Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545) Der Prophet Micha Capitel 7 AH / Es gehet mir / wie einem der im Weinberge nachlie\et / Da man keine Drauben findet zu e\\en / vnd wolt doch gerne der be\ten Früchte haben. 2 Die fromen Leute \ind weg in die\em Lande / vnd die Gerechten \ind nicht mehr vnter den Leuten / Sie lauren alle auffs blut / Ein jglicher jagt den andern / das er jn verderbe / 3 Vnd meinen / \ie thun wol daran / wenn \ie bö\es thun. Was der Für\t wil / das \pricht der Richter / Das er jm wider einen Dien\t thun \ol. Die Gewaltigen raten nach jrem mutwillen / \chaden zu thun / vnd drehens wie \ie wollen. 4 Der Be\te vnter jnen i\t / wie ein Dorne / vnd der redlich\t / wie ein Hecke. Aber wenn der tag deiner Prediger komen wird / wenn du heimge\ucht \olt werden / Da werden \ie denn nicht wi\\en / wo aus. 5 NJemand gleube \einem Nehe\ten / Niemand verla\\e \ich auff Für\ten / Beware die thür deines Mundes / fur der / die in deinen armen \chlefft. 6 Denn der Son veracht den Vater / die Tochter \etzt \ich wider die Mutter / die Schnur i\t wider die Schwiger / Vnd des Men\chen feinde \ind \ein eigen Hausge\inde. Math. 10. 7 JCH aber wil auff den HERRN \chawen / Vnd des Gottes meines Heils erwarten / Mein Gott wird mich hören (1). 8 FRewe dich nicht meine Feindin / das ich darnider lige / Jch werde wider auffkomen / Vnd \o ich im Fin\tern \itze / So i\t doch der HERR mein Liecht. 9 Jch wil des HERRN zorn tragen / Denn ich habe wider jn ge\ündiget / Bis er meine Sache ausfüre / vnd mir Recht \chaffe / Er wird mich ans Liecht (2) bringen / Das ich meine Lu\t an \einer Gnade \ehe. 10 MEine Feindin wirds \ehen mü\\en / vnd mit aller \chande be\tehen / die jtzt zu mir \agt / Wo i\t der HERR dein Gott? Meine augen werdens \ehen / Das \ie denn wie ein Kot auff der ga\\en zutretten wird. 11 Zv der zeit / werden deine mauren gebawet werden / vnd Gottes wort weit auskomen. 12 Vnd zur \elbigen zeit / werden \ie von A\\ur vnd von fe\ten \tedten zu dir komen / von den fe\ten Stedten / bis an das Wa\\er / von einem Meer zum andern / von einem Gebirge zum andern. 13 Denn das Land wird wü\te \ein / \einer Einwoner halb / vmb der Frucht willen jrer werck. 14 dv aber weide dein volck mit deinem \tabe / die Herde deines Erbteils / die da wonen / beide im Walde alleine / vnd auff dem Felde / Las \ie zu Ba\an vnd Gilead weiden / wie vor alters. 15 jch wil \ie wunder \ehenla\\en / gleich / wie zur zeit / da \ie aus Egyptenland zogen. 16 Das die Heiden \ehen / vnd alle jre Gewaltigen \ich \chemen \ollen / vnd die hand auff jren Mund legen / vnd jre ohren zuhalten. 17 Sie \ollen \taub lecken / wie die Schlangen / vnd wie das Gewürm auff Erden erzittern in jren Löchern / Sie werden \ich fürchten fur dem HERRN vn\erm Gotte / vnd fur dir \ich ent\etzen. 18 WO i\t \olch ein Gott / wie du bi\t? Der die Sünde vergibt / vnd erle\\et die Mi\\ethat / den vbrigen \eines Erbteils / Der \einen zorn nicht ewiglich behelt / Denn er i\t barmhertzig. 19 Er wird \ich vn\er wider erbarmen / vn\ere Mi\\ethat dempffen / vnd alle vn\ere \unde in die tieffe des Meers werffen. 20 Du wir\t dem Jacob die Trew / vnd Abraham die Gnade halten / Wie du vn\ern Vetern vor langs ge\chworen ha\t. - Ende des Propheten Micha. (1) Ein Lied des Propheten Micha / Damit er \ich trö\tet wider der Gottlo\en toben. (2) Das i\t / Es wird mich trö\ten.
Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)