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Apocrypha: das \ind Bücher: \o der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten / vnd doch nützlich vnd gut zu le\en \ind

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Vorrede auff das Buch Judith

WO man die Ge\chichte Judith künde aus bewereten / gewi\\en Hi\torien bewei\en / So were es ein eddel fein Buch / das auch billich in der Biblien \ein \olt. Aber es wil \ich \chwerlich reimen mit den Hi\torien der heiligen Schrifft / \onderlich mit Jeremia vnd E\ra / welche anzeigen / wie Jeru\alem vnd das gantze Land ver\töret gewe\t / vnd darnach kümerlich wider erbawet worden \ind / Zu der zeit der Per\en Monarchia / welche alles Land innen hatten vmbher. DA wider \chreibt dis Buch im er\ten Capitel / Das der könig NebucadNezar zu Babylon habe \olche Land aller er\t furgenomen zu gewinnen / Vnd macht den wahn / als \ey die\e Ge\chicht vor der Jüden gefengnis / vnd vor der Per\en Monarchia ge\chehen. Widerumb \aget Philo / \ie \ey nach der widerkunfft vnd heimfart der Jüden aus Babylon vnter könig A\\uero ge\chehen / zu welcher zeit die Jüden weder Tempel noch Jeru\alem erbawet / noch Regiment hatten. Bleibt al\o der jrthum vnd zweiuel / beide der Gezeiten vnd Namen / das ichs nirgend kan zu\amen reimen. ETliche wollen / Es \ey kein Ge\chicht / \ondern ein gei\tlich \chön Geticht / eines heiligen gei\treichen Mans / der darin hab wollen malen vnd furbilden / des gantzen Jüdi\chen volcks Glück vnd Sieg / wider alle jre Feinde / von Gott alle zeit wunderbarlich verliehen. Gleich wie Salomo / in \einem Hohen liede / auch von einer Braut tichtet vnd \inget / vnd doch damit keine Per\on noch Ge\chicht / \ondern das gantze volck J\rael meinet. Vnd wie S. Johannes in Apocalyp\i / vnd Daniel / viel Bilder vnd Thiere malen / damit \ie doch nicht \olche Per\onen / \ondern die gantzen Chri\tlichen Kirchen / vnd Königreiche meinen. Vnd Chri\tus vn\er HErr \elb\t gern mit Gleichni\\en vnd \olchen Getichten vmbgehet im Euangelio / vnd vergleicht das Himelreich zehen Jungfrawen. Jtem / einem Kauffman vnd Perlen / einer Beckerin / einem Senffkorn / Jtem den Fi\\chern vnd Netzen. Jtem / den Hirten vnd Schafen / vnd \o fort mehr. SOlche meinung gefellet mir fa\t wol / Vnd dencke / das der Tichter wi\\entlich vnd mit vleis den jrthum der gezeit vnd Namen drein ge\etzt hat / Den Le\er zu vermanen / das ers fur ein \olch gei\tlich / heilig Geticht halten vnd ver\tehen \olte. VNd reimen \ich hie zu die Namen aus der ma\\en fein / Denn Judith hei\\t Judea (das i\t) das Jüdi\ch volck / \o eine keu\che heilige Widwe i\t / das i\t / Gottes volck i\t jmer eine verla\\ene Widwe / Aber doch keu\ch vnd heilig / vnd bleibt rein vnd heilig im wort Gottes / vnd rechtem Glauben / ca\teiet \ich vnd betet. Holofernes / hei\\t Prophanus dux / vel gubernator / Heidni\cher / Gottlo\er oder vnchri\tlicher Herr oder Für\t / Das \ind alle Feinde des Jüdi\chen volcks. Bethulia (welche Stad auch nirgend bekand i\t) hei\\et eine Jungfraw. An zu zeigen / das zu der zeit die gleubigen fromen Jüden / \ind die reine Jungfraw gewe\t / on alle Abgötterey vnd vnglauben / Wie \ie in E\aia vnd Jeremia genennet werden / Da durch \ie auch vnüberwindlich blieben \ind / ob \ie wol in nöten waren. VND mag \ein / das \ie \olch Geticht ge\pielet haben / Wie man bey vns die Pa\\io \pielet / vnd ander Heiligen ge\chicht. Da mit \ie jr Volck vnd die Jugent lereten / als in einem gemeinen Bilde oder Spiel / Gott vertrawen / from \ein / vnd alle hülffe vnd tro\t von Gott hoffen / in allen nöten / wider alle Feinde etc. Darumb i\ts ein fein / gut / heilig / nützlich Buch / vns Chri\ten wol zu le\en. Denn die wort / \o die Per\onen hie reden / \ol man ver\tehen / als rede \ie ein gei\tlicher / heiliger Poet oder Prophet / aus dem heiligen Gei\t / der \olche Per\onen fur\tellet in \einem Spiel / vnd durch \ie vns predigt. Vnd al\o gehöret auff dis Buch die Weisheit Philonis / welchs die Tyrannen \chilt / vnd Gottes hülffe prei\et / \o er \einem Volck erzeiget etc. Als ein Lied auff \olch Spiel / welches des\elben Buchs wol mag ein gemein Exempel hei\\en.

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