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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die Klaglieder Jeremia

Capitel 2

WJe hat der HErr die tochter Zion mit \einem zorn vber\chüttet? Er hat die herrligkeit J\rael vom Himel auff die Erden geworffen / Er hat nicht gedacht an \einen Fus\chemel / am tage \eines zorns.
2 Der HErr hat alle wonungen Jacob on barmhertzigkeit vertilget / Er hat die Fe\ten der tochter Juda abgebrochen in \einem grim / vnd ge\chleifft / Er hat entweihet / beide jr Königreich vnd jre Für\ten.
3 Er hat alle horn J\rael in \einem grimmigen zorn zubrochen / Er hat \eine rechte Hand hinder\ich gezogen / da der Feind kam / vnd hat in Jacob ein Fewr ange\teckt / das vmbher verzehret.
4 Er hat \einen Bogen ge\pannen / wie ein Feind / Seine rechte hand hat er gefüret / wie ein Widerwertiger / vnd hat erwürget alles was lieblich an zu \ehen war / vnd \einen grim / wie ein Fewr / ausge\chüt / in der Hütten der tochter Zion.
5 Der HErr i\t gleich / wie ein Feind / Er hat vertilget J\rael / Er hat vertilget alle jre Palla\t / vnd hat \eine Fe\te verderbt / Er hat der tochter Juda viel klagens vnd leides gemacht.
6 Er hat \ein Gezelt zuwület / wie einen garten / vnd \eine Wonunge verderbet / der HERR hat zu Zion / beide Feirtag vnd Sabbath la\\en verge\\en / vnd in \einem grimmigen zorn / beide König vnd Prie\ter \chenden la\\en.
7 Der HErr hat \einen Altar verworffen / vnd \ein Heiligthum verbannet / Er hat die mauren jrer Palla\t in des Feindes hende gegeben / das \ie im Hau\e des HERRN ge\chriehen haben / wie an eim Feirtage.
8 Der HERR hat gedacht zu verderben die mauren der tochter Zion / Er hat die Richt\chnur drüber gezogen / vnd \eine Hand nicht abgewendet / bis er \ie vertilget / Die Zuinger \tehen kleglich / vnd die Maur ligt jemerlich.
9 Jre Thor ligen tieff in der Erden / Er hat jre Rigel zubrochen vnd zu nicht gemacht / Jre Könige vnd Für\ten \ind vnter den Heiden / da \ie das Ge\etz nicht vben können / Vnd jre Propheten kein Ge\icht vom HERRN haben.
10 Die Elte\ten der tochter Zion ligen auff der Erden / vnd \ind \till (1) / Sie werffen Staub auff jre Heubter / vnd haben Secke angezogen / Die Jungfrawen von Jeru\alem hengen jre Heubter zur Erden.
11 Jch hab \chier meine Augen ausgeweinet / das mir mein Leib dauon wehe thut / Meine Lebber i\t auff die Erde ausge\chüt vber dem jamer der Tochter meines Volcks / da die Seuglinge vnd vnmündigen auff den ga\\en in der Stad ver\chmachten.
12 DA \ie zu jren Müttern \prachen / Wo i\t Brot vnd Wein? Da \ie auff den ga\\en in der Stad ver\chmachten / wie die tödlich verwundten / Vnd in den armen jrer Müttern den Gei\t auffgaben.
13 Ah du tochter Jeru\alem / Wem \ol ich dich gleichen / vnd wo fur \ol ich dich rechen / du Jungfraw tochter Zion? Wem \ol ich dich vergleichen / damit ich dich trö\ten möcht? Denn dein \chaden i\t gros / wie ein Meer / Wer kan dich heilen?
14 Deine Propheten haben dir lo\e vnd törichte Ge\ichte gepredigt / vnd dir deine Mi\\ethat nicht geoffenbart / damit \ie dein Gefengnis geweret hetten / Sondern haben dir gepredigt lo\e Predigt / damit \ie dich zum Land hinaus predigten.
15 Alle die fur vber gehen / klappen mit Henden / pfeiffen dich an / vnd \chütteln den Kopff vber der tochter Jeru\alem / J\t das die Stad / von der man \agt Sie \ey die aller \chöne\te / der \ich das gantze Land frewet?
16 Alle deine Feinde \perren jr maul auff wider dich / pfeiffen dich an / blecken die Zeene / vnd \prechen / Heh / wir haben \ie vertilget / Das i\t der tag / des wir haben begert / Wir habens erlanget / wir habens erlebt.
17 Der HERR hat gethan / was er furhatte / Er hat \ein wort erfüllet / das er leng\t zuuor geboten hat / Er hat on barmhertzigkeit zer\töret / Er hat den Feind vber dir erfrewet / vnd deiner Wider\acher Horn erhöhet. Leuit. 26.; Deut. 28.
18 Jr hertz \chrey zum HErrn / O du maur der tochter Zion / las tag vnd nacht threnen herab flie\\en / wie ein bach / Höre auch nicht auff / vnd dein Augapffel la\\e nicht abe.
19 Stehe des nachts auff vnd \chrey / Schütte dein hertz aus / in der er\ten wache gegen dem HErrn / wie wa\\er / Hebe deine Hende gegen jm auff / vmb der Seelen willen deiner jungen Kinder / die fur Hunger ver\chmachten / fornen an allen ga\\en.
20 HERR \chaw vnd \ihe doch / wen du doch \o verderbt ha\t / Sollen denn die Weiber jres Leibs frucht e\\en / die jüng\ten Kindlin einer \pannen lang? Sollen denn Propheten vnd Prie\ter in dem Heiligthum des HErrn \o erwürget werden?
21 Es lagen in der ga\\en auff der erden Knaben vnd Alten / Meine Jungfrawen vnd Jünglinge \ind durchs Schwert gefallen / Du ha\t gewürgt am tage deines zorns / Du ha\t on barmhertzigkeit ge\chlachtet.
22 Du ha\t meinen Feinden vmbher geruffen / wie auff einen Feirtag / das niemand am tage des zorns des HERRN entrunnen vnd vberblieben i\t / Die ich erneeret vnd erzogen habe / die hat der Feind vmbbracht.


(1) Es i\t aus mit jnen Sind dahin.

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