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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Das erste Buch Samuel

Capitel 2

Vnd Hanna betet / vnd sprach. MEin hertz ist frölich in dem HERRN / Mein Horn ist erhöhet in dem HERRN. Mein Mund hat sich weit auffgethan vber meine Feinde / Denn ich frewe mich deines Heils.
2 ES ist niemand heilig wie der HERR / Ausser dir ist keiner Vnd ist kein Hort / wie vnser Gott ist.
3 LAsst ewr gros rhümen vnd trotzen / Lasst aus ewrem munde das Alte (1) / Denn der HERR ist ein Gott / der es merckt / Vnd lesst solch furnemen nicht gelingen.
4 Der boge der Starcken ist zubrochen / Vnd die Schwachen sind vmbgürtet mit stercke.
5 Die da sat waren / Sind vmbs brot verkaufft (2) worden / Vnd die hunger lidden hungert nicht mehr / Bis das die Vnfruchtbar sieben gebar / Vnd die viel Kinder hatte abnam.
6 Der HERR tödtet / vnd macht lebendig / Füret in die Helle vnd wider er aus. Deut. 32.
7 Der HERR macht Arm vnd machet Reich / Er nidriget vnd erhöhet.
8 Er hebt auff den Dürfftigen aus dem staub / vnd erhöhet den Armen aus dem kot / Das er jn setze vnter die Fürsten / vnd den stuel der ehren erben lasse / Denn der Welt ende sind des HERRN / Vnd er hat den Erdboden drauff gesetzt. Psal. 113.
9 ER wird behüten die füsse seiner Heiligen / Aber die Gottlosen müssen zu nicht werden im finsternis / Denn viel vermügen hilfft doch niemand.
10 Die mit dem HERRN haddern / mussen zu grund gehen / Vber jnen wird er donnern im Himel. DEr HERR wird richten der Welt ende / Vnd wird macht geben seinem Könige / Vnd erhöhen das Horn seines Gesalbten.
11 ElKana aber gieng hin gen Ramath in sein haus / Vnd der Knabe war des HERRN Diener fur dem Priester Eli.
12 ABer die söne Eli waren böse Buben / die fragten nicht nach dem HERRN
13 noch nach dem Recht der Priester an das volck. Wenn jemand etwas opffern wolt / So kam des Priesters knabe / weil das fleisch kochet / vnd hatte eine Krewel mit drey zacken in seiner hand /
14 vnd sties in den tiegel oder kessel oder pfan / oder töpffen / vnd was er mit der krewel erfür zog / das nam der Priester dauon / Also theten sie dem gantzen Jsrael / die daselbs hin kamen zu Silo.
15 DEsselben gleichen / ehe denn sie das fett anzündten / kam des Priesters knabe / vnd sprach zu dem / der das Opffer bracht / Gib mir das fleisch dem Priester zu braten / Denn er wil nicht gekocht fleisch von dir nemen / sondern roh.
16 Wenn denn jemand zu jm sagt / Las das fett anzünden / wie sichs heute gebürt / vnd nim darnach was dein hertz begert / So sprach er zu jm / Du solt mirs jtzt geben / Wo nicht / so wil ichs mit gewalt nemen.
17 Darumb war die sund der Knaben seer gros fur dem HERRN / Denn die Leute lesterten das Speisopffer des HERRN.
18 SAmuel aber war ein Diener fur dem HERRN / Vnd der Knabe war vmbgürtet mit eim leinen Leibrock (3).
19 Dazu macht jm seine Mutter ein kleinen Rock / vnd bracht jn jm hin auff zu seiner zeit / wenn sie mit jrem Man hin auff gieng zu opffern / die Opffer zu seiner zeit.
20 Vnd Eli segenet Elkana vnd sein Weib / vnd sprach / Der HERR gebe dir Samen von diesem Weibe / vmb die bitte die sie vom HERRN gebeten hat. Vnd sie giengen an jren ort.
21 Vnd der HERR sucht Hanna heim / das sie schwanger ward / vnd gebar drey Söne vnd zwo Töchter / Aber Samuel der knabe nam zu bey dem HERRN.
22 ELi aber war seer alt / vnd erfur alles was seine Söne theten dem gantzen Jsrael / vnd das sie schlieffen bey den Weibern / die da dieneten fur der thür der Hütten des Stiffts.
23 Vnd er sprach zu jnen / Warumb thut jr solchs? Denn ich höre ewr böses wesen von diesem gantzen volck.
24 Nicht meine Kinder / das ist nicht ein gut geschrey / das ich höre / Jr macht des HERRN volck vbertretten.
25 Wenn jemand wider einen Menschen sündigt (4) / so kans der der Richter schlichten / Wenn aber jemand wider den HERRN sündiget / wer kan fur jn bitten? Aber sie gehorchten jres Vaters stimme nicht / Denn der HERR hatte willen sie zu tödten.
26 Aber der knabe Samuel gieng vnd nam zu / vnd war angeneme bey dem HERRN / vnd bey den Menschen.
27 Es kam aber ein man gottes zu eli / vnd sprach zu jm / So spricht der HERR / Jch hab mich offenbart deines Vaters hause / da sie noch in Egypten waren in Pharao hause.
28 Vnd hab jn daselb mir erwelet fur allen stemmen Jsrael zum Priesterthum / das er opffern solt auff meinem Altar / vnd Reuchwerg anzünden / vnd den Leibrock fur mir tragen / vnd hab deines Vaters hause gegeben alle Fewr der kinder Jsrael.
29 Warumb leckestu (5) denn wider meine Opffer vnd Speisopffer / die ich geboten hab in der Wonung / Vnd du ehrest deine Söne mehr denn Mich / das jr euch mestet von dem besten aller Speisopffer meines volcks Jsrael.
30 DArumb spricht der HERR der Gott Jsrael / Jch hab geredt / Dein haus vnd deines Vaters haus solten wandeln fur mir ewiglich. Aber nu spricht der HERR / Es sey fern von mir / Sondern wer mich ehret / den wil ich auch ehren / Wer aber mich veracht / Der sol wider veracht werden.
31 Sihe / Es wird die zeit komen das ich wil entzwey brechen deinen arm / vnd den arm deines vaters Haus / das kein Alter sey in deinem hause.
32 Vnd wirst sehen deinen Widerwertigen in der wonung / in allerley Gut / das Jsrael geschehen wird vnd wird kein Alter sein in deines Vaters hause ewiglich.
33 Doch wil ich aus dir niemand von meinem Altar ausrotten (6) / Auff das deine augen verschmachten / vnd deine seele sich greme / vnd alle menge deines Hauses sollen sterben / wenn sie Menner worden sind. 3. Reg. 2.
34 VND das sol dir ein Zeichen sein / das vber deine zween Söne Hophni vnd Pinehas komen wird / Auff einen tag werden sie beide sterben.
35 Jch aber wil mir einen trewen Priester erwecken / der sol thun wie es meinem hertzen vnd meiner seelen gefellet / Dem wil ich ein bestendig Haus bawen / das er fur meinem Gesalbten wandele jmerdar.
36 Vnd wer vbrig ist von deinem Hause / der wird komen vnd fur jenen niderfallen / vmb einen silbern Pfennig vnd stück Brots / vnd wird sagen / Lieber las mich zu einem Priesterteil / das ich einen bissen Brot esse.


(1) Das feste / gewis ehrliche / Wie man spricht / Gewonheit / alt herkomen Landsitten vnd weise / Denn darauff trotzen die Leute / vnd sagen Ey lieber / die alte weise die beste / Vnser Vorfaren sind auch nicht Narren gewest. Vnd pochen also wider Gottes werck / als muste ers nicht endern noch ne wern.
(2) Das ist / Sie müssen vmbs brot dienen.