Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545) Der Prophet Jeremia Capitel 4 WJltu dich Jsrael bekeren / spricht der HERR / So bekere dich zu mir. Vnd so du deine Grewel wegthust von meinem Angesicht / So soltu nicht vertrieben werden. 2 Als denn wirstu on heucheley / recht vnd heiliglich schweren (so war der HERR lebet) Vnd die Heiden werden in jm gesegenet werden / vnd sich sein rhümen. 3 Denn so spricht der HERR / zu den in Juda vnd zu Jerusalem / Pflüget ein newes / vnd seet nicht vnter die Hecken. 4 Beschneitet euch dem HERRN / vnd thut weg die Vorhaut ewers hertzen / jr Menner vnd jr Leute zu Jerusalem. Auff das nicht mein grim ausfare / wie fewr / vnd brenne / das niemand lesschen müge / vmb ewr bosheit willen. Osee. 1. 5 JA denn (1) verkündigt in Juda / vnd schreiet laut zu Jerusalem / vnd sprecht / Blaset die Drometen im Lande / rufft mit voller stim / vnd sprecht / Samlet euch / vnd lasset vns in die feste Stedte ziehen. 6 Werfft zu Zion ein Panir auff / Heuffet euch vnd seumet nicht / Denn ich bringe ein vnglück herzu von Mitternacht / vnd ein grossen jamer. 7 Es feret daher der Lewe aus seiner hecke / vnd der Verstörer der Heiden zeucht einher aus seinem ort / Das er dein Land verwüste / vnd deine Stedte ausbrenne / das niemand drinne wone. 8 Darumb zihet Secke an / klagt vnd heulet / Denn der grimmige zorn des HERRN wil nicht auffhören von vns. 9 ZV der zeit / spricht der HERR / wird dem Könige vnd den Fürsten das hertz entfallen / Die Priester werden verstörtzt / vnd die Propheten erschrocken sein. 10 Jch aber sprach / Ah HErr HERR / du hasts diesem Volck vnd Jerusalem weit feilen lassen / da sie sagten / Es wird friede bey euch sein / So doch das schwert bis an die Seele reicht. 11 Zur selbigen zeit wird man diesem Volck vnd Jerusalem sagen / Es kompt ein dürrer Wind (2) vber dem Gebirge her / als aus der wüsten / des weges zu der Tochter meines volcks zu / nicht zu worffen noch zu schwingen / 12 Ja ein wind kompt / der jnen zu starck sein wird / Da wil ich denn auch mit jnen rechten. 13 Sihe / er feret daher / wie wolcken / vnd seine Wagen sind / wie ein Sturmwind / seine Rosse sind schneller denn Adeler / Weh vns / wir müssen verstöret werden. 14 SO wasche nu Jerusalem dein hertz von der bosheit / Auff das dir geholffen werde / Wie lange wollen bey dir bleiben die leidigen Lere? 15 Denn es kompt ein geschrey von Dan her / vnd ein böse Botschafft vom gebirge Ephraim her / 16 wie die Heiden rhümen. Vnd es ist bis gen Jerusalem erschollen / Das Hüter (3) komen aus fernen Landen / vnd werden schreien wider die stedte Juda. 17 Sie werden sie rings vmbher belegern / wie die Hüter auff dem felde / Denn sie haben Mich erzürnet / spricht der HERR. 18 Das hastu zu Lohn fur dein wesen vnd dein thun / Denn wird dein hertz fülen / wie deine bosheit so gros ist. 19 WJe ist mir so hertzlich weh / Mein hertz pucht mir im Leibe / vnd habe kein Ruge / Denn meine seele höret der Posaunen hall / vnd eine Feldschlacht / 20 vnd einen Mordgeschrey vber den andern / Denn das gantze Land wird verheret / plötzlich werden meine Hütten vnd meine Gezellt verstöret. 21 Wie lange sol ich doch das Panir sehen / vnd der Posaunen hall hören? 22 Aber mein Volck ist toll / vnd gleuben mir nicht / Töricht sind sie / vnd achtens nicht / Weise sind sie gnug vbels zuthun / Aber wol thun wollen sie nicht lernen. 23 Jch schawet das Land an / Sihe / das war wüst vnd öde / vnd den Himel / vnd er war finster (4). 24 Jch sahe die Berge an / vnd sihe / die bebeten / vnd alle Hügel zitterten. 25 Jch sahe / vnd sihe / da war kein Mensch / vnd alles Geuogel vnter dem Himel war weggeflogen. 26 Jch sahe / vnd sihe / das Bawfeld war eine wüste / vnd alle Stedte drinnen / waren zubrochen fur dem HERRN / vnd fur seinem grimmigen zorn. 27 DEnn so spricht der HERR / Das gantze Land sol wüste werden / Vnd wils doch nicht gar aus (5) machen. 28 Darumb wird das Land betrübt / vnd der Himel droben trawrig sein / denn ich habs geredt / Jch habs beschlossen / vnd sol mich nicht rewen / wil auch nicht dauon ablassen. 29 Alle Stedte werden fur dem geschrey der Reuter vnd Schützen fliehen / vnd in die dicken Welde lauffen vnd in die Felsen kriechen / Alle Stedte werden verlassen stehen / das niemand drinnen wonet. 30 WAs wiltu als denn thun / du Verstörete? Wenn du dich schon mit Purpur kleiden / vnd mit gülden Kleinoten schmücken / vnd dein angesicht schmincken würdest / So schmückestu dich doch vergeblich / Denn die dir jtzt hofieren / werden dich verachten / sie werden dir nach dem Leben trachten. 31 Denn ich höre ein geschrey / als einer Gebererin / Eine angst / als einer die in den ersten Kindsnöten ist / Ein geschrey der tochter Zion / die da klagt / vnd die hende auswirfft / Ah weh mir / Jch mus schier vergehen / fur dem würgen. (1) Wenn das Fewer angehen wird / vnd jr euch nicht gebessert habt / so wirds nicht helffen / das jr euch rüstet. (2) Der König zu Babel. (3) Widersinnisch / die Verstörer heist er Hüter. (4) Ebr. Nicht liecht. (5) Das ist / Jch wil etliche lassen vberbleiben. Das haben sie zu der zeit als eine gewönliche rede wol verstanden / das es solte gar aus sein / Bis auff etliche die nicht sollen das vorige Reich haben.
Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)