Capitel: 1 2 3 4 Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545) Das Buch Ruth Capitel 3 VND Naemi jre Schwiger \prach zu jr / Mein Tochter / Jch wil dir ruge \chaffen / das dirs wolgehe. 2 Nu der Boas vn\er Freund / bey des Dirnen du gewe\en bi\t / worffelt die\e nacht ger\ten auff \einer Tennen. 3 So bade dich / vnd \albe dich / vnd lege dein Kleid an vnd gehe hin ab auff die Tenne / das dich niemand kenne / bis man gantz ge\\en vnd getruncken hat. 4 Wenn er \ich denn leget / \o merck den Ort da er \ich hin leget / vnd kom vnd decke auff zu \einen fü\\en / vnd lege dich / So wird er dir wol \agen was du thun \olt. 5 Sie \prach zu jr / Alles was du mir \age\t wil ich thun. 6 SJE gieng hin ab zur Tennen / vnd thet alles / wie jr Schwiger geboten hatte. 7 Vnd da Boas ge\\en vnd getruncken hatte / ward \ein hertz guter dinge / vnd kam vnd legt \ich hinder einen Mandel / Vnd \ie kam lei\e vnd decket auff zu \einen fü\\en / vnd legt \ich. 8 Da es nu mitternacht ward / er\chrack der Man vnd er\chuttert / Vnd \ihe / ein Weib lag zu \einen fü\\en. 9 Vnd er \prach / Wer bi\tu? Sie antwortet / Jch bin Ruth deine magd / Breite deinen flügel vber deine Magd / denn du bi\t der Erbe. 10 ER aber \prach / Ge\egnet \ei\tu dem HERRN meine tochter / Du ha\t eine be\\ere barmhertzigkeit hernach gethan / denn vorhin / das du nicht bi\t den Jünglingen nachgegangen / weder reich noch arm. 11 Nu meine Tochter / fürchte dich nicht / Alles was du \age\t / wil ich dir thun / Denn die gantze Stad meins Volcks weis / das du ein tugent\am Weib bi\t. 12 Nu es i\t war / das ich der Erbe bin / Aber es i\t einer neher denn ich. 13 Bleib vber nacht / morgen \o er dich nimpt / wol / Gelü\tets jn aber nicht / dich zunemen / \o wil ich dich nemen / \o war der HERR lebt / \chlaff bis morgen. 14 Vnd \ie \chlieff bis morgen / zu \einen fü\\en. VND \ie \tund auff / ehe denn einer den andern kennen mocht. Vnd er gedacht / Das nur niemand innen werde / das ein Weib in die tennen komen \ey. 15 Vnd \prach / Lange her den Mantel den du anha\t / Vnd halt jn zu / Vnd \ie hielt jn zu. Vnd er mas \echs mas ger\ten / vnd legts auff \ie / Vnd er kam in die Stad. 16 Sie aber kam zu jrer Schwiger / die \prach / Wie \tehets mit dir / meine Tochter? Vnd \ie \aget jr alles was jr der Man gethan hatte / 17 vnd \prach / Die\e \echs mas ger\ten gab er mir / denn er \prach / Du \olt nicht leer zu deiner Schwiger komen. 18 Sie aber \prach / Sey \tille / meine Tochter / bis du erfere\t wo es hinaus wil / Denn der Man wird nicht rugen / er brings denn heute zu ende.
Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)