(1) Zweierley Christen sind / Etliche starck im glauben / Etliche schwach. Jene verachten die schwachen allzufrech / Diese ergern sich an den starcken allzu leichtlich. So sollen sie nu beide sich nach der Liebe richten / das keiner den andern beledige noch richte / sondern thun vnd lassen / wie es dem andern nutz vnd not ist.
(2) Das ist / Er wancke vnd zweiuele nicht in seinem Gewissen / sondern sey sicher / das fur Gott keine sünde sey / Er esse oder esse nicht.
(3) So mus Christus rechter Gott sein / weil solches sol fur seinem Richtstuel geschehen.
(4) Jst eben so viel / als vnrein / Als das da nicht geweihet oder geheiliget ist.
(5) Das Euangelium ist vnser Schatz / Das derselbige verlestert wird / machen die / so der Christlichen freiheit frech brauchen / den Schwachen zum ergernis.
(6) Mercke / Dis ist ein gemeiner Heubtspruch wider alle werck / on glauben gethan. Vnd hüte dich fur falscher glosen / so hie ertichtet sind von vielen Lerern.