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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Epistel Sanct Paulus zu den Römern

Capitel 5

NV wir denn sind gerecht worden durch den glauben / So haben wir Friede mit Gott / durch vnsern HErrn Jhesu Christ /
2 Durch welchen wir auch einen Zugang haben im glauben / zu dieser gnade / darinnen wir stehen / vnd rhümen vns der Hoffnung der zukünfftigen Herrligkeit / die Gott geben sol.
3 Nicht allein aber das / Sondern wir rhümen vns auch der Trübsaln / die weil wir wissen / Das trübsal gedult bringet /
4 Gedult aber bringet erfarung / Erfarung (1) aber bringet hoffnung
5 Hoffnung aber lesst nicht zu schanden werden. Denn die liebe Gottes ist ausgegossen in vnser hertz durch den heiligen Geist / welcher vns gegeben ist.
6 DEnn auch Christus / da wir noch schwach waren nach der zeit / ist fur vns Gottlosen gestorben.
7 Nu stirbet kaum jemand vmb des Rechtes willen. Vmb etwas Gutes willen thürste vieleicht jemand sterben.
8 Darumb preiset Gott seine Liebe gegen vns / das Christus fur vns gestorben ist / da wir noch Sünder waren.
9 So werden wir je viel mehr durch jn behalten werden fur dem zorn / nach dem wir durch sein Blut gerecht worden sind.
10 DEnn so wir Gott versünet sind / durch den Tod seines Sons / Da wir noch Feinde waren / Viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben / so wir nu versünet sind?
11 Nicht allein aber das / sondern wir rhümen vns auch Gottes (2) / durch vnsern HErrn Jhesum Christ / durch welchen wir nu die Versünung empfangen haben.
12 Derhalben / wie durch einen menschen die Sünde ist komen in die Welt / vnd der Tod durch die sünde / vnd ist also der Tod zu allen Menschen durch gedrungen / die weil sie alle gesündiget haben.
13 Denn die Sünde war wol in der Welt / bis auff das Gesetz / Aber wo kein Gesetz ist / da achtet man der sunde nicht.
14 Sondern der Tod herrschete von Adam an bis auff Mosen / auch vber die / die nicht gesündigt haben / mit gleicher vbertrettung / wie Adam / welcher ist ein Bilde (3) / des / der zukünfftig war.
15 Aber nicht helt sichs mit der gabe / wie mit der Sünde. Denn so an eines sünde viel gestorben sind / So ist viel mehr Gottes gnade vnd gabe vielen reichlich widerfaren / durch Jhesum Christ / der der einige Mensch / in gnaden war.
16 VND nicht ist die Gabe alleine vber eine sünde / wie durch des einigen Sünders einige sünde / alles Verderben. Denn das vrteil ist komen aus einer sünde zur verdamnis / Die Gabe aber hilfft / auch aus vielen sünden zur gerechtigkeit.
17 Denn so vmb des einigen sünde willen der Tod geherrschet hat durch den einen (4) / Viel mehr werden die / so da empfahen die fülle der Gnade vnd der Gaben zur gerechtigkeit herrschen im Leben / durch einen Jhesu Christ. Joh. 1.
18 WJe nu durch eines Sünde die verdamnis vber alle Menschen komen ist / Also ist auch durch eines Gerechtigkeit die rechtfertigung des Lebens vber alle Menschen komen (5).
19 Denn gleich wie durch eines Menschen vngehorsam viel Sünder worden sind / Also auch durch eines Gehorsam werden viel Gerechten.
20 DAs Gesetz aber ist neben ein komen / auff das die Sünde mechtiger würde. Wo aber die Sünde mechtig worden ist / Da ist doch die Gnade viel mechtiger worden /
21 Auff das gleich wie die Sünde geherrschet hat zu dem Tode / Also auch herrsche die Gnade durch die gerechtigkeit zum ewigen Leben / durch Jhesum Christ.


(1) Erfarung ist / wenn einer wol versucht ist / vnd kan dauon reden / als einer der dabey gewesen ist.
(2) Das Gott vnser sey / vnd wir sein seien / vnd alle Güter gemein von jm vnd mit jm haben / in aller zuuersicht.
(3) Wie Adam vns mit frembder sünde / on vnser schuld verderbet hat. Also hat vns Christus mit frembder Gnade / on vnser verdienst / selig ge macht.