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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Die Epistel zu den Ebreern

Capitel 2

DArumb sollen wir deste mehr warnemen / des worts / das wir hören / das wir nicht da hin fahren (1).
2 Denn so das wort fest worden ist / das durch die Engel geredt ist / vnd ein jgliche vbertrettung / vnd vngehorsam hat empfangen seinen rechten Lohn /
3 Wie wollen wir entfliehen / so wir eine solche Seligkeit nicht achten? welche / nach dem sie erstlich geprediget ist durch den HErrn / ist sie auff vns komen / durch die / so es gehöret haben /
4 Vnd Gott hat jr Zeugnis gegeben / mit Zeichen / Wunder / vnd mancherley Krefften / vnd mit austeilung des heiligen Geistes / nach seinem willen. Exo. 20.
5 DEnn er hat nicht den Engeln vnterthan die zukünfftige Welt / dauon wir reden.
6 Es bezeuget aber einer an einem Ort / vnd spricht / Was ist der Mensch / das du sein gedenckest? Vnd des Menschen Son / das du jn heimsuchest?
7 Du hast jn eine kleine zeit der Engel mangeln (2) lassen / Mit preis vnd ehren hastu jn gekrönet / vnd hast jn gesetzt vber die werck deiner Hende /
8 Alles hastu vnterthan zu seinen Füssen. Jn dem / das er jm alles hat vnterthan / hat er nichts gelassen / das jm nicht vnterthan sey. Jtzt aber sehen wir noch nicht / das jm alles vnterthan sey.
9 Den aber / der eine kleine zeit der Engel gemangelt hat / sehen wir / das es Jhesus ist / durch leiden des tods gekrönet mit preis vnd ehren / Auff das er von Gottes gnaden fur alle den Tod schmecket. Psal. 8.
10 DEnn es zimet dem / vmb des willen alle ding sind / vnd durch den alle ding sind / der da viel Kinder hat zur Herrligkeit gefüret / Das er den Herzogen / jrer seligkeit durch leiden volkomen machte.
11 Sintemal sie alle von einem komen / beide der da heiliget / vnd die da geheiliget werden. Darumb schemet er sich auch nicht / sie Brüder zu heissen /
12 Vnd spricht / Jch wil verkündigen deinen Namen meinen Brüdern / vnd mitten in der Gemeine dir Lob singen.
13 Vnd abermal / Jch wil mein vertrawen auff jn setzen. Vnd abermal / Sihe da / Jch vnd die Kinder / welche mir Gott gegeben hat. Psal. 22; Psal. 18; Jesa. 8.
14 NAch dem nu die Kinder fleisch vnd blut haben / Jst ers gleichermasse teilhafftig worden / Auff das er durch den Tod die macht neme / dem / der des Todes gewalt hatte / das ist / dem Teufel /
15 Vnd erlösete die / so durch furcht des Todtes / in gantzem leben Knechte sein musten.
16 Denn er nimpt nirgent die Engel an sich / sondern den samen Abrahe nimpt er an sich.
17 Daher must er aller ding seinen Brüdern gleich werden / Auff das er barmhertzig würde / vnd ein trewer Hoherpriester fur Gott / zu versönen die sünde des Volcks.
18 Denn darinnen er gelitten hat vnd versucht ist / kan er helffen / denen die versucht werden.


(1) Wie ein Schiff fur der Anfart weg scheusst ins verderben.
(2) Ebreisch lautet dieser Vers also / Du hast jn eine kleine zeit Gottes mangeln lassen / Das ist / du hast jn verlassen drey tage seines leidens / als were kein Gott bey jm / Wo aber Gott nicht ist / da ist auch kein Engel / noch kein göttliche Hülffe / wie vorhin da er gros wunderwerck that.

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