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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Das Buch der Richter

Capitel 18

ZV der zeit war kein König in Jsrael / Vnd der stam der Daniter suchte jm ein Erbteil / da sie wonen möchten / Denn es war bis auff den tag noch kein Erbe fur sie gefallen vnter den stemmen Jsrael.
2 Vnd die kinder Dan sandten aus jren Geschlechten von jren Enden fünff streitbare Menner / von Zarea vnd Esthaol / das Land zu erkunden vnd zu erforschen / vnd sprachen zu jnen / Ziehet hin vnd erforschet das Land. Vnd sie kamen auff das gebirge Ephraim ans haus Micha / vnd blieben vber nacht daselbs.
3 VND weil sie da bey dem gesinde Micha waren / kandten sie die stimme des Knabens des Leuiten / Vnd sie wichen dahin / vnd sprachen zu jm / Wer hat dich hieher bracht? Was machstu da? Vnd was hastu hie?
4 Er antwortet jnen / So vnd so hat Micha an mir gethan / vnd hat mich gedinget / das ich sein Priester sey.
5 Sie sprachen zu jm / Lieber / Frage Gott / das wir erfaren / ob vnser weg den wir wandeln / auch wolgeraten werde?
6 Der Priester antwort jnen / Ziehet hin mit frieden / Ewr weg ist recht fur dem HERRN / den jr ziehet.
7 DA giengen die fünff Menner hin vnd kamen gen Lais / vnd sahen das Volck das drinnen war / sicher wonen auff die weise / wie die Zidonier / stille vnd sicher / vnd war niemand der jnen leid thet im Lande / oder Herr vber sie were / vnd waren ferne von den Zidoniern / vnd hatten nichts mit Leuten zu thun.
8 VND sie kamen zu jren Brüdern gen Zarea vnd Esthaol / Vnd jre Brüder sprachen zu jnen / Wie stehets mit euch?
9 Sie sprachen / Auff / last vns zu jnen hin auffziehen / denn wir haben das Land besehen / das ist fast gut / Drumb eilet vnd seid nicht faul zu ziehen / das jr kompt das Land einzunemen.
10 Wenn jr komet / werdet jr zu einem sichern Volck komen / Vnd das Land ist weit vnd breit / denn Gott hats in ewr hende gegeben / Einen solchen ort / da nichts gebricht / alles das auff Erden ist.
11 DA zogen von dannen aus den geschlechten Dan von Zarea vnd Esthaol / sechs hundert Man gerüst mit jren waffen zum streit /
12 vnd zogen hinauff vnd lagerten sich zu KiriathJearim in Juda / Daher nenneten sie die Stet / das lager Dan / bis auff diesen tag / das hinder KiriathJearim ist.
13 VND von dannen giengen sie auff das gebirge Ephraim / vnd kamen zum hause Micha.
14 Da antworten die fünff Menner / die ausgegangen waren das land Lais zu erkunden / vnd sprachen zu jren Brüdern / Wisset jr auch / das in diesen heusern ein Leibrock / Heiligthumb / Bildnis vnd Abgott sind? Nu müget jr dencken was euch zu thun ist.
15 Sie kereten da ein / vnd kamen an das haus des Knabens des Leuiten in Micha hause / vnd grüsseten jn freundlich.
16 Aber die sechs hundert Gerüste mit jrem Harnisch / die von den kindern Dan waren / stunden fur dem thor.
17 Vnd die fünff Menner / die das Land zu erkunden ausgezogen waren / giengen hin auff vnd kamen da hin / vnd namen das Bilde / den Leibrock / das Heiligthumb vnd Abgott / Die weil stund der Priester fur dem thor / bey den sechs hundert Gerüsten mit jrem harnisch.
18 ALs nu jene ins haus Micha komen waren / vnd namen das Bilde / den Leibrock / das Heiligthumb vnd Abgott / sprach der Priester zu jnen / Was macht jr?
19 Sie antworten jm / Schweig vnd halt das maul zu / vnd zeuch mit vns / das du vnser Vater vnd Priester seiest. Jst dirs besser / das du in des einigen Mans haus Priester seiest / Oder vnter einem gantzen Stam vnd Geschlecht in Jsrael?
20 Das gefiel dem Priester wol / vnd nam beide den Leibrock / das Heiligthumb vnd Bilde / vnd kam mit vnter das volck.
21 Vnd da sie sich wandten vnd hinzogen / schickten sie die Kindlin vnd das Vieh / vnd was sie köstlichs hatten / vor jnen her.
22 DA sie nu fern von Michas haus kamen / schrien die Menner so in den heusern waren / bey Michas haus / vnd folgeten den kindern Dan nach / vnd rieffen den kindern Dan.
23 Sie aber wandten jr andlitz vmb / vnd sprachen zu Micha / Was ist dir / das du also ein geschrey machst?
24 Er antwortet / Jr habt meine Götter genomen / die ich gemacht hatte / vnd den Priester / vnd ziehet hin / vnd was hab ich nu mehr? Vnd jr fraget noch / was mir feile?
25 Aber die kinder Dan sprachen zu jm / Las deine stim nicht hören bey vns / das nicht auff dich stossen zornige Leute / vnd deine Seele vnd deines hauses Seele nicht auffgereumet werde.
26 Also giengen die kinder Dan jrs weges. Vnd Micha da er sahe das sie jm zu starck waren / wand er sich / vnd kam wider zu seinem hause.
27 SJe aber namen / das Micha gemacht hatte / vnd den Prister den er hatte / vnd kamen an Lais / an ein still sicher Volck / vnd schlugen sie mit der scherffe des Schwerts / vnd verbrandten die Stad mit fewr.
28 Vnd war niemand der sie errettet / Denn sie lag ferne von Zidon / vnd hatten mit den Leuten nichts zuschaffen / vnd sie lag im grunde / welcher an BethRehob ligt. Da baweten sie die Stad vnd woneten drinnen /
29 vnd nenneten sie Dan / nach dem namen jres vaters Dan / der von Jsrael geboren war / Vnd die Stad hies vorzeiten Lais.
30 VND die kinder Dan richteten fur sich auff das Bilde. Vnd Jonathan der son Gerson / des sons Manasse vnd seine Söne waren Priester vnter dem stam der Daniter / bis an die zeit / da sie aus dem Lande gefangen gefürt worden.
31 Vnd satzten also vnter sich das Bilde Micha / das er gemacht hatte / so lange als das haus Gottes war zu Silo. 3. Reg. 12.; 4. Reg. 17.


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