Capitel: 1 2 3


Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der Prophet Joel

Capitel 2

BLa\et mit der Po\aunen zu Zion / ruffet auff meinem heiligen Berge / Erzittert alle einwoner im Lande / Denn der tag des HERRN kompt / vnd i\t nahe /
2 Ein fin\ter tag / ein tunckel tag / ein wolckiger tag / ein neblicher tag / Gleich wie \ich die Morgenröte ausbreitet vber die Berge / nemlich ein gros vnd mechtig Volck / des gleichen vorhin nicht gewe\t i\t / vnd hinfurt nicht \ein wird zu ewigen zeiten fur vnd fur.
3 Vor jm her gehet ein verzehrend Fewr / vnd nach jm ein brennende flamme / Das Land i\t fur jm / wie ein Lu\tgarte / Aber nach jm / wie ein wü\te Einöde / vnd niemand wird jm entgehen.
4 Sie \ind ge\talt wie Ro\\e / vnd rennen wie die Reuter /
5 Sie \prengen da her oben auff den Bergen / wie die Wagen ra\\eln / vnd wie eine Flamme loddert im \tro / wie ein mechtig Volck / das zum \treit gerü\tet i\t.
6 DJe Völcker werden \ich fur jm ent\etzen / Aller ange\icht \ind \o bleich / wie die töpffen.
7 Sie werden lauffen wie die Ri\en / vnd die mauren er\teigen / wie die Krieger / Ein jglicher wird \tracks fur \ich da her ziehen / vnd \ich nicht \eumen.
8 Keiner wird den andern jrren / Sondern ein jglicher wird in \einer ordnung daher faren / Vnd werden durch die Woffen brechen / vnd nicht verwund werden.
9 Sie werden in der Stad vmbher reiten / auff der mauren lauffen / vnd in die Heu\er \teigen / vnd wie ein Dieb durch die fen\ter hin ein komen.
10 FVr jm erzittert das Land / vnd bebet der Himel / Sonn vnd Mond werden fin\ter / vnd die Sterne verhalten jren \chein.
11 Denn der HERR wird \einen Donner fur \einem Heer la\\en her gehen / Denn \ein Heer i\t \eer gros / vnd mechtig / welchs \einen Befelh wird ausrichten / Denn der tag des HERRN i\t gros vnd \eer er\chrecklich / Wer kan jn leiden?
12 SO \pricht nu der HERR / Bekeret euch zu mir von gantzem hertzen / mit fa\ten / mit weinen / mit klagen.
13 Zurei\\et ewre Hertzen / vnd nicht ewre Kleider / vnd bekeret euch zu dem HERRN ewrem Gotte / Denn er i\t Gnedig / Barmhertzig / Gedültig / vnd von gro\\er Güte / vnd rewet jn bald der \traffe.
14 Wer weis / Es mag jn widerumb gerewen / vnd einen Segen hinder \ich la\\en / zu opffern Speisopffer vnd Tranckopffer dem HERRN ewrem Gotte. P\al. 103; P\al. 145.
15 BLa\et mit Po\aunen zu Zion / heiliget eine fa\ten / ruffet der Gemeine zu\amen /
16 ver\amlet das Volck / heiliget die Gemeine / \amlet die Elte\ten / bringet zu hauffe die Jungenkinder vnd die Seuglinge / Der Breutgam gehe aus \einer Kamer / vnd die Braut aus jrem Gemach.
17 La\t die Prie\ter des HERRN Diener / weinen zwi\\chen der Halle vnd Altar / vnd \agen / HERR \chone deines Volcks / vnd las dem Erbteil nicht zu \chanden werden / das Heiden vber \ie herr\chen / Warumb wiltu la\\en vnter den Völckern \agen / Wo i\t nu jr Gott?
18 SO wird denn der HERR vmb \ein Land eiuern / vnd \eines Volcks ver\chonen.
19 Vnd der HERR wird antworten / vnd \agen zu \einem Volck / Sihe / Jch wil euch getreide / mo\t vnd öle die fülle \chicken / das jr gnug dran haben \olt / vnd wil euch nicht mehr la\\en vnter den Heiden zu \chanden werden.
20 Vnd wil den von Mitternacht fern von euch treiben / vnd jn in ein dürr vnd wü\t Land ver\to\\en / nemlich / \ein ange\icht hin zum Meer gegen morgen / vnd \ein ende / hin zum eu\\er\ten Meer / Er \ol verfaulen vnd \tincken / denn er hat gros ding gethan.
21 Fürchte dich nicht liebes Land / \ondern \ey frölich vnd getro\t / Denn der HERR kan auch gros ding thun.
22 Fürchtet euch nicht / jr Thier auff dem felde / Denn die Wonungen in der wü\ten \ollen grünen / vnd die Bewme jre Früchte bringen / vnd die Feigenbewme vnd Wein\töcke \ollen wol tragen.
23 VND jr kinder Zion frewet euch / vnd \eid frölich im HERRN ewrem Gott / der euch Lerer zur gerechtigkeit gibt / vnd euch her ab \endet Früregen vnd Spatregen / wie vorhin (1).
24 Das die tennen vol Korns / vnd die keltern vberflus von Mo\t vnd Ole haben \ollen.
25 Vnd ich wil euch die jare er\tatten / welche die Hew\chrecken / Kefer / Ge\chmeis vnd Raupen (Die mein gro\\es Heer waren / \o ich vnter euch \chicket) gefre\\en haben.
26 Das jr zu e\\en gnug haben \ollet / Vnd den Namen des HERRN ewrs Gottes prei\en / der Wunder vnter euch gethan hat / vnd mein Volck \ol nicht mehr zu \chanden werden.
27 Vnd jr \olts erfaren / das ich mitten vnter J\rael \ey / vnd das ich der HERR ewr Gott \ey / vnd keiner mehr / Vnd mein Volck \ol nicht mehr zu \chanden werden. Sup. 1.


(1) Ebre. Jn primo / Quod de primo men\e Rabini intelligunt / Sed hoc nihil e\t / Denn Früregen vnd Spatregen / fallen nicht in einem / \chweige im er\ten Monden. Er wil \agen / Bis das Chri\tus kompt / \ol bey euch bleiben / Predigt vnd Futter / vtrumque regimen / das i\t / die Lerer zur Gerechtigkeit vnd Früchte des Landes / Wie es am er\ten vnd vormals ge\chehen etc.

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