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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Amos

Capitel 5

HOret jr vom hau\e J\rael / dis wort / Denn ich mus dis Klaglied vber euch machen.
2 Die jungfraw J\rael i\t gefallen / das \ie nicht wider auff\tehen wird / Sie i\t zu boden ge\tos\en / vnd i\t niemand der jr auffhelffe.
3 Denn \o \pricht der HErr Gott / Die Stad da tau\ent ausgehen / \ol nur hundert vbrig behalten / vnd da hundert ausgehen / Sol nur zehen vbrig behalten / im hau\e J\rael.
4 Darumb \o \pricht der HERR zum hau\e J\rael / Süchet mich / \o werdet jr leben.
5 Suchet nicht Bethel / vnd kompt nicht gen Gilgal / vnd gehet nicht gen BerSeba / Denn Gilgal wird gefangen weggefürt werden / vnd Bethel wird BethAuen werden.
6 SVchet den HERRN / \o werdet jr leben / Das nicht ein Fewr im hau\e Jo\eph vberhand neme / das da verzehre vnd niemand le\\chen müge zu Bethel.
7 Die jr das Recht in Wermut verkeret / vnd die Gerechtigkeit zu boden \to\\et.
8 Er macht die Glucken (1) vnd Orion / Der aus dem fin\ternis den morgen / vnd aus dem tag die fin\ter nacht / machet / Der dem wa\\er im Meer ruffet / vnd \chüttet es auff den Erdboden / Er hei\\et HERR.
9 Der vber den Starcken eine ver\törung anricht / vnd bringt eine ver\törung vber die fe\ten Stad.
10 Aber \ie \ind dem gram / der \ie im Thor \trafft / vnd haben den fur einen Grewel / der heil\am leret. Hiob. 9.
11 DArumb / weil jr die Armen vnterdrückt / vnd nemet das Korn mit gro\\en la\ten von jnen / So \olt jr in den Heu\ern nicht wonen / die jr von Werck\tücken gebawet habt / vnd den Wein nicht trincken / den jr in den feinen Weinbergen gepflantzt habt.
12 Denn ich weis ewr vbertretten / des viel i\t / vnd ewer \ünde / die \tarck \ind / Wie jr die Gerechten drenget / vnd Blutgelt nemet / vnd die Armen im Thor vnterdrückt.
13 Darumb mus der Kluge zur \elbigen zeit \chweigen (2) / Denn es i\t eine bö\e zeit. Zeph. 1.
14 SVchet das gute vnd nicht das bö\e / Auff das jr leben mügt / So wird der HERR der Gott Zebaoth / bey euch \ein / wie jr rhümet.
15 Ha\\et das bö\e / vnd liebet das gute / Be\tellet das Recht im Thor / So wird der HERR der Gott Zebaoth / den vbrigen in Jo\eph / gnedig \ein.
16 DArumb / \o \pricht der HERR / der Gott Zebaoth der HErr / Es wird in allen Ga\\en wehklagen \ein / vnd auff allen Stra\\en wird man \agen / Weh / weh / Vnd man wird den Ackerman zum trawren ruffen / vnd zum wehklagen wer da weinen kan.
17 Jn allen Weinbergen wird wehklagen \ein / Denn ich wil vnter euch faren (3) / \pricht der HERR.
18 WEh denen / die des HERRN tag begeren / Was \ol er euch? Denn des HERRN tag i\t ein fin\ternis vnd nicht ein liecht.
19 Gleich als wenn jemand fur dem Lewen flöhe / vnd ein Beer begegent jm. Vnd als wenn jemand in ein Haus keme / vnd lehnet \ich mit der hand an die wand / vnd ein Schlange \teche jn.
20 Denn des HERRN tag wird ja fin\ter vnd nicht liecht \ein / tunckel vnd nicht helle.
21 JCH bin ewrn Feiertagen gram / vnd verachte \ie / vnd mag nicht riechen (4) / in ewr Ver\amlung.
22 Vnd ob jr mir gleich Brandopffer vnd Speisopffer opffert / So hab ich keinen gefallen dran / So mag ich auch ewr fei\te Danckopffer nicht an\ehen.
23 Thu nur weg von mir das geplerr deiner Lieder / Denn / Jch mag deines P\alter\piles nicht hören.
24 Es \ol aber das Recht offenbart werden / wie Wa\\er / vnd die Gerechtigkeit / wie ein \tarcker Strom. Je\a. 1; Jere. 7.
25 Habt jr vom hau\e J\rael / mir in der Wü\ten die vierzig jar lang / Schlachtopffer vnd Speisopffer geopffert? Ja wol?
26 Jr truget den Sicchuth (5) ewrn König / vnd Chiun / ewer Bilde / den Stern ewr Götter / welche jr euch \elbs gemacht hattet.
27 So wil ich euch von hinnen gen Dama\co wegfüren la\\en / \pricht der HERR / der Gott Zebaoth hei\\t. Act. 9.


(1) Die Pleiades genant \ind.
(2) Man that nicht predigen / Es wils niemand hören noch leiden.