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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Das Buch Ruth

Capitel 2

ES war auch ein Man / der Naemi man Freunde / von dem ge\chlecht EliMelech / mit namen Boas / der war ein weidlicher Man.
2 VND Ruth die Moabitin \prach zu Naemi / Las mich auffs Feld gehen vnd Ehern auffle\en / dem nach / fur dem ich gnade finde. Sie aber \prach zu jr / Gehe hin meine Tochter.
3 Sie gieng hin / kam vnd las auff den Schnittern nach auff dem felde. Vnd es begab \ich eben / das das \elbe feld / war des Boas der von dem ge\chlecht EliMelech war.
4 Vnd \ihe / Boas kam eben von Bethlehem / vnd \prach zu den Schnittern / Der HERR mit euch / Sie antworten / Der HERR \egene dich.
5 VND Boas \prach zu \einem knaben / der vber die Schnitter ge\tellet war / Wes i\t die Dirne?
6 Der Knabe / der vber die Schnitter ge\tellet war / antwortet vnd \prach / Es i\t die Dirne die Moabitin / die mit Naemi widerkomen i\t von der Moabiterland.
7 Denn \ie \prach / Lieber / La\\t mich auffle\en vnd \amlen vnter den garben / den Schnittern nach / Vnd i\t al\o komen / vnd da ge\tanden von morgen an bis her / vnd bleibt wenig daheime.
8 DA \prach Boas zu Ruth / Hör\tu es / meine tochter? Du \olt nicht gehen auff einen andern Acker auffzule\en / vnd gehe auch nicht von hinnen / Sondern halt dich zu meinen Dirnen /
9 vnd \ihe wo \ie \chneiten im felde / da gehe jnen nach (1) / Jch hab meinem Knaben geboten / das dich niemand anta\te. Vnd \o dich dür\tet / \o gehe hin zu dem gefe\\ vnd trincke / da meine Knaben \chepffen.
10 Da fiel \ie auff jr ange\icht vnd betet an zur erden / vnd \prach zu jm / Wo mit hab ich die Gnade funden fur deinen augen / das du mich erkenne\t / die ich doch Frembd bin.
11 BOas antwortet / vnd \prach zu jr / Es i\t mir ange\agt / alles was du gethan ha\t an deiner Schwiger / nach deines Mans tod / Das du verla\\en ha\t deinen Vater vnd deine Mutter vnd dein Vaterland / vnd bi\t zu einem Volck gezogen / das du zuuor nicht kandte\t.
12 Der HERR vergelte dir deine that / vnd mü\\e dein Lohn volkomen \ein bey dem HERRN dem Gott J\rael / zu welchem du komen bi\t / das du vnter \einen Flügeln zuuer\icht hette\t.
13 Sie \prach / Las mich gnade fur deinen augen finden / mein Herr / Denn du ha\t mich getrö\tet / vnd deine Magd freundlich ange\prochen / So ich doch nicht bin / als deiner Megde eine.
14 BOas \prach zu jr / Wens e\\ens zeit i\t / \o mache dich hie her zu / vnd i\\ des Brots / vnd tuncke deinen bi\\en in den E\\ig. Vnd \ie \atzt \ich zur \eiten der Schnitter. Er aber legt jr Sangen fur / Vnd \ie a\\ / vnd ward \at / vnd lies vber.
15 Vnd da \ie \ich auffmacht zule\en / gebot Boas \einen Knaben / vnd \prach / La\\t \ie auch zwi\\chen den garben le\en / vnd be\chemet \ie nicht /
16 Auch von den hauffen la\\t vberbleiben vnd la\\t liegen / das \ie es auffle\e / vnd niemand \chelte \ie drumb.
17 AL\o las \ie auff dem felde bis zu abend / vnd \chlugs aus was \ie auffgele\en hatte / vnd es war bey eim Epha ger\ten.
18 Vnd \ie hubs auff / vnd kam in die Stad / vnd jre Schwiger \ahe es / was \ie gele\en hatte / Da zog \ie erfur vnd gab jr / was jr vbrig blieben war / da \ie \at von war worden.
19 DA \prach jre Schwiger zu jr / Wo ha\tu heut gele\en vnd wo ha\tu geerbeitet? Ge\egenet \ey der dich erkennet hat. Sie aber \agts jrer Schwiger / bey wem \ie geerbeitet hette / vnd \prach / Der Man bey dem ich heute geerbeitet habe hei\\t Boas.
20 NAemi aber \prach zu jrer Schnur / Ge\egenet \ey er dem HERRN / denn er hat \eine barmhertzigkeit nicht gela\\en beide an den lebendigen vnd an den todten. Vnd Naemi \prach zu jr / Der Man gehöret vns zu / vnd i\t vn\er Erbe.
21 Ruth die Moabitin \prach / Er \prach auch das zu mir / Du \olt dich zu meinen Knaben halten / bis \ie mir alles eingeerndtet haben.
22 Naemi \prach zu Ruth jrer Schnur / Es i\t be\\er mein Tochter / das du mit \einen Dirnen aus gehe\t / Auff das nicht jemand dir drein rede auff eim andern acker.
23 Al\o hielt \ie \ich zu den Dirnen Boas / das \ie las bis das die Ger\tenernd vnd Weitzenernd auswar / vnd kam wider zu jrer Schwiger.


(1) Das i\t / Sie i\t nicht der Metzen eine / die da heim auffm Pol\ter \itzen vnd faulentzen etc.

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