Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Apocrypha: das sind Bücher: so der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten / vnd doch nützlich vnd gut zu lesen sind Die Weisheit Salomonis Capitel 8 Alle Welt kennet diese ding des mehrer teil. Aber allein die Gleubigen wissen / das sie Gottes Crea tur / vnd durchs wort vnd Gottes Weisheit / geschaffen sind. 2 DJe selbige hab ich geliebt / vnd gesucht von meiner Jugent auff / vnd gedacht mir sie zur Braut nemen / Denn ich hab jre Schöne lieb gewonnen. 3 Sie ist herrlichs adels / Denn jr wesen ist bey Gott / vnd der HERR aller ding hat sie lieb. 4 Sie ist der heimlicher Rat im erkentnis Gottes / vnd ein Angeber seiner werck. 5 Jst Reichthum ein köstlich ding im Leben? Was ist reicher denn die Weisheit / die alles schafft? 6 Thuts aber Klugheit? Wer ist vnter allen ein künstlicher Meister / denn sie? 7 Hat aber jemand Gerechtigkeit lieb? Jr erbeit ist eitel tugend / Denn sie leret zucht / klugheit / gerechtigkeit vnd stercke (1) / welche das aller nützest sind im Menschen leben. 8 Begert einer viel dings zu wissen / so kan sie erratten / beide / was vergangen vnd zukünfftig ist / Sie verstehet sich auff verdeckte wort / vnd weis die Retzel auffzulösen. Zeichen vnd Wunder weis sie zuuor / vnd wie es zun zeiten vnd stunden ergehen sol. 9 JCH habs beschlossen / mir sie zum Gespielen zu nemen / Denn ich weis / das sie mir ein guter Ratgeber sein wird / vnd ein Tröster in sorgen vnd trawrigkeit. 10 Ein Jüngling hat durch die selbigen herrligkeit bey dem volck / vnd ehre bey den Alten. 11 Jch werde scharff erfunden werden im Gericht / vnd bey den Gewaltigen wird man sich mein verwundern. 12 Wenn ich schweige / werden sie auff mich harren / Wenn ich rede / werden sie auffmercken / Wenn ich fort rede / werden sie die hende auff jren mund legen. 13 Jch werde ein vnsterblichen Namen durch sie bekomen / vnd ein ewiges Gedechtnis bey meinen Nachkomen lassen. 14 Jch werde Leute regiren / vnd Heiden werden mir vnterthan sein. 15 Grausame Tyrannen werden sich fürchten / wenn sie mich hören / vnd bey dem Volck werde ich gütig erfunden / vnd im krieg ein Helt. Bleib ich aber daheim / so hab ich mein Ruge an jr / 16 Denn es ist kein verdrus / mit jr vmbzugehen / noch vnlust vmb sie zu sein / sondern lust vnd freude. 17 Solchs bedacht ich bey mir / vnd nam es zu hertzen / Denn welche jre Verwandten sind / haben ewiges wesen / 18 Vnd welche jre Freunde sind / haben reine wollust. Vnd kompt vnendlicher Reichthum durch die erbeit (2) jrer hende / vnd klugheit durch jr geselschafft vnd gesprech / Vnd ein guter Rhum / durch jr gemeinschafft vnd rede / Jch bin vmbher gangen zu suchen / das ich sie zu mir brecht. 19 DEnn ich was ein Kind guter art / vnd habe bekomen ein feine Seele. 20 Da ich aber wol erzogen war / wuchs ich zu einem vnbefleckten Leibe. 21 Da ich aber erfuhr / das ich nicht anders kundte züchtig sein / es gebe mir denn Gott (Vnd dasselbige war auch klugheit / erkennen / wes solche gnade ist) Trat ich zum HERRN / vnd bat jn / vnd sprach von gantzem meinem hertzen. (1) Das ist / manlich / mütig / getrost vnd freidig sein. (2) Das ist durch jre lere vnd rat.
Apocrypha: das sind Bücher: so der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten / vnd doch nützlich vnd gut zu lesen sind