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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Der Prophet Jesaia

Capitel 16

LJeber schickt jr Landsherrn Lemmer von Sela (1) aus der wüsten zum Berge der tochter Zion.
2 Aber wie ein Vogel da hin fleugt / der aus dem Nest getrieben wird / So werden sein die töchter Moab / wenn sie fur Arnon vberziehen.
3 Samlet rat / haltet gericht / mache dir schatten des mittages wie eine nacht / Verbirge die veriagten / vnd melde die flüchtigen nicht.
4 Las meine veriagten bey dir herbergen / Liebes Moab sey du jr schirm fur dem Verstörer / So wird der Treiber ein ende haben / die Verstörer auffhören / vnd der Vntertretter ablassen im Lande.
5 ES wird aber ein Stuel bereitet werden aus Gnaden / das einer drauff sitze in der warheit / in der hütten Dauid / vnd richte vnd trachte nach Recht / vnd fordere Gerechtigkeit.
6 WJr hören aber von dem hohmut Moab / das er fast gros ist / das auch jr hohmut / stoltz vnd zorn grösser ist denn jre macht.
7 Darumb wird ein Moabiter vber den andern heulen / alle sampt werden sie heulen. Vber die grundfeste der stad Kir-Hareseth werden die verlemeten seufftzen.
8 Denn Hesbon ist ein wüste feld worden / der Weinstock zu Sibma ist verderbt / die Herrn / vnter den Heiden haben seine edle Reben zuschlagen / vnd sind komen bis gen Jaeser / vnd zihen vmb in der wüsten / Jre feser sind zustrewet / vnd vber das Meer gefurt.
9 DArumb weine ich vmb Jaeser vnd vmb den weinstock zu Sibma / vnd vergiesse viel threnen vmb Hesbon vnd Eleale. Denn es ist ein Gesang (2) in deinen Sommer vnd in deine Erndte gefallen /
10 Das freude vnd wonne im felde auffhöret / vnd in Weinbergen jauchtzet noch rufft man nicht. Man keltert keinen Wein in den keltern / Jch hab des gesangs ein ende gemacht.
11 Darumb brummet mein hertz vber Moab / wie eine Harffen / vnd mein inwendiges vber KirHares.
12 Als denn wirds offenbar werden / wie Moab müde (3) ist bey den Altaren / vnd wie er zu seiner Kirchen gangen sey zu beten / vnd doch nichts ausgerichtet habe.
13 Das ists / das der HERR da zu mal wider Moab geredt hat.
14 Nu aber redet der HERR / vnd spricht / Jn dreien jaren / wie eins Tag löners jar sind / wird die herrligkeit Moab geringe werden in der grossen Menge / Das gar ein wenig vberbleibe vnd nicht viel.


(1) Das ist / schickt Opffer gen Jerusalem / Obs helffen wolt.
(2) Der Feinde geschrey / an stat deines frölichen Gesangs.