Capitel: 1 2 3 4 5 6


Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

Ein Capitel zurückEin Capitel weiter

Epi\tel Sanct Paulus zu den Galatern

Capitel 5

SO be\tehet nu in der Freiheit / da mit Vns Chri\tus befreiet hat / Vnd la\\et euch nicht widerumb in das knechti\che Joch fangen.
2 Sihe ich Paulus \age euch / Wo jr euch be\chneiten la\\et / So i\t euch Chri\tus kein nütz.
3 Jch zeuge abermal einem jederman / der \ich be\chneiten le\\et / Das er noch das gantze Ge\etze \chüldig (1) i\t zu thun.
4 Jr habt Chri\tum verloren / die jr durch das Ge\etz gerecht werden wolt / vnd \eid von der Gnade gefallen.
5 Wir aber warten im Gei\t / durch den glauben / der Gerechtigkeit der man hoffen mus.
6 Denn in Chri\to Jhe\u gilt weder Be\chneitung noch Vorhaut etwas / Sondern der Glaube der durch die Liebe thetig i\t.
7 JR lieffet fein / Wer hat euch auffgehalten / der Warheit nicht zu gehorchen?
8 Solch vberreden / i\t nicht von dem / der euch beruffen hat.
9 Ein wenig Sawrteig ver\awret den gantzen Teig.
10 Jch ver\ehe mich zu euch in dem HErrn / jr werdet nichts anders ge\innet \ein. Wer euch aber jrre machet / Der wird \ein Vrteil tragen / er \ey wer er wolle.
11 Jch aber / lieben Brüder / \o ich die be\chneitung noch predige / Warumb leide ich denn verfolgung? So hette das ergernis des Creutzes auffgehöret.
12 Wolte Gott / das \ie auch ausgerottet würden / die euch ver\tören.
13 JR aber / lieben Brüder / \eid zur Freiheit beruffen / Allein \ehet zu / das jr durch die Freiheit dem Flei\ch nicht raum gebet (2) / Sondern durch die Liebe diene einer dem andern.
14 Denn alle Ge\etz werden in einem wort erfüllet / in dem / Liebe deinen Nehe\ten als dich \elbs.
15 So jr euch aber vnternander bei\\et vnd fre\\et / So \ehet zu / das jr nicht vnternander verzeret werdet.
16 JCH \age aber / Wandelt im Gei\t / \o werdet jr die lü\te des Flei\ches nicht volnbringen.
17 Denn das Flei\ch gelü\tet wider den Gei\t / Vnd den Gei\t wider das Flei\ch / Die\elbige \ind widernander / das jr nicht thut was jr wollet.
18 Regieret euch aber der Gei\t / So \eid jr nicht vnter dem Ge\etze.
19 Offenbar \ind aber die werck des Flei\ches / als da \ind Ehebruch / Hurerey / Vnreinigkeit / Vnzucht /
20 Abgötterey / Zeuberey / Feind\chafft / Hadder / Neid / Zorn / Zanck / Zwitracht / Rotten / Ha\\ / Mord /
21 Sauffen / Fre\\en / vnd der gleichen. Von welchen ich euch hab zuuor ge\agt / vnd \age noch zuuor / Das die \olches thun / werden das reich Gottes nicht erben.
22 Die Frucht aber des Gei\tes i\t / Liebe / Freude / Friede / Gedult / Freundligkeit / Gütigkeit / Glaube / Sanfftmut / Keu\cheit /
23 Wider \olche i\t das Ge\etz nicht.
24 Welche aber Chri\tum angehören / die creutzigen jr Flei\ch \ampt den lü\ten vnd begirden.
25 SO wir im Gei\t leben / \o la\\et vns auch im Gei\t wandeln.
26 La\\et vns nicht eiteler Ehre geitzig \ein / vnternander zu entrü\ten vnd zu ha\\en.


(1) Denn on glauben i\t kein hertz rein / On hertzen reinigkeit i\t kein werck recht vnd rein.
(2) Das thun die jenen / die da \agen / dieweil der glaube alles thut / \o wollen wir nichts gutes thun / vnd auff den glauben vns verla\\en.

Ein Capitel zurückEin Capitel weiter