natürliche (3) Men\ch aber vernimpt nichts vom gei\t Gottes / Es i\t jm eine torheit / vnd kan es nicht erkennen / Denn es mus gei\tlich gerichtet \ein.
15 Der Gei\tliche aber richtet (4) alles / vnd wird von niemand gerichtet.
16 Denn wer hat des HERRN \inn erkand? Oder wer wil jn vnterwei\en? Wir aber haben Chri\tus \inn. Je\a. 40.


(1) Darumb können Men\chenlere nicht ein grund des Gewi\\ens oder Glaubens \ein.
(2) Denn es ligt vnter der torheit vnd dem Creutz verborgen / vnd \cheinet nicht in ehren vnd reichthum.
(3) Der natürliche Men\ch i\t / wie er außer der gnaden i\t / mit aller vernunfft / kun\t / \innen vnd vermü gen / auch auffs be\te ge\chickt.