Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150


Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

Ein Capitel zurückEin Capitel weiter

Der Psalter

Psalm 18

Ein Psalm vor zu singen Dauids / des HERRN knechts / Welcher hat dem HERRN die wort dieses Lieds geredt / Zur zeit da jn der HERR errettet hatte / von der hand seiner Feinde / vnd von der hand Saul /
2 vnd sprach. 2. Samu. 22. HErtzlich lieb habe ich dich HERR meine Stercke /
3 HERR mein Fels / mein Burg / mein Erretter / mein Gott / mein Hort / auff den ich trawe. Mein Schild / vnd Horn meines heils / Vnd mein Schutz.
4 JCh wil den HERRN loben vnd anruffen / So werde ich von meinen Feinden erlöset.
5 Denn es vmbfiengen mich des Todes bande / Vnd die beche Belial erschreckten mich.
6 Der Hellen band vmbfiengen mich / Vnd des Tods strick vberweldiget mich.
7 Wenn mir angst ist / so ruffe ich den HERRN an / vnd schrey zu meinem Gott / So erhöret er meine stim von seinem Tempel / vnd mein geschrey kompt fur jn zu seinen Ohren.
8 DJe Erde bebete vnd ward beweget / Vnd die grundfeste der Berge regeten sich vnd bebeten / da er zornig war.
9 Dampff gieng auff von seiner Nasen / Vnd verzerend fewr von seinem Munde / das es dauon blitzet.
10 Er neigete den Himel vnd fur herab / Vnd tunckel war vnter seinen Füssen.
11 Vnd er fuhr auff dem Cherub vnd flog daher / Er schwebet auff den fittigen des winds.
12 Sein Gezelt vmb jn her war finster / vnd schwartze dicke wolcken / Darin er verborgen war.
13 Vom glantz fur jm / trenneten sich die Wolcken / Mit hagel vnd blitzen.
14 Vnd der HERR donnerte im Himel / Vnd der Höhest lies seinen donner aus / mit hagel vnd blitzen.
15 Er schos seine strale vnd zerstrewet sie. Er lies seer blitzen vnd schrecket sie.
16 Da sahe man Wassergösse / vnd des Erdboden grund ward auffgedeckt / HERR von deinem schelten / von dem odem vnd schnauben deiner Nasen.
17 ER schicket aus von der Höhe / vnd holet mich / Vnd zoch mich aus grossen Wassern.
18 Er errettet mich von meinen starcken Feinden / von meinen Hassern die mir zu mechtig waren.
19 Die mich vberweldigeten zur zeit meines vnfals / Vnd der HERR ward meine zuuersicht.
20 Vnd er füret mich aus in den Raum / Er reis mich heraus / Denn er hatte lust zu mir.
21 DEr HERR thut wol an mir / nach meiner Gerechtigkeit / Er vergilt mir nach der reinigkeit meiner hende (1).
22 Denn ich halte die Wege des HERRN (2) / Vnd bin nicht Gottlos wider meinen Gott.
23 Denn alle seine Rechte hab ich fur augen / Vnd seine Gebot werffe ich nicht von mir.
24 Sondern ich bin on wandel fur jm / Vnd hute mich fur sünden.
25 DArumb vergilt mir der HERR nach meiner Gerechtigkeit / Nach der reinigkeit meiner hende fur seinen Augen.
26 BEy den Heiligen bistu heilig / vnd bey den Fromen bistu from /
27 Vnd bey den Reinen bistu rein / Vnd bey den Verkereten / bistu verkeret.
28 Denn du hilffest dem elenden volck / Vnd die hohen augen nidrigstu.
29 Denn du erleuchtest meine Leuchte / Der HERR mein Gott machet meine finsternis liecht.
30 DEnn mit dir kan ich Kriegsuolck zeschmeissen / Vnd mit meinem Gott vber die mauren springen.
31 GOttes wege sind on wandel / Die Rede des HERRN sind durchleutert / Er ist ein Schild allen die jm vertrawen.
32 Denn wo ist ein Gott / on der HERR? Oder ein Hort / on vnser Gott?
33 Gott rüstet mich mit krafft / Vnd macht meine wege on wandel.
34 Er macht meine füsse gleich den Hirsschen / Vnd stellet mich auff meine höhe.
35 Er leret meine Hand streitten / Vnd leret meinen Arm einen ehren bogen spannen.
36 VND gibst mir den Schild deines Heils / vnd deine Rechte stercket mich / Vnd wenn du mich demütigest / machstu mich gros.
37 Du machst vnter mir raum zugehen / Das meine Knöchel nicht gleiten.
38 Jch wil meinen Feinden nachiagen vnd sie ergreiffen / Vnd nicht vmbkeren / bis ich sie vmbbracht habe.
39 Jch wil sie zeschmeissen / vnd sollen mir nicht widerstehen / Sie müssen vnter meine füsse fallen.
40 Du kanst mich rüsten mit stercke zum streit / Du kanst vnter mich werffen die sich wider mich setzen.
41 Du gibst mir meine Feinde in die flucht / Das ich meine Hasser verstöre.
42 Sie ruffen / Aber da ist kein Helffer / Zum HERRN / Aber er antwortet jnen nicht.
43 Jch wil sie zestossen / wie Staub fur dem winde / Jch wil sie wegreumen / wie den Kot auff der gassen.
44 DV hilffst mir von dem zenckisschen Volck / Vnd machest mich ein Heubt vnter den Heiden / Ein Volck das ich nicht kandte / dienet mir.
45 Es gehorchet mir mit gehorsamen ohren / Ja den frembden Kindern hats wider mich gefeilet.
46 Die frembden Kinder verschmachten / Vnd zappeln in jren banden.
47 Der HERR lebet / vnd gelobet sey mein Hort / Vnd der Gott meins Heils müsse erhaben werden.
48 Der Gott der mir Rache gibt / Vnd zwinget die Völcker vnter mich.
49 Der mich errettet von meinen Feinden / Vnd erhöhet mich aus denen / Die sich wider mich setzen / Du hilffst mir von den Freueln.
50 Darumb wil ich dir dancken HERR vnter den Heiden / Vnd deinem Namen lobsingen. Rom. 15.
51 Der seinem Könige gros Heil beweiset vnd wolthut seinem Gesalbeten / Dauid vnd seinem Samen ewiglich.


(1) Non personalis sed realis, Id est, Jch hab nichts aus freuel angefangen / sondern bin bei Gottes wort blieben / hab drüber gelidden was ich leiden solt.
(2) Haec est illa iusticia, de qua hic loquitur.

Ein Capitel zurückEin Capitel weiter