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Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)

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Euangelion Sanct Matthes

Capitel 7

RJchtet nicht / Auff das jr nicht gerichtet werdet.
2 Denn mit welcherley Gerichte jr richtet / werdet jr gerichtet werden / Vnd mit welcherley Mas jr messet / wird euch gemessen werden.
3 Was sihestu aber den Splitter in deines Bruders auge / vnd wirst nicht gewar des Balcken (1) in deinem auge?
4 Oder wie tharstu sagen zu deinem Bruder / Halt / Jch wil dir den Splitter aus deinem auge ziehen / vnd sihe / ein Balcke ist in deinem auge.
5 Du Heuchler / zeuch am ersten den Balcken aus deinem auge / Darnach besihe / wie du den Splitter aus deines Bruders auge ziehest. Luc. 6; Rom. 2; Mar. 4.
6 JR solt das Heiligthum (2) nicht den Hunden (3) geben / vnd ewre Perlen solt jr nicht fur die Sew (4) werffen / Auff das sie die selbigen nicht zutretten mit jren Füssen / Vnd sich wenden / vnd euch zureissen.
7 BJttet / so wird euch gegeben / suchet / so werdet jr finden / Klopffet an so wird euch auffgethan.
8 Denn wer da bittet / der empfehet / Vnd wer da suchet / der findet / Vnd wer da anklopfft / dem wird auffgethan.
9 Welcher ist vnter euch Menschen / so jn sein Son bittet vmbs Brot / Der jm einen Stein biete?
10 Oder so er jn bittet vmb einen Fisch / Der jm eine Schlange biete?
11 So denn jr / die jr doch arg seid / künd dennoch ewren Kindern gute gabe geben / Wie viel mehr wird ewer Vater im Himel gutes geben / denen die jn bitten?
12 Alies nu / das jr wöllet / das euch die leute thun sollen / Das thut jr jnen / Das ist das Gesetz vnd die Propheten. Luc. 6.
13 GEhet ein durch die enge Pforten / Denn die Pforte ist weit / vnd der weg ist breit / der zur Verdamnis abfüret / Vnd jr sind viel / die drauff wandeln.
14 Vnd die Pforte ist enge / vnd der weg ist schmalh / der zum Leben füret / Vnd wenig ist jr / die jn finden. Luc. 13.
15 SEhet euch fur / fur den falschen Propheten / die in Schafskleidern zu euch komen / Jnwendig aber sind sie reissende Wolffe /
16 An jren Früchten solt jr sie erkennen. Kan man auch Drauben lesen von den Dornen? Oder Feigen von den Disteln?
17 Also ein jglicher guter Bawm / bringet gute Früchte / Aber ein fauler Bawm / bringet arge Früchte.
18 Ein guter Bawm kan nicht arge Früchte bringen / Vnd ein fauler Bawm / kan nicht gute Früchte bringen.
19 Ein jglicher Bawm / der nicht gute früchte bringet / wird abgehawen / vnd jns Fewr geworffen.
20 Darumb an jren früchten solt jr sie erkennen. Luc. 6; Matt. 3; Luc. 3.
21 ES werden nicht alle / die zu mir sagen / HErr / HErr / in das Himelreich komen / Sondern die den willen thun meines Vaters im Himel.
22 Es werden viel zu mir sagen an jenem tage / HErr / HErr / haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viel Thaten gethan?
23 Denn werde ich jnen bekennen / Jch habe euch noch nie erkand / Weichet alle von mir jr Vbeltheter. Psal. 6.
24 DArumb / wer diese meine Rede höret / vnd thut (5) sie / den vergleiche ich einem klugen Man / der sein Haus auff einen Felsen bawet.
25 Da nu ein Platzregen fiel / vnd ein Gewesser kam / vnd webeten die Winde / vnd stiessen an das Haus fiel es doch nicht / Denn es war auff einen Felsen gegründet.
26 Vnd wer diese meine Rede höret / vnd thut sie nicht / Der ist einem törichten Man gleich / der sein Haus auff den Sand bawet.
27 Da nu ein Platzregen fiel / vnd kam ein Gewesser / vnd webeten die Winde / vnd stiessen an das Haus / da fiel es / vnd thet einen grossen fall. Luc. 6.
28 VND es begab sich / Da Jhesus diese Rede volendet hatte / Entsatzte sich das Volck / vber seiner Lere.
29 Denn er prediget gewaltig / Vnd nicht wie die Schrifftgelerten.


(1) Richten gehört Gott zu / Darumb wer richtet on Gottes befelh / der nimpt Gott seine Ehre / Vnd dis ist der Balcke.
(2) Das Heiligthum ist Gottes wort / da durch alle ding geheiliget werden.
(3) Hunde sind / die das wort verfolgen.