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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Epistel Sanct Paulus zu den Corinthern

Capitel 11

Seid meine Nachfolger / gleich wie ich Christi.
2 JCH lobe euch / lieben Brüder / das jr an mich gedencket in allen stücken / vnd haltet die Weise / gleich wie ich euch gegeben habe.
3 Jch lasse euch aber wissen / Das Christus ist eines jglichen Mannes heubt / Der Man aber ist des Weibes heubt / Gott aber ist Christus heubt.
4 Ein jglicher Man / der da betet oder weissaget / vnd hat etwas auff dem Heubt / der schendet sein heubt.
5 Ein Weib aber / das da betet oder weissaget mit vnbdecktem Heubt die schendet jr heubt / Denn es ist eben so viel / als were sie beschoren.
6 Wil sie sich bedecken / so schneite man jr auch das Har abe. Nu es aber vbel stehet / das ein Weib verschnitten Har habe / oder beschoren sey / So lasset sie das Heubt bedecken.
7 DEr Man aber sol das Heubt nicht bedecken / sintemal er ist Gottes bilde vnd ehre / Das Weib aber ist des mannes ehre.
8 Denn der Man ist nicht vom weibe / sondern das Weib ist vom manne.
9 Vnd der Man ist nicht geschaffen vmb des weibes willen / sondern das Weib vmb des mannes willen.
10 Darumb sol das weib eine Macht (1) auff dem Heubt haben / vmb der Engel willen.
11 Doch ist weder der Man on das Weib / noch das weib on den man / in dem HErrn.
12 Denn wie das weib von dem manne / Also kompt auch der man durchs weib / Aber alles von Gott. Gen. 2.
13 RJchtet bey euch selbs / Obs wol stehet / das ein weib vnbedecket fur Gott bete.
14 Oder leret euch auch nicht die Natur / das einem Man eine vnehre ist / so er lange har zeuget /
15 Vnd dem weibe eine ehre / so sie lange har zeuget? Das har ist jr zur decke gegeben.
16 Jst aber jemand vnter euch / der lust zu zancken hat / der wisse / das wir solche weise nicht haben / Die gemeinen Gottes auch nicht.
17 JCH mus aber dis befelhen / Jch kans nicht loben / das jr nicht auff besser weise / sondern auff erger weise / zusamen komet.
18 Zum ersten / wenn jr zusamen kompt in der Gemeine / höre ich / Es seien Spaltung vnter euch / vnd zum teil gleube ichs.
19 Denn es müssen Rotten vnter euch sein / Auff das die / so rechtschaffen sind / offenbar vnter euch werden.
20 Wenn jr nu zusamen komet / so helt man da nicht des HErrn Abendmal.
21 Denn so man das Abendmal halten sol / nimpt ein jglicher sein eigens vor hin / Vnd einer ist hungerig / der ander ist truncken.
22 Habt jr aber nicht Heuser / da jr essen vnd trincken müget? Oder verachtet jr die gemeine Gottes / vnd beschemet die so da nichts haben? Was sol ich euch sagen? Sol ich euch loben? Hierinnen lobe ich euch nicht.
23 JCH habe es von dem HErrn empfangen / das ich euch gegeben habe / Denn der HErr Jhesus / in der nacht da er verrhaten ward / nam er das Brot /
24 dancket / vnd brachs / vnd sprach / Nemet / esset / das ist mein Leib / der fur euch gebrochen wird / Solchs thut zu meinem Gedechtnis.
25 Desselbigen gleichen auch den Kelch / nach dem Abendmal / vnd sprach / Dieser Kelch ist das newe Testament in meinem Blut / Solchs thut / so offt jrs trincket / zu meinem Gedechtnis. Mat. 26; Mar. 14; Luc. 22.
26 DEnn so offt jr von diesem Brot esset / vnd von diesem Kelch trincket / solt jr des HErrn tod verkündigen / bis das er kompt.
27 Welcher nu vnwirdig von diesem Brot isset / oder von dem Kelch des HErrn trincket / der ist schüldig an dem Leib vnd Blut des HErrn.
28 Der Mensch prüfe (2) aber sich selbs / vnd also esse er von diesem Brot / vnd trincke von diesem Kelch.
29 Denn welcher vnwirdig isset vnd trincket / der isset vnd trincket im selber das Gerichte / da mit das er nicht vnterscheidet (3) den Leib des HErrn.
30 DArumb sind auch also viel Schwachen vnd Krancken vnter euch / vnd ein gut teil schlaffen.
31 Denn so wir vns selber richteten / so würden wir nicht gerichtet.
32 Wenn wir aber gerichtet werden / so werden wir von dem HErrn gezüchtiget / Auff das wir nicht sampt der Welt verdampt werden.
33 Darumb / meine lieben Brüder / wenn jr zusamen komet zu essen / so harre einer des andern.
34 Hungert aber jemand / der esse da heimen / Auff das jr nicht zum Gerichte zusamen kompt. Das ander wil ich ordenen / wenn ich kome.


(1) Das ist der schleier oder decke / dabey man mercke / das sie vnter des Mannes macht sey / Gen. 3
(2) Das ist / Ein jglicher sehe zu / wie er gleube in diesem Abendmal / was vnd wo zu ers empfahe.
(3) Der Christus Leichnam handelt vnd da mit vmb gehet als achtet ers nicht mehr / denn ander Speise.

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