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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die er\te Epi\tel Sanct Peters

Capitel 4

WEil nu Chri\tus im Flei\ch fur vns gelidden hat / So wapent euch auch mit dem\elbigen \inn / Denn wer am Flei\ch leidet / der höret auff von \unden /
2 das er hinfurt / was noch hinder\telliger zeit im flei\ch i\t / nicht der Men\chen lü\ten / \ondern dem willen Gottes lebe.
3 Denn es i\t gnug / das wir die vergangen zeit des Lebens zubracht haben nach Heidni\chem willen / da wir wandelten in vnzucht / lü\ten / trunckenheit / fre\\erey / \eufferey / vnd grewlichen Abgöttereien.
4 DAs befrembdet \ie / das jr nicht mit jnen lauffet / in das\elbige wü\te vnordig we\en / vnd le\tern /
5 Welche werden rechen\chafft geben dem / der bereit i\t zu richten die Lebendigen vnd die Todten.
6 Denn dazu i\t auch den Todten das Euangelium verkündiget / auff das \ie gerichtet werden nach dem Men\chen am flei\ch / aber im gei\t Gotte leben.
7 Es i\t aber nahe komen das ende aller dinge. Act. 10.
8 SO \eid nu me\\ig vnd nüchtern zum Gebet. Fur allen dingen aber habt vnternander eine brün\tige Liebe / Denn die Liebe deckt (1) auch der \unden menge.
9 Seid ga\tfrey vnternander on murmeln.
10 Vnd dienet einander / ein jglicher mit der gabe / die er empfangen hat / als die guten Haushalter der mancherley gnaden Gottes.
11 So jemand redet / das ers rede als Gottes wort. So jemand ein Ampt hat / das ers thu als aus dem vermügen / das Gott darreichet / Auff das in allen dingen Gott geprei\et werde / durch Jhe\um Chri\t / Welchem \ey ehre vnd gewalt von ewigkeit zu ewigkeit / Amen. Pro. 10.
12 JR lieben / La\\et euch die hitze (2) \o euch begegnet nicht befrembden (die euch widerferet / das jr ver\ucht werdet) als widerfüre euch etwas \eltzams /
13 \ondern frewet euch / das jr mit Chri\to leidet / Auff das jr auch zur zeit der offenbarung \einer Herrligkeit freude vnd wonne haben möget.
14 Selig \eid jr / wenn jr ge\chmecht werdet vber dem namen Chri\ti / Denn der Gei\t / der ein gei\t der herrligkeit vnd Gottes i\t / ruget auff euch. Bey jnen i\t er verle\tert / Aber bey euch i\t er geprei\et.
15 NJemand aber vnter euch leide als ein Mörder oder Dieb / oder Vbeltheter / oder der in ein frembd Ampt (3) greiffet.
16 Leidet er aber als ein Chri\ten / \o \cheme er \ich nicht / er ehre aber Gott in \olchem fall.
17 Denn es i\t zeit / das an fahe das Gerichte an dem hau\e Gottes. So aber zu er\t an vns / Was wils fur ein ende werden mit denen / die dem Euangelio Gottes nicht gleuben?
18 Vnd \o der Gerechte kaum erhalten wird / Wo wil der Gottlo\e vnd Sünder er\cheinen.
19 Darumb / welche da leiden nach Gottes willen / die \ollen jm jre Seelen befelhen / als dem trewen Schepffer in guten wercken.


(1) Wer \einen Nehe\ten liebet / der le\\et \ich nicht erzürnen / \ondern vertreget alles / wie viel an jm ge\undiget wird. Das hei\\t hie der \unde menge decken / j. Corin. 13 Die liebe vertreget alles.
(2) Das i\t verfolgung / die vns bewerd / wie fewer das Gold.
(3) Das la\ter treibet der Teufel allermei\t in den fal\chen Chri\ten / die wollen jmer viel zu\chaffen haben vnd regieren / da jnen nichts befolhen i\t. Wie die Bi\\choue vnd Gei\tlichen thun / regieren die welt. Jtem die Auffrhüri\chen vnd furwitzigen Prediger \chedliche vnd ferliche Leute.

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