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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Der Prophet Jeremia

Capitel 6

Samlet euch jr kinder BenJamin aus Jerusalem / vnd blaset die Drometen auff der warte Thekoa / vnd werfft auff ein Panir / auff der warte BethCherem / Denn es gehet daher ein vnglück von Mitternacht / vnd ein grosser jamer.
2 Die tochter Zion ist / wie eine schöne vnd lustige Awe /
3 Aber es werden Hirten vber sie komen mit jren herden / die werden Gezelt rings vmb sie her auffschlahen / vnd weiden ein jglicher an seinem ort (vnd sprechen)
4 Rüstet euch zum Krieg wider sie / Wolauff / Lasst vns hinauff ziehen / weil es noch hoch tag ist / Ey es wil abend werden / vnd die schatten werden gros.
5 Wolan / so lasst vns auff sein / vnd solten wir bey nacht hin auff ziehen vnd jre Pallast verderben.
6 DEnn also spricht der HERR Zebaoth / Fellet bewme / vnd macht schütte wider Jerusalem / Denn sie ist eine Stad / die heimgesucht werden sol / Jst doch eitel vnrecht drinnen.
7 Denn gleich wie ein Born sein wasser quillet / Also quillet auch jre bosheit / Jr freuel vnd gewalt schreiet vber sie / vnd jr morden vnd schlahen treiben sie teglich fur mir.
8 Besser dich Jerusalem / ehe sich mein hertz von dir wende / vnd ich dich zum wüsten Lande mache / darinnen niemands wone.
9 So spricht der HERR Zebaoth / Was vbrig ist blieben von Jsrael / das mus auch nach her abgelesen werden / wie am Weinstock / Der Weinleser wird eins nach dem andern in die Butten werffen.
10 AH mit wem sol ich doch reden vnd zeugen? Das doch jemand hören wolte / Aber jre ohren sind vnbeschnitten / sie mügens nicht hören. Sihe / sie halten des HERRN wort fur einen Sxot / vnd wollen sein nicht.
11 Darumb bin ich des HERRN drewen (1) so vol das ichs nicht lassen kan. Schütte aus / beide vber kinder auff den gassen / vnd vber die Manschafft im Rat mit einander / Denn es sollen beide Man vnd Weib / beide alte vnd der wolbetagte / gefangen werden.
12 Jre Heuser sollen den Frembden zu teil werden / sampt den eckern vnd Weibern / Denn ich wil meine Hand ausstrecken / spricht der HERR / vber des Landes einwoner.
13 DEnn sie geitzen alle sampt / klein vnd gros / vnd beide Propheten vnd Priester leren alle sampt falschen Gottesdienst.
14 Vnd trösten mein Volck in seinem vnglück / das sie es geringe achten sollen / vnd sagen / Friede (2) / friede / Vnd ist doch nicht friede.
15 Darumb werden sie mit schanden bestehen / das sie solche Grewel treiben / Wiewol sie wollen vngeschendet (3) sein / vnd wollen sich nicht schemen / Darumb müssen sie fallen / vber einen Hauffen / vnd wenn ich sie heimsuchen werde / sollen sie fallen / spricht der HERR. Jesa. 56; Jere. 8.
16 SO spricht der HERR / Trett auff die wege / vnd schawet / vnd fraget nach den vorigen wegen / welchs der gute weg sey / vnd wandelt drinnen / So werdet jr Ruge finden fur ewr seelen. Aber sie sprechen / Wir wollens nicht thun.
17 Jch habe Wechter vber euch gesetzt / merckt auff die stim der Drometen / Aber sie sprechen / Wir wollens nicht thun.
18 Darumb so höret jr Heiden / vnd merckt sampt ewren Leuten /
19 du Erde höre zu / Sihe / Jch wil ein vnglück vber dis Volck bringen / nemlich / jren verdienten lohn / Das sie auff meine wort nicht achten / vnd mein Gesetz verwerffen. Math. 11.
20 WAs frage ich nach dem Weyrauch / der aus Reicharabia / vnd nach den guten Zimetrinden (4) / die aus fernen Landen komen? Ewer Brandopffer sind mir nicht angeneme / vnd ewer Opffer gefallen mir nichts.
21 Darumb spricht der HERR also / Sihe / Jch wil diesem Volck ein ergernis stellen / daran sich / beide Veter vnd Kinder / mit einander stossen / vnd ein Nachbar mit dem andern vmbkomen sollen. Jesa. 1.
22 SO spricht der HERR / sihe / Es wird ein Volck komen von Mitternacht vnd ein gros volck wird sich erregen hart an vnserm Lande /
23 die Bogen vnd Schild füren / es ist grausam vnd on barmhertzigkeit / Sie brausen daher wie ein vngestüme Meer / vnd reiten auff Rossen / gerüst / wie Kriegsleute / wider dich du tochter Zion.
24 Wenn wir von jnen hören werden / so werden vns die Feuste entsincken / Es wird vns angst vnd weh werden / wie einer Gebererin. Es gehe ja niemand hin aus auff den acker /
25 Niemand gehe vber feld / Denn es ist allenthalben vnsicher fur dem schwert des Feindes.
26 O Tochter meines Volcks / zeuch Secke an / vnd lege dich in die asschen / Trag leide / wie vmb einen einigen Son / vnd klage / wie die / so hoch betrübt sind / Denn der Verderber kompt vber vns plötzlich.
27 JCH habe dich zum Schmeltzer (5) gesetzt / vnter mein Volck / das so hart ist / das du jr wesen erfaren vnd prüfen solt.
28 Sie sind allzumal abtrünnige / vnd wandeln verrheterisch / Sie sind eitel verdorben ertz vnd eisen.
29 Der Blasbalck ist verbrand / das Bley verschwindet / das schmeltzen ist vmb sonst / Denn das böse ist nicht dauon gescheiden.
30 Darumb heissen sie auch ein verworffen silber / Denn der HERR hat sie verworffen.


(1) Das ist / Jch mus Gottes drewen vnd seines zorns wort / gleich ausschütten / als dem Fas den boden ausstossen.
(2) Das ist / Es gehet vnd stehet wol / Es ist alles sicher / hat kein not. 1. The. 5 Pax et securitas