Capitel: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545) Das erste Buch der Könige Capitel 3 VND Salomo befreundte sich mit Pharao dem könig in Egypten / vnd nam Pharao tochter / vnd bracht sie in die Stad Dauids / bis er ausbawet sein Haus / vnd des HERRN Haus / vnd die mauren vmb Jerusalem her. 2 Aber das Volck opfferte noch auff den Höhen / Denn es war noch kein Haus gebawet dem Namen des HERRN bis auff die zeit. 3 Salomo aber hatte den HERRN lieb / vnd wandelt nach den Sitten seins vaters Dauid / On das er auff den Höhen opfferte vnd reucherte. 4 Vnd der könig gieng hin gen gibeon / daselbs zu opffern / Denn das war eine herrliche Höhe / vnd Salomo opfferte tausent Brandopffer auff dem selben Altar. 5 Vnd der HERR erschein Salomo zu Gibeon im trawm des nachts / vnd Gott sprach / Bitte / was ich dir geben sol. 2. Par. 1. 6 SAlomo sprach / Du hast an meinem vater Dauid deinem Knecht grosse Barmhertzigkeit gethan / wie er denn fur dir gewandelt hat in Warheit vnd Gerechtigkeit / vnd mit richtigem Hertzen fur dir / Vnd hast jm diese grosse Barmhertzigkeit gehalten / vnd jm einen Son gegeben / der auff seinem Stuel sesse / wie es denn jtzt gehet. 7 Nu HERR mein Gott / du hast deinen Knecht zum Könige gemacht an meines vaters Dauids stat / So bin ich ein kleiner Knabe / weis nicht / weder mein ausgang noch eingang. 8 Vnd dein Knecht ist vnter dem Volck / das du erwelet hast so gros / das niemand zelen noch beschreiben kan / fur der menge. 9 So woltestu deinem Knecht geben ein gehorsam hertz / das er dein Volck richten müge / vnd verstehen / was gut vnd böse ist / Denn wer vermag dis dein mechtig Volck zurichten? 10 DAS gefiel dem HERRN wol / das Salomo vmb ein solchs bat. 11 Vnd Gott sprach zu jm / Weil du solchs bittest / vnd bittest nicht vmb langes Leben / noch vmb Reichthum / noch vmb deiner Feinde seele / sondern vmb verstand Gericht zu hören / 12 Sihe / so habe ich gethan nach deinen worten. Sihe / Jch hab dir ein weises vnd verstendiges Hertz gegeben / Das deines gleichen vor dir nicht gewesen ist / vnd nach dir nicht auffkomen wird. 13 Dazu / das du nicht gebeten hast / hab ich dir auch gegeben / nemlich / Reichthum vnd Ehre / Das deines gleichen keiner vnter den Königen ist zu deinen zeiten. 14 Vnd so du wirst in meinen wegen wandeln / das du heltest meine Sitten vnd Gebot / wie dein vater Dauid gewandelt hat / So wil ich dir geben ein langes Leben. 15 VND da Salomo erwachet / sihe / da war es ein Trawm / Vnd kam gen Jerusalem / vnd trat fur die Lade des Bunds des HERRN / vnd opfferte Brandopffer vnd Danckopffer / vnd macht ein grosses Mal allen seinen knechten. 16 Zv der zeit kamen zwo huren zum könige / vnd tratten fur jn. 17 Vnd das eine Weib sprach / Ah mein Herr / Jch vnd dis Weib woneten in einem Hause / vnd ich gelag bey jr im hause. 18 Vnd vber drey tage da ich geborn hatte / gebar sie auch / Vnd wir waren bey einander / das kein Frembder mit vns war im hause / on wir beide. 19 Vnd dieses weibs Son starb in der nacht / Denn sie hatte jn im schlaff erdrückt. 20 Vnd sie stund in der nacht auff / vnd nam meinen Son von meiner seiten / da deine Magd schlieff / vnd legt jn an jren arm / vnd jren todten Son legt sie an meinen arm. 21 Vnd da ich des morgens auff stund meinen Son zu seugen / sihe / da war er tod / Aber am morgen sahe ich jn eben an / vnd sihe / es war nicht mein son den ich geboren hatte. 22 Das ander Weib sprach / Nicht also / Mein son lebt / vnd dein son ist tod. Jene aber sprach / Nicht also / dein son ist tod / vnd mein son lebet / vnd redten also fur dem Könige. 23 VND der König sprach / Diese spricht / Mein son lebt vnd dein son ist tod / Jene spricht / nicht also / Dein son ist tod vnd mein son lebt. 24 Vnd der König sprach / Holet mir ein Schwert her. Vnd da das Schwert fur den König bracht ward / 25 sprach der König / Teilet das lebendige Kind in zwey teil / vnd gebt dieser die helffte / vnd jener die helffte. 26 Da sprach das weib des Son lebete / zum Könige (Denn jr mütterlich hertz entbrand vber jren son) Ah mein Herr / Gebet jr das Kind lebendig / vnd tödtet es nicht. Jene aber sprach / Es sey weder mein noch dein / Lasst es teilen. 27 Da antwortet der König / vnd sprach / Gebt dieser das Kind lebendig vnd tödtets nicht / die ist seine Mutter. 28 Vnd das Vrteil erschall fur dem gantzen Jsrael / das der König gefellet hatte / Vnd furchten sich fur dem Könige / Denn sie sahen / das die weisheit Gottes in jm war / Gericht zu halten.
Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)