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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

Das vierde Buch Mo\e

Capitel 23

Vnd Bileam \prach zu Balak / Bawe mir hie \ieben Altar / vnd \chaff mir her \ieben farren vnd \ieben farren vnd \ieben widder.

2 Balak thet wie jm Bileam \agt / Vnd beide Balak vnd Bileam opfferten / ja auff ein Altar einen farren vnd einen widder.

3 Vnd Bileam \prach zu Balak / Tritt bey dein Brandopffer / Jch wil hin gehen / ob vieleicht mir der HERR (1) begegene / Das ich dir an\age / was er mir zeiget / Vnd gieng hin eilend.

4 VND Gott begegnet Bileam / Er aber \prach zu jm / Sieben Altar hab ich zugericht / vnd ja auff einen Altar einen farren vnd einen widder geopffert.

5 Der HERR aber gab das wort dem Bileam in den mund / vnd \prach / Gehe wider zu Balak vnd rede al\o.

6 Vnd da er wider zu jm kam / Sihe / da \tund er bey \einem Brandopffer / \ampt allen Für\ten der Moabiter.

7 DA hub er an \einen Spruch (2) / vnd \prach / Aus Syrien hat mich Balak der Moabiter könig holen la\\en / von dem Gebirge gegen dem auffgang / Kom / verfluche mir Jacob / kom / \chilt J\rael.

8 Wie \ol ich fluchen dem Gott nicht fluchet? Wie \ol ich \chelten den der HERR nicht \chilt?

9 Denn von der höhe der Fel\en \ehe ich jn wol / vnd von den Hügeln \chawe ich jn. Sihe / das Volck wird be\onders wonen / vnd nicht vnter die Heiden gerechnet werden.

10 Wer kan zelen den \taub Jacob / vnd die zal des vierden teils J\rael? Meine Seele mü\\e \terben des tods der Gerechten / vnd mein Ende werde wie die\er ende.

11 DA \prach Balak zu Bileam / Was thu\tu an mir? Jch hab dich holen la\\en zu fluchen meinen Feinden / vnd \ihe / du \egene\t.

12 Er antwortet vnd \prach / Mus ich nicht das halten vnd reden / das mir der HERR in den mund gibt:

13 Balak \prach zu jm / Kom doch mit mir an einen andern Ort / von dannen du \ein ende \ehe\t / vnd doch nicht gantz \ehe\t / vnd fluche mir jm da\elbs.

14 VND er füret jn auff einen freien Platz auff der höhe Pi\ga / vnd bawete \ieben Altar / vnd opfferte ja auff einem Altar einen Farren vnd einen widder.

15 Vnd \prach zu Balak / Tritt al\o bey dein Brandopffer / ich wil dort warten.

16 Vnd der HERR begegnet Bileam / vnd gab jm das wort in \einen mund / vnd \prach / Gehe wider zu Balak vnd rede al\o.

17 Vnd da er wider zu jm kam / Sihe / da \tund er bey \einem Brandopffer / \ampt den Für\ten der Moabiter / Vnd Balak \prach zu jm / Was hat der HERR ge\agt.

18 VND er hub an \einen Spruch / vnd \prach / Stehe auff Balak vnd höre nim zu ohren was ich \age du \on Zipor.

19 Gott i\t nicht ein Men\ch (3) das er liege / noch ein men\chen Kind / das jn etwas gerewe. Solt er etwas \agen vnd nicht thun? Solt er etwas reden vnd nicht halten?

20 Sihe / zu \egenen bin ich her bracht / Jch \egene vnd kans nicht wenden.

21 Man \ihet keine Mühe (4) in Jacob / vnd keine Erbeit in J\rael / Der HERR \ein Gott i\t bey jm / vnd das drometen des Königs (5) vnter jm.

22 Gott hat \ie aus Egypten gefüret / \eine freidigkeit i\t wie eins Einhorns.

23 Denn es i\t kein Zeuberer in Jacob / vnd kein War\ager in J\rael. Zu \einer zeit wird man von Jacob \agen vnd von J\rael / welche wunder Gott thut.

24 Sihe / das Volck wird auff\tehen wie ein junger Lewe / vnd wird \ich erheben wie ein Lewe / Es wird \ich nicht legen / bis es den Raub fre\\e / vnd das blut der Er\chlagenen \auffe.

25 DA \prach Balak zu Bileam / Du \olt jm weder - fluchen noch \egenen.

26 Bileam antwortet / vnd \prach zu Balak / Hab ich dir nicht ge\agt / Alles was der HERR reden würde / das würde ich thun?

27 Balak \prach zu jm / Kom doch ich wil dich an einen andern Ort füren / obs vieleicht Gott gefalle / das du da\elbs mir \ie verfluche\t.

28 Vnd er füret jn auff die höhe des berges Peor / welcher gegen die wü\ten \ihet.

29 Vnd Bileam \prach zu Balak / Bawe mir hie \ieben Altar / vnd \chaffe mir \ieben farren vnd \ieben widder.

30 Balak thet wie Bileam \agt / vnd opffert ja auff einen Altar einen farren vnd einen widder.

(1) Hie leuget Bileam / das er wil zum HERRN gehen / welcher jm bereit ge\agt hatte / das er nicht \olt fluchen / Sondern er gehet zu \einen Zeuberern vnter des HERRN Namen.

(2) Hei\\t hie oracula das i\t / \olche wort die er nicht von jm \elbs redet. Sondern die jm Gott in den mund gab. Als wenn ein Gottlo\er / den text des worts Gottes \pricht / das wider jn \elbs vnd die \einen i\t.

(3) Men\chen liegen / vnd mü\\en auch zu weilen feilen / das \ie nicht halten können / denn \ie \ind \elbs jrs lebens vngewis.

(4) Mühe vnd Erbeit hei\\t die Schrifft Abgötterey oder fal\chen Gottesdien\t / vnd was on glauben ge\chicht. P\al. 10. Vnter \einer Zungen i\t Mühe vnd Erbeit.

(5) Drometen des Königes / das i\t / Die leiblichen drameten Gottes jres Königs / der \ie zu machen befolhen hatte / darumb \ie vnüberwindlich waren im \treit. Mag auch wol hei\\en / das wort Gottes / \o in die\em Volck lauter vnd öffentlich geleret ward.