Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545) Das Hohelied Salomonis Capitel 8 O Das ich dich / mein Bruder / der du meiner Mutter brü\te \auge\t drau\\en fünde / vnd dich kü\\en mü\te / das mich niemand hönete. 2 Jch wolt dich füren vnd in meiner Mutter haus bringen / da du mich leren \olte\t / Da wolt ich dich trencken mit gemachtem Wein / vnd mit dem Mo\t meiner Granatepffel. 3 Seine Lincke ligt vnter meinem Heubt / vnd \eine Rechte hertzet mich. 4 JCH be\chwere euch töchter Jeru\alem / Das jr meine Liebe nicht auffweckt noch reget / bis das jr \elbs gefellet. 5 Wer i\t die / die er auff feret von der Wü\ten / vnd lehnet \ich auff jren Freund? Vnter dem Apffelbawm weckt ich dich / da deine Mutter dich geboren hatte / da mit dir gelegen i\t / die dich gezeuget hat. 6 SEtze mich wie ein Siegel auff dein Hertz / vnd wie ein \iegel auff deinen Arm / Denn Liebe i\t \tarck wie der Tod / vnd Eiuer i\t fe\t wie die Helle / Jr glut i\t fewrig / vnd ein flamme (1) des HERRN / 7 Das auch viel Wa\\er nicht mügen die Liebe ausle\\chen / noch die \tröme \ie er\euffen / Wenn einer alles Gut in \einem hau\e vmb die Liebe geben wolt / \o gülte es alles nichts. 8 VN\er Schwe\ter i\t klein / vnd hat keine Brü\te / Was \ollen wir vn\er Schwe\ter thun / wenn man \ie nu \ol anreden? 9 J\t \ie eine Maure / \o wöllen wir \ilbern Bollwerg drauff bawen. J\t \ie eine Thür / \o wöllen wir \ie fe\tigen mit Cedern bolen. 1011 SAlomo hat einen Weinberg zu BaalHamon / Er gab den Weinberg den Hütern / das ein jglicher fur \eine Früchte brechte tau\ent Silberlinge. 12 Mein Weinberg i\t fur mir. Dir Salomo gebüren tau\ent / Aber den Hütern zwey hundert \ampt \einen Früchten. 13 DJE du wone\t in den Garten / Las mich deine \timme hören / Die Ge\el\chafften mercken drauff. 14 Fleuch mein Freund / vnd \ey gleich eim Rehe oder jungen Hir\\en auff den Würtzbergen. - Ende des Hohenlieds Salomo. (1) Hie \ihet man wol das Salomo in die\em Liede von gei\tlicher Liebe \inget / die Gott gibt / vnd vns auch erzeigt in alle \einen wolthaten.
Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)