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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Der Psalter

Psalm 77

Ein Psalm Assaph / fur Jeduthun / vor zu singen.
2 JCh schreie mit meiner stim / zu Gott / Zu Gott schreie ich / vnd er erhöret mich.
3 Jn der zeit meiner Not suche ich den HErrn / Meine hand ist des nachts ausgereckt / vnd lesst nicht ab / Denn meine Seele wil sich nicht trösten lassen.
4 Wenn ich betrübt bin / so dencke ich an Gott / Wenn mein Hertz in engsten ist / so rede ich / Sela.
5 Meine augen heltestu / das sie wachen / Jch bin so onmechtig / das ich nicht reden kan.
6 JCH dencke der alten zeit / Der vorigen jare.
7 Jch dencke des nachts an mein Seitenspiel / vnd rede mit meinem hertzen / Mein geist mus forschen.
8 Wird denn der HErr ewiglich verstossen / Vnd keine Gnade mehr erzeigen?
9 Jsts denn gantz vnd gar aus mit seiner Güte? Vnd hat die Verheissunge eine ende?
10 Hat denn Gott vergessen gnedig zu sein / Vnd seine Barmhertzigkeit fur Zorn veschlossen? Sela.
11 Aber doch sprach ich / Jch mus das leiden / Die rechte Hand des Höhesten kan alles (1) endern.
12 DArumb gedenck ich an die Thatten des HERRN / Ja ich gedencke an deine vorige Wunder.
13 Vnd rede von allen deinen Wercken / Vnd sage von deinem Thun.
14 GOtt dein weg ist heilig (2) / Wo ist so ein mechtiger Gott / als du Gott bist? Exod. 14.
15 Du bist der Gott der Wunder thut / Du hast deine Macht beweiset vnter den Völckern.
16 Du hast dein Volck erlöset gewaltiglich / Die kinder Jacob vnd Joseph / Sela.
17 Die wasser sahen dich Gott / die wasser sahen dich / vnd engsteten sich / Vnd die Tieffen tobeten.
18 Die dicke Wolcken gossen wasser / die Wolcken donnerten / Vnd die Stralen furen da her.
19 Es donnerte im Himel / deine Blitze leuchteten auff dem Erdboden / Das Erdreich regete sich vnd bebete dauon.
20 Dein weg war im Meer / vnd dein Pfad in grossen wassern / Vnd man spüret doch deinen Fus nicht.
21 DV füretest dein Volck / wie ein Herd schafe / Durch Mosen vnd Aaron.


(1) Das ist / Jch mag mich zu tod drumb kümmern / Jch kans aber dennoch nicht endern.
(2) Jst verborgen / Als wenn Gott Leben gibt im Tode / vnd nahe ist / wenn er ferne ist / Welchs die vernunfft nicht begreifft / Es ist zu heilig vnd verborgen.

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