Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545) Der Prediger Salomonis Capitel 10 Al\o verderben die \chedlichen Fliegen gute Salben. Darumb i\ts zu weilen be\\er Torheit / denn Weisheit vnd Ehre / 2 Denn des Wei\en hertz i\t zu \einer rechten / Aber des Narren hertz i\t zu \einer lincken. 3 Auch ob der Narr \elb\t nerri\ch i\t in \eim thun / noch helt er jederman fur Narren. 4 Darumb wenn eins Gewaltigen trotz wider deinen willen fort gehet / \o las dich nicht entrü\ten / Denn nachla\\en \tillet (1) gros vnglück. 5 ES i\t ein Vnglück das ich \ahe vnter der Sonnen / nemlich / vnuer\tand der vnter den Gewaltigen gemein i\t / 6 Das ein Narr \itzt in gro\\er wirde / vnd die Reichen hie nidden \itzen. 7 Jch \ahe Knechte auff ro\\en / vnd Für\ten zu fu\\ gehen wie Knechte. 8 Aber wer eine Gruben macht / der wird \elbs drein fallen / Vnd wer den Zaun zurei\\et / den wird eine Schlange \techen. 9 Wer Steine weg waltzet (2) / der wird mühe da mit haben / Vnd wer Holtz \paltet / der wird da von verletzt werden. 10 Wenn ein Ei\en \tumpff wird / vnd an der \chneiten vnge\chlieffen bleibet / mus mans mit macht wider \cherffen / Al\o folget auch Weisheit dem vleis. 11 EJn We\\cher i\t nichts be\\ers / denn eine Schlange / die vnbe\chworen \ticht. 12 Die wort aus dem mund eines Wei\en / \ind hold\elig / Aber des Narren lippen ver\chlingen den \elben / 13 Der anfang \einer wort i\t Narrheit / Vnd das ende i\t \chedliche torheit. 14 Ein Narr macht viel wort / Denn der Men\ch weis nicht was gewe\en i\t / Vnd wer wil jm \agen / was nach jm werden wird? 15 Die erbeit der Narren wird jnen \awr / Weil man nicht weis (3) in der Stad zu gehen. 16 WEh dir Land / des König ein Kind i\t / vnd des Für\ten früe e\\en. 17 Wol dir Land / des König edel i\t / vnd des Für\ten zu rechter zeit e\\en / zur \tercke vnd nicht zur lu\t. 18 (Denn durch faulheit \incken die Balcken / vnd durch hinle\\ige Hende / wird das Haus trieffend) 19 Das macht / \ie machen brot zum lachen / Vnd der wein mus die Lebendigen (4) erfrewen / vnd das gelt mus jnen alles zu wegen bringen. 20 FLuch dem Könige nicht in deim Hertzen / vnd fluche dem Reichen nicht in deiner Schlaffkamer / Denn die Vögel des Himels füren die \tim / vnd die fittig haben / \agens nach. (1) Verhören vnd la\\en gehen / das \ich \elbs \tillet / i\t gro\\e kun\t und tugent. (2) New Regiment machen / \ticht zu letzt vbel / Denn der Pöbel i\t vnbeding. (3) Er gedenckt nicht wie es vor hin andern gangen i\t / Feret fort / vnd weis doch nicht wie es gehen wird. (4) Das \ind die im \au\\e leben / vnd mit freuden zeren.
Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)