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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die Epi\tel zu den Ebreern

Capitel 11

ES i\t aber der Glaube / eine gewi\\e zuuer\icht / des / das man hoffet / Vnd nicht zweiueln an dem / das man nicht \ihet.
2 Durch den haben die Alten zeugnis vberkomen.
3 Durch den Glauben mercken wir / das die Welt durch Gottes wort fertig (1) i\t / Das alles das man \ihet / aus nichte (2) worden i\t. Gene. 1.
4 DVrch den glauben hat Abel Gott ein grö\\er Opffer gethan / denn Kain / Durch welchen er zeugnis vberkomen hat / das er gerecht \ey / da Gott zeugete von \einer Gabe / Vnd durch den\elbigen redet er noch / wiewol er ge\torben i\t. Gen. 4.
5 DVrch den glauben ward Enoch weggenomen / das er den Tod nicht \ehe / vnd ward nicht erfunden / darumb das jn Gott wegnam / Denn vor \einem wegnemen / hat er zeugnis gehabt / das er Gott gefallen habe.
6 Aber on glauben i\ts vmmüglich / Gott gefallen / Denn wer zu Gott komen wil / der mus gleuben / das er \ey / vnd denen / die jn \uchen / ein Vergelter \ein werde. Gen. 5.
7 DVrch den glauben hat Noe Gott geehret / vnd die Archa zubereitet / zum heil \eines Hau\es / Da er ein göttlichen Befelh empfieng von dem / das man noch nicht \ahe / Durch welchen er verdampt die Welt / Vnd hat ererbet die Gerechtigkeit / die durch den glauben kompt. Gen. 6.
8 DVrch den Glauben ward gehor\am Abraham / da er beruffen ward / aus zugehen in das land / das er ererben \olte / Vnd gieng aus / vnd wu\te nicht wo er hin keme. Gen. 12.
9 DVrch den glauben i\t er ein Frembdling gewe\en in dem verhei\\en Lande / als in einem frembden / vnd wonet in Hütten mit J\aac vnd Jacob / den Miterben der\elbigen Verhei\\unge.
10 Denn er wartet auff eine Stad / die einen grund hat / welcher Bawmei\ter vnd Schepffer Gott i\t
11 DVrch den glauben empfieng auch Sara krafft / das \ie \chwanger ward vnd gebar vber die zeit jres Alters / Denn \ie achtet jn trew / der es verhei\\en hatte.
12 Darumb \ind auch von einem / wiewol er\torbens Leibes / viel geboren / wie die Stern am Himel / vnd wie der Sand am rande des Meeres / der vnzelich i\t. Gen. 21; Gen. 15.
13 DJe\e alle \ind ge\torben im glauben / vnd haben die Verhei\\ung nicht empfangen / Sondern \ie von fernen ge\ehen / vnd \ich der vertrö\tet / vnd wol benügen la\\en / vnd bekand / das \ie Ge\te vnd Frembdlinge auff Erden \ind.
14 Denn die \olchs \agen / die geben zuuer\tehen / das \ie ein Vaterland \uchen.
15 Vnd zwar / wo \ie das gemeinet hetten / von welchem \ie waren ausgezogen / hatten \ie ja zeit wider vmb zukeren.
16 Nu aber begeren \ie eines be\\ern / nemlich eines Himli\chen. Darumb \chemet \ich Gott jr nicht zu hei\\en jr Gott / Denn er hat jnen eine Stad zubereit. Exo. 3.
17 DVrch den glauben opfferte Abraham den J\aac / da er ver\ucht ward / vnd gab dahin den Eingebornen / da er \chon die Verhei\\ung empfangen hatte /
18 Von welchem ge\agt ward / Jn J\aac wird dir dein Same gehei\\en werden /
19 Vnd dachte / Gott kan auch wol von den Todten erwecken / Daher er auch jn zum Furbilde wider nam. Gen. 22.
20 DVrch den glauben \egenete J\aac von den zukünfftigen dingen den Jacob vnd E\au.
21 Durch den glauben \egnete Jacob / da er \tarb beide \öne Jo\ephs / Vnd neiget \ich gegen \eines Scepters \pitzen. Gen. 27; Gen. 48.
22 DVrch den glauben redet Jo\eph / vom Auszug der kinder J\rael / da er \tarb / Vnd thet befelh von \einen Gebeinen. Gen. 50.
23 DVrch den glauben ward Mo\es / da er geboren war / drey monden verborgen von \einen Eltern / Darumb das \ie \ahen / wie er ein \chön Kind war / vnd furchten \ich nicht fur des Königes gebot. Exod. 2.
24 DVrch den glauben wolt Mo\es / da er gros ward / nicht mehr ein Son hei\\en der tochter Pharao /
25 Vnd erwelet viel lieber mit dem volck Gottes vngemach zu leiden / Denn die zeitliche Ergetzung der \ünden zu haben /
26 Vnd achtet die \chmach Chri\ti fur grö\\er reichthum / Denn die \chetze Egypti / Denn er \ahe an die Belohnung.
27 DVrch den glauben verlies er Egypten / vnd furchte nicht des Königes grim / Denn er hielt \ich an den / den er nicht \ahe / als \ehe er jn.
28 DVrch den glauben hielt er die O\tern vnd das Blutgie\\en / Auff das der die Er\tengeburten würgete / \ie nicht treffe. Exod. 12.
29 DVrch den glauben giengen \ie durchs Rotemeer / als durch trocken land / Welches die Egypter auch ver\uchten / vnd er\offen. Exod. 14.
30 DVrch den glauben fielen die mauren Jericho / da \ie \ieben tage vmbher gegangen waren. Jo\u. 6.
31 DVrch den glauben ward die Hure Rahab nicht verloren mit den vngleubigen / da \ie die Kund\chaffer freundlich auffnam. Jo\u. 2.
32 VND was \ol ich mehr \agen? Die zeit würde mir zukurtz / wenn ich \olte erzelen von Gedeon / vnd Barac / vnd Sam\on / vnd Jephthahe / vnd Dauid / vnd Samuel / vnd den Propheten /
33 welche haben durch den glauben Königreiche bezwungen / Gerechtigkeit gewircket / die Verhei\\ung erlanget / der Lewen rachen ver\topffet /
34 des Fewers krafft ausgele\\cht / des Schwerts \cherffe entrunnen / Sind krefftig worden aus der Schwacheit (3) / Sind \tarck worden im \treit / Haben der frembden Heer darnider gelegt.
35 Die Weiber haben jre Todten von der Auffer\tehung wider genomen. Die andern aber \ind zur\chlagen / vnd haben keine Erlö\ung angenomen / Auff das \ie die Auffer\tehung / die be\\er i\t / erlangeten.
36 Etliche haben \pot vnd gei\\eln erlidden / dazu band vnd gefengnis.
37 Sie \ind ge\teiniget / zuhackt / zu\tochen / durchs Schwert getödtet. Sie \ind vmbher gegangen in peltzen vnd ziegen Fellen / mit mangel / mit trüb\al / mit vngemach /
38 Der die welt nicht werd war / Vnd \ind im Elend gegangen / in den Wü\ten / auff den Bergen / in den Klüfften vnd Löchern der erden.
39 Dje\e alle haben durch den Glauben zeugnis vberkomen / vnd nicht empfangen die Verhei\\ung /
40 Darumb / das Gott etwas be\\ers fur vns zuuor ver\ehen hat / das \ie nicht on vns volendet würden.


(1) Das i\t / Sie i\t in \chwang gebracht das \ie gehet vnd \tehet nach Gottes wort on vnterlas / vngehindert vnd on auffhören.
(2) Das hie \tehet / Jnui\ibilibus / hei\\en wir / Nichts / vnd i\t auch noch nichts / bis es ge\chicht.
(3) Jm leiden \ind \ie krefftiger worden 2. Cor. 12 Meine Krafft wird in \chwacheit \tarck.

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