Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545) Die Epistel zu den Ebreern Capitel 10 DEnn das Gesetz hat den schatten von den zukünfftigen Gütern / nicht das wesen der güter selbs / Alle jar mus man opffern jmer einerley Opffer / vnd kan nicht / die da opffern / volkomen machen. 2 Sonst hette das opffern auffgehöret / wo die / so am Gottesdienst sind / kein gewissen mehr hetten von den sünden / wenn sie ein mal gereiniget weren. 3 Sondern es geschicht nur durch dieselbigen ein Gedechtnis der sünde alle jar / 4 Denn es ist vmmüglich / durch Ochsen vnd Bocksblut sünde wegnemen. 5 DArumb / da er in die Welt kompt / spricht er / Opffer vnd Gaben hastu nicht gewolt / Den Leib aber hastu mir zubereit / 6 Brandopffer / vnd Sündopffer gefallen dir nicht. 7 Da sprach ich / Sihe ich kome / Jm Buch stehet furnemlich von mir geschrieben / Das ich thun sol Gott deinen willen. 8 Droben als er gesagt hatte / Opffer vnd Gaben / Brandopffer / vnd Sündopffer hastu nicht gewolt / sie gefallen dir auch nicht (welche nach dem Gesetz geopffert werden) 9 Da sprach er / Sihe / Jch kome zuthun Gott deinen willen / Da hebet er das erste auff / Das er das ander einsetze / 10 Jn welchem willen wir sind geheiliget / ein mal geschehen / durch das Opffer des leibes Jhesu Christi. Psal. 40. 11 VND ein jglicher Priester ist eingesetzt / das er alle tage Gottesdienst pflege / vnd offtmals einerley Opffer thue / welche nimermehr künden die sünde ab nemen. 12 Dieser aber / da er hat ein Opffer fur die sünde geopffert / das ewiglich gilt / Sitzt er nu zur rechten Gottes / 13 vnd wartet hinfurt / Bis das seine Feinde zum schemel seiner füsse gelegt werden. 14 Denn mit einem Opffer hat er in ewigkeit volendet die geheiliget werden. Psal. 110. 15 ES bezeuget vns aber des auch der heilige Geist / Denn nach dem er zuvor gesagt hatte / 16 Das ist das Testament / das ich jnen machen wil / nach diesen tagen / spricht der HERR / Jch wil mein Gesetz in jr Hertz geben / vnd in jre Sinne wil ich es schreiben / 17 Vnd jrer sünde vnd jrer vngerechtigkeit wil ich nicht mehr gedencken. 18 Wo aber derselbigen vergebung ist / da ist nicht mehr Opffer fur die sünde. Jere. 31. 19 SO wir denn nu haben / lieben Brüder / die freidigkeit zum eingang / in das Heilige / durch das blut Jhesu / 20 welchen er vns zubereitet hat / zum newen vnd lebendigen wege / durch den Vorhang / das ist durch sein Fleisch / 21 vnd haben einen Hohenpriester vber das haus Gottes / 22 So lasset vns hinzu gehen / mit warhafftigem hertzen / in völligem Glauben / besprenget in vnsern Hertzen / vnd los von dem bösen Gewissen / vnd gewasschen am Leibe / mit reinem wasser / 23 Vnd lasset vns halten an der Bekentnis der hoffnung / vnd nicht wancken / Denn er ist trew / der sie verheissen hat / 24 Vnd lasset vns vnternander vnser selbs warnemen / mit reitzen zur Liebe vnd guten Wercken / 25 vnd nicht verlassen vnsere Versamlung / wie etliche pflegen / Sondern vnternander ermanen / Vnd das so viel mehr / so viel jr sehet / das sich der tag nahet. 26 DEnn so wir mutwillig sündigen / nach dem wir die erkentnis der Warheit empfangen haben / Haben wir fürder kein ander Opffer mehr fur die sünde / 27 Sondern ein schrecklich warten des Gerichtes vnd des fewer eiuers / der die Widerwertigen verzeren wird. 28 Wenn jemand das gesetz Mosi bricht / der mus sterben on barmhertzigkeit / durch zween oder drey Zeugen. 29 Wie viel meinet jr erger straff wird er verdienen / Der den Son Gottes mit füssen trit / vnd das blut des Testaments vnrein achtet / durch welches er geheiliget ist / vnd den Geist der gnaden schmehet? 30 Denn wir wissen den / der da saget / Die Rache ist mein / Jch wil vergelten / spricht der HERR. Vnd abermal / Der HERR wird sein Volck richten. 31 Schrecklich ists / in die Hende des lebendigen Gottes zufallen. Deut. 17; Deut. 32. 32 GEdencket aber an die vorigen tage / in welchen jr erleuchtet / erduldet habt einen grossen Kampff des leidens / 33 Zum teil selbs / durch schmach vnd trübsal ein Schawspiel worden / Zum teil / gemeinschafft gehabt mit denen / den es also gehet. 34 Denn jr habt mit meinen Banden mitleiden gehabt / vnd den Raub ewer güter mit freuden erduldet / Als die jr wisset / das jr bey euch selbs eine bessere vnd bleibende Habe im Himel habt. 35 Werffet ewer vertrawen nicht weg (1) / welchs eine grosse Belohnung hat. 36 Gedult aber ist euch not / auff das jr den willen Gottes thut / vnd die Verheissung empfahet. 37 Denn noch vber eine kleine weile / So wird komen / der da komen sol / vnd nicht verziehen. 38 Der Gerechte aber wird des Glaubens leben. Wer aber weichen (2) wird / an dem wird meine Seele kein gefallen haben. 39 Wir aber sind nicht von denen / die da weichen vnd verdampt werden / Sondern von denen / die da gleuben vnd die Seele erretten. Abac. 2. (1) Schlahets nicht in den wind. (2) Der nicht halten wil / noch der streiche warten / sondern zeucht zu rücke / vnd schleicht dauon.
Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)