Capitel: 1 2 3 4 Apocrypha: das \ind Bücher: \o der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten / vnd doch nützlich vnd gut zu le\en \ind Hi\toria von der Su\anna vnd Daniel Capitel 1 ES war ein Man zu Babylon / mit namen Joiakim / 2 der hatte ein Weib / die hies Su\anna / eine tochter Helkia / die war \eer \chöne vnd dazu gottfürchtig / 3 Denn \ie hatte frome Eltern / die \ie vnterwei\et hatten nach dem ge\etz Mo\e. 4 Vnd jr man Joiakim war \eer reich / vnd hatte einen \chönen Garten an \einem hau\e. Vnd die Jüden kamen \tets bey jm zu\amen / weil er der furneme\te Man war vnter jnen allen. 5 ES worden aber im \elbigen jar zween Elte\ten aus dem volck zu Richtern ge\etzt / das waren \olche Leute von welchen der HERR ge\agt hatte / Jre Richter vben alle bosheit zu Babylon / 6 Die \elbigen kamen teglich zu Joiakim / vnd wer eine Sache hatte / mu\te da\elbs fur \ie komen. 7 VND wenn das Volck hinweg war / vmb den mittag / pflegt die Su\anna in jres Mans garten zu gehen. 8 Vnd da \ie die Elte\ten \ahen teglich darein gehen / wurden \ie gegen jr entzünd mit bö\er lu\t / 9 vnd wurden drüber zu Narren / vnd worffen die augen \o gar auff \ie / Das \ie nicht kondten gen Himel \ehen / vnd gedachten weder an Gottes wort noch \traffe. 10 SJe waren aber beide zu gleich gegen jr entbrand / 11 vnd \chemets \ich einer dem andern zu offenbaren / vnd jglicher hette gern mit jr gebulet / 12 Vnd warteten teglich mit vleis auff \ie / das \ie \ie nur \ehen möchten. Es \prach aber einer zum andern / 13 Ey las vns heim gehen / Denn es i\t nu zeit e\\ens. 14 Vnd wenn \ie von einander gegangen waren / keret darnach jglicher widerumb / vnd kamen zugleich wider zu\amen. Da nu einer den andern fragte / Bekandten \ie beide jre bö\e lu\t / Darnach wurden \ie mit einander eins / darauff zu warten / wenn \ie das Weib möchten allein finden. 15 VNd da \ie einen bequemen tag be\timpt hatten / auff \ie zu lauren / Kam die Su\anna mit den zwo Megden / wie jre gewonheit war in den garten \ich zu wa\\chen / Denn es war \eer heis. 16 Vnd es war kein Men\ch im Garten / on die\e zween Elte\ten / die \ich heimlich ver\teckt hatten / vnd auff \ie laureten. 17 Vnd \ie \prach zu jren Megden / Holet mir Bal\am vnd Seiffen / vnd \chlie\\et den Garten zu / das ich mich wa\\che. 18 Vnd die Megde thaten wie \ie befolhen hatte / vnd \chlo\\en den Garten zu / vnd giengen hin aus zur hinder thür / das \ie jr brechten / was \ie haben wolt / Vnd wurden der Menner nicht gewar / denn \ie hatten \ich ver\teckt. 19 DA nu die Megde hinaus waren / kamen die zween Elte\ten erfur / vnd lieffen zu jr / vnd \prachen / 20 Sihe der Garten i\t zuge\chlo\\en / vnd niemand \ihet vns / vnd \ind entbrand in deiner liebe / Darumb \o thu vn\ern willen. 21 Wiltu aber nicht / So wöllen wir auff dich bekennen / Das wir einen jungen Ge\ellen allein bey dir funden haben / vnd das du deine Megde darumb hab\t hinaus ge\chickt. 22 DA er\euffzet Su\anna / vnd \prach / Ah wie bin ich in \o gro\\en eng\ten / Denn wo ich \olchs thu / So bin ich des tods / Thu ichs aber nicht / \o kome ich nicht aus ewren henden. 23 Doch wil ich lieber vn\chüldig in der Men\chen hende komen / denn wider den HERRN \ündigen. 24 Vnd fieng an laut zu \chreien / Aber die Elte\ten \chrien auch vber \ie / 25 Vnd der eine lieff hin zu der thür des Garten / vnd that \ie auff. 26 Da nu das Ge\inde \olch ge\chrey hörete / lieffen \ie her aus in Garten zur hinder thür / zu \ehen was jr widerfaren were. 27 Vnd die Elte\ten fiengen an von jr zu \agen / Das \ich die knechte jrent halben \chemeten / Denn des gleichen war zuuor nie von Su\anna gehöret worden. 28 VNd des andern tages / da das Volck in Joiakim jres Mannes hau\e zu\amen kame / Da kamen auch die zween Elte\ten / vol fal\cher li\t wider Su\anna / das \ie jr zum Tod hülffen / 29 Vnd \prachen zu allem Volck / Schickt hin / vnd la\\et Su\anna / die tochter Helkie / Joiakims weib / her holen. 30 Vnd da \ie gefoddert war / kam \ie mit jren Eltern vnd Kindern / vnd jrer gantzen Freund\chafft. 31 Sie war aber \eer zart vnd \chöne / 32 Darumb hie\\en die\e Bö\wicht jr den Schleier wegrei\\en / damit \ie verhüllet war / auff das \ie \ich ergetzten an jrer \chönheit / 33 Vnd alle die bey jr \tunden / vnd die \ie kenneten / weineten vmb \ie. 34 VNd die zween Elte\ten tratten auff mitten vnter dem Volck / vnd legten die hende auff jr Heubt / 35 Sie aber weinete / vnd hub die augen auff gen Himel / Denn jr hertz hatte ein vertrawen zu dem HERRN. 36 Vnd die Elte\ten fiengen an vnd \prachen / Da wir beide allein in dem Garten vmbher giengen / kam \ie hinein mit zwo Megden / vnd \chlos den Garten zu / vnd \chickte die megde von jr / 37 Da kam ein junger Ge\el zu jr / der \ich ver\teckt hatte / vnd legt \ich zu jr. 38 Da wir aber in einem winckel im Garten \olche \chande \ahen / lieffen wir eilend hin zu / vnd funden \ie bey einander / 39 Aber des Ge\ellen kundten wir nicht mechtig werden / Denn er war vns zu \tarck / vnd \ties die thür auff / vnd \prang dauon. 40 Sie aber ergriffen wir / vnd fragten / Wer der junge Ge\el were? Aber \ie wolt es vns nicht \agen / Solchs zeugen wir. 41 VNd das Volck gleubte den zween / als Richtern vnd Ober\ten im Volck / vnd verurteileten die Su\anna zum tode. 42 Sie aber \chrey mit lauter \timme vnd \prach / HERR ewiger Gott / der du kenne\t alle heimligkeit / vnd wei\\est alle ding zuuor / ehe \ie ge\chehen / 43 Du wei\\est / das die\e fal\ch Zeugnis wider mich gegeben haben. Vnd nu \ihe / Jch mus \terben / \o ich doch \olchs vn\chüldig bin / das \ie bö\lich vber mich gelugen haben / 44 Vnd Gott erhöret jr ruffen. 45 Vnd da man \ie hin zum tode füret / erwecket Gott den Gei\t eines jungen Knabens / der hies Daniel / Der fieng an laut zu ruffen / 46 Jch wil vn\chüldig \ein an die\em blut. 47 Vnd alles Volck wendet \ich vmb zu jm / vnd fraget jn / Was er mit \olchen worten meinete? 48 Er aber trat vnter \ie / vnd \prach / Seid jr von J\rael / \olche Narren / das jr eine tochter J\rael verdampt / ehe jr die Sache erfor\chet vnd gewis werdet? 49 Keret wider vmb fürs Gericht / Denn die\e haben fal\ch Zeugnis wider \ie geredt / 50 Vnd alles Volck keret eilend wider vmb. VND die Elte\ten \prachen zu Daniel / Setze dich her zu vns / vnd berichte vns / weil dich Gott zu \olchem Richterampt foddert. 51 Vnd Daniel \prach zu jnen / Thut \ie von einander / \o wil ich jglichen \onderlich verhören. 52 Vnd da \ie von einander gethan waren / foddert er den einen / vnd \prach zu jm / Du bö\er alter Schalck / jtzt treffen dich deine \ünde / die du vor hin getrieben ha\t / 53 da du vnrecht Vrteil \prache\t / vnd die Vn\chüldigen verdampte\t / Aber die Schüldigen los \prache\t. So doch der HERR geboten hat / Du \olt die Fromen vnd vn\chüldigen nicht tödten. 54 Ha\tu nu die\e ge\ehen / \o \age an / Vnter welchem Bawm ha\tu \ie bey einander funden? Er aber antwortet / vnter einer Linden (1). 55 Da \prach Daniel / O recht / Der Engel des HERRN wird dich finden / vnd zu\cheitern / Denn mit deiner lügen bringe\tu dich \elbs vmb dein Leben. 56 VND da die\er hinweg war / Hies er den andern auch fur \ich komen / vnd \prach zu jm / Du Canaans art / vnd nicht Juda / Die \chöne hat dich bethöret / vnd die bö\e lu\t hat dein hertz verkeret. 57 Al\o habt jr den töchtern J\rael mit gefaren / vnd \ie haben aus furcht mü\\en ewren willen thun / Aber die\e tochter Juda / hat nicht in ewr bosheit gewilliget. 58 Nu \age an / Vnter welchem baum ha\tu \ie bey einander ergriffen? Er aber antwortet / Vnter einer Eichen. 59 Da \prach Daniel / O recht / Der Engel des HERRN wird dich zeichen / vnd wird dich zurhawen / Denn mit deiner lügen bringe\tu dich \elbs vmb dein leben. 60 DA fieng alles Volck an mit Lauter \tim zu ruffen / vnd prei\eten Gott / Der da hilffet denen / \o auff jn hoffen vnd vertrawen. 61 Vnd tratten auff wider die zween Elte\ten / weil \ie Daniel aus jren eigen worten vberwei\et hatte / das \ie fal\che Zeugen weren / 62 Vnd thaten jnen nach dem ge\etz Mo\e / wie \ie \ich an jrem Nehe\ten ver\chuldet hatten / vnd tödteten \ie. Al\o ward des \elben tages das vn\chüldig blut errettet. 63 Aber Helkia \ampt \einem Weibe / lobten Gott vmb Su\anna jre Tochter / mit Joiakim jrem Man vnd der gantzen Freund\chafft / das nichts vnehrlichs an jr erfunden ward. 64 Vnd Daniel ward gros fur dem Volck / von dem tage an / vnd hernach fur vnd fur. (1) Jm Griechi\chen \tehet vnter einem Schino / das hei\t latine Lenti\cus / Vnd i\t der baum dauon das Gumi fleu\\t / \o man Ma\tich nennet / Weil aber der baum vns Deud\chen nicht bekand / hat man einen andern dafür nemen mü\\en.
Apocrypha: das \ind Bücher: \o der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten / vnd doch nützlich vnd gut zu le\en \ind