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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die ander Epi\tel Sanct Paulus zu den Corinthern

Capitel 11

Wolte Gott / jr hieltet mir ein wenig torheit zu gut / Doch jr haltet mirs wol zu gut /
2 Denn ich eiuere vber euch mit göttlichem eiuer. Denn ich habe euch vertrawet einem Manne / das ich eine reine Jungfraw Chri\to zubrechte.
3 Jch fürchte aber / das nicht wie die Schlange Heua verfürete mit jrer \chalckheit / Al\o auch ewre \inne verrücket werden von der einfeltigkeit in Chri\to. Gen. 3.
4 DEnn \o der da zu euch kompt / einen andern Jhe\um predigete / den wir nicht geprediget haben / Oder jr einen andern Gei\t empfienget / den jr nicht empfangen habt / Oder ein ander Euangelium / das jr nicht angenomen habt / So vertrüget jrs billich.
5 Denn ich achte / Jch \ey nicht weniger / denn die hohen Apo\tel \ind.
6 Vnd ob ich Alber bin mit reden / So bin ich doch nicht alber in dem erkentnis. Doch ich bin bey euch allenthalben wol bekand.
7 ODer hab ich ge\ündiget / das ich mich ernidriget habe / auff das jr erhöhet würdet? Denn ich habe euch das Euangelium vmb \on\t verkündiget /
8 vnd habe andere Gemeine beraubet / vnd Sold von jnen genomen / das ich euch predigete.
9 Vnd da ich bey euch war gegenwertig / vnd mangel hatte / war ich niemand be\chwerlich / Denn meinen mangel er\tatten die Brüder / die aus Macedonia kamen / Vnd hab mich in allen \tücken euch vnbe\chwerlich gehalten / vnd wil auch noch mich al\o halten.
10 SO gewis die warheit Chri\ti in mir i\t / \o \ol mir die\er Rhum in den lendern Achaia nicht ge\topfft (1) werden.
11 Warumb das? Das ich euch nicht \olte lieb haben? Gott weis es.
12 Was ich aber thue vnd thun wil / das thue ich darumb / Das ich die vr\ache abhawe / denen / die vr\ache \uchen / das \ie rhümen möchten / \ie \eien wie wir.
13 Denn \olche fal\che Apo\tel vnd trügliche Erbeiter / ver\tellen \ich zu Chri\tus Apo\tel.
14 Vnd das i\t auch kein wunder / Denn er \elbs der Satan / ver\tellet \ich zum engel des Liechtes.
15 Darumb i\t es nicht ein gro\\es / ob \ich auch \eine Diener ver\tellen / als Prediger der gerechtigkeit / welcher ende \ein wird nach jren wercken.
16 JCH \age aber mal / das nicht jemand wehne / ich \ey töricht / Wo aber nicht / So nemet mich an als einen Törichten / das ich mich auch ein wenig rhüme.
17 Was ich jtzt rede / das rede ich nicht als im HErrn / \ondern als in der torheit / die weil wir in das rhümen komen \ind.
18 Sintemal / viel \ich rhümen nach dem flei\ch / wil ich mich auch rhümen.
19 Denn jr vertraget gerne die Narren / dieweil jr Klug \eid /
20 Jr vertraget / \o euch jemand zu Knechte machet / So euch jemand \chindet / So euch jemand nimpt / So jemand euch trotzet / So euch jemand in das ange\ichte \treicht.
21 Das \age ich nach der vnehre (2) / als weren wir \chwach worden. WOr auff nu jemand küne i\t (Jch rede in torheit) dar auff bin ich auch küne.
22 Sie \ind Ebreer / Jch auch. Sie \ind J\raeliter / Jch auch. Sie \ind Abrahams \amen / Jch auch.
23 Sie \ind diener Chri\ti / Jch rede törlich / ich bin wol mehr. Jch habe mehr geerbeitet / Jch habe mehr \chlege erlidden / Jch bin offter gefangen / Offt in todes nöten gewe\t.
24 Von den Jüden habe ich fünff mal empfangen viertzig Streich / weniger eines.
25 Jch bin drey mal ge\teupet / Einmal ge\teiniget / Drey mal habe ich Schiffbruch erlidden / Tag vnd nacht hab ich zubracht in der tieffe des meers /
26 Jch hab offt gerei\et. Jch bin in ferligkeit gewe\en zu wa\\er / Jn ferligkeit vnter den Mördern / Jn ferligkeit vnter den Jüden / Jn ferligkeit vnter den Heiden / Jn ferligkeit in den Stedten / Jn ferligkeit in den wü\ten / Jn ferligkeit auff dem meer / Jn ferligkeit vnter den fal\chen Brüdern.
27 Jn mühe vnd erbeit / Jn viel wachen / Jn hunger vnd dur\t / Jn viel fa\ten / Jn fro\t vnd blö\\e.
28 ON was \ich \on\t zutregt / nemlich / das ich teglich werde angelauffen / vnd trage \orge fur alle Gemeinen.
29 Wer i\t \chwach / vnd ich werde nicht \chwach (3)? Wer wird geergert / vnd ich brenne nicht?
30 So ich mich je rhümen \ol / wil ich mich meiner \chwacheit rhümen.
31 Gott vnd der Vater vn\ers HErrn Jhe\u Chri\ti / welcher \ey gelobet in ewigkeit / weis / das ich nicht liege.
32 Zu Dama\co der Landpfleger des königes Aretha / verwarete die Stad der Dama\cer / vnd wolte mich greiffen /
33 Vnd ich ward in einem Korbe zum fen\ter aus durch die maure nidder gela\\en / vnd entran aus \einen henden. Act. 9.


(1) Wie ein lauffend wa\\er / Al\o \ol mein Ruhm auch lauffen / vnd vnge\topfft fort gehen.
(2) Das i\t / wir wollen vns itzt \tellen als die Schwachen / die jr tragen mü\tet / das vns doch eine \chande i\t / Sintemal wir euch tragen \ollen.
(3) Mit den Schwachen im glauben / thet vnd lies er viel / des er wol anders macht hatte / Wie er. j. Corin 9 vnd 12 \aget. Vnd brandte (das i\t) Es verdros jn hart / wenn man die Schwachen ergerte.

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