Enchiridion
Der Kleine Katechismus
für die gemeinen Pfarrherrn und Prediger


  Vorrede











































Martinus Luther allen treuen, frommen Pfarrherrn und Predigern. Gnade, Barmherzigkeit und Frieden in Jesus Christus, unserm Herrn!

Diesen Katechismus oder christliche Lehre in solcher kleinen, schlichten, einfältigen Form zu stellen hat mich gezwungen und gedrungen die klägliche, elende Not, so ich neulich erfahren habe, da ich auch ein Visitator war. Hilf, lieber Gott, wie manchen Jammer habe ich gesehen, dass der gemeine Mann doch so gar nichts weiß von der christlichen Lehre, sonderlich auf den Dörfern, und leider viel Pfarrherrn gar ungeschickt und untüchtig sind zu lehren. Und sollen doch alle Christen heißen, getauft sein und die heiligen Sakramente genießen, können weder Vaterunser noch den Glauben oder zehn Gebote, leben dahin wie das liebe Vieh und die unvernünftigen Säue. Und nun, wo das Evangelium gekommen ist, haben sie dennoch fein gelernt, alle Freiheit meisterlich zu missbrauchen.
  O ihr Bischöfe, was wollt ihr doch Christo immer mehr antworten, dass ihr das Volk so schändlich habt lassen gehen, und eures Amts nicht einen Augenblick je bewieset? Dass euch alles Unglück fliehe! Verbietet einerlei Gestalt und treibt eure Menschengesetze, fragt aber dieweil nichts danach, ob sie das Vaterunser, Glauben, Zehn Gebote oder irgendein Wort Gottes könnten. Ach und wehe über euren Hals ewiglich!
  Darum bitte ich um Gottes willen euch alle, meine lieben Herrn und Brüder, so Pfarrherrn oder Prediger sind, wollt euch eures Amtes von Herzen annehmen, euch erbarmen über euer Volk, das euch befohlen ist, und uns helfen, den Katechismus in die Leute, besonders in das junge Volk zu bringen und die, welche es nicht besser vermögen, diese Tafeln und Formen für sich nehmen und dem Volk von Wort zu Wort vorbilden. Und nämlich also:

Aufs erst, dass der Prediger sich vor allen Dinge hüte und meide mancherlei oder anderlei Texte und Formen der zehn Gebote, Vaterunsers, Glauben, der Sakramente usw., sondern er nehme einerlei Form für sich, darauf er bleibe und dieselbe immer treibe, ein Jahr wie das andere. Denn das junge und alberne Volk muss man mit einerlei gewissen Text und Formen lehren, sonst werden sie gar leicht irre, wenn man heut so und über Jahr so lehrt, als wollte man's verbessern. Damit wird alle Mühe und Arbeit verloren.
  Das haben die lieben Väter auch wohl gesehen, die das Vaterunser, Glauben, Zehn Gebote alle auf eine Weise gebraucht haben. Darum sollen wir auch bei dem jungen und einfältigen Volk solche Stücke also lehren, dass wir nicht eine Silbe verrücken oder ein Jahr anders als das andere verhalten oder vorsprechen.
  Darum erwähle dir, welche Form du willst, und bleibe dabei ewiglich. Wenn du aber bei den Gelehrten und Verständigen predigst, da magst du deine Kunst beweisen und diese Stücke so bunt kraus machen und so meisterlich drehen, wie du kannst. Aber bei dem jungen Volk bleibe auf einer gewissen, ewigen Form und Weise, und lehre sie für das allererste diese Stücke, nämlich die zehn Gebote, Glauben, Vaterunser usw. dem Text nach von Wort zu Wort, auf dass sie es auch so nachsagen können und auswendig lernen.
  Welche es aber nicht lernen, wollen, dass man denselben sage, wie sie Christus verleugnen und keine Christen sind. Sie sollen auch nicht zum Sakrament zugelassen werden, kein Kind aus der Taufe heben, auch kein Stück der christlichen Freiheit gebrauchen, sondern schlechterdings an den Papst und seine Offiziale, dazu an den Teufel selbst gewiesen sein. Dazu sollen ihnen die Eltern und Hausväter Essen und Trinken versagen und ihnen anzeigen, dass solche rohen Leute der Fürst aus dem Lande jagen wolle usw.
  Denn wiewohl man niemand zum Glauben zwingen kann noch soll, so soll man doch den Hausen dahin halten und treiben, dass sie wissen, was Recht und Unrecht bei denen ist, bei welchen sie wohnen, sich nähren und leben wollen. Denn wer in einer Stadt wohnen will, der soll das Stadtrecht wissen und halten, des er genießen will. Gott gebe, er glaube oder sei im Herzen für sich ein Schalk oder Bube.

Zum andern, Wenn sie den Text nun wohl können, so lehre sie dann hernach auch den Verstand, dass sie wissen, was es gesagt. Und nimm abermals vor dich dieser Tafeln Weise oder sonst eine kurze einige Weise, welche du willst, und bleibe dabei und verrücke sie mit keiner Syllaben nicht, gleichwie vom Text jetzt gesagt ist und nimm dir die Weile dazu. Denn es ist nicht Not, dass du alle Stücke auf einmal vornehmest, sondern eins nach dem anderen. Wenn sie das erste Gebot zuvor wohl verstehen, danach nimm dir das zweite vor und so fort, sonst werden sie überschüttet, dass sie keins wohl behalten.

Zum dritten, Wenn du sie nun solchen kurzen Katechismus gelehrt hast, alsdann nimm dir den großen Katechismus vor und gib ihnen auch reichen und weitern Verstand. Daselbst streich ein jegliches Gebot, Bitte, Stück aus mit seinen mancherlei Werken, Nutz, Frommen, Gefahr und Schaden, wie du das alles reichlich findest in so viel Büchlein davon gemacht.Und insonderheit treibe das Gebot und Stück am meisten, das bei deinem Volk am meisten Not leidet. Zum Beispiel: das siebente Gebot vom Stehlen musst du bei Handwerkern, Händlern, ja auch bei Bauern und Gesinde heftig treiben, denn bei solchen Leuten ist allerlei Untreu und Dieberei groß. Ebenso muss du das vierte Gebot bei den Kindern und gemeine Mann wohl treiben, dass sie stille, treue, gehorsam, friedsam seien, und immer viel Exempel aus der Schrift, da Gott solche Leute gestraft und gesegnet hat, einführen.
  Insonderheit treibe auch dasselbe die Obrigkeit und die Eltern an, dass sie wohl regieren und Kinder ziehen zur Schule, mit Anzeigen, wie sie solches zu tun schuldig sind, und wo sie es nicht tun, welch eine verfluchte Sünde sie tun. Denn sie stürzen und verwüsten damit beides, Gottes und der Welt Reich, als die ärgsten Feinde beider, Gottes und der Menschen.Und streich wohl aus, was für gräulichen Schaden sie tun, wo sie nicht helfen, Kinder ziehen zu Pfarrherrn, Predigern, Schreibern usw. dass Gott sie schrecklich dafür strafen wird. Denn es ist hier notwendig zu predigen. Die Eltern und die Obrigkeit sündigen jetzt hierin dass es nicht zu sagen ist. Der Teufel hat auch etwas Grausamme damit im Sinne.

Zu letzt, Weil nun die Tyrannei des Papstes ab ist, so wollen sie nicht mehr zum Sakrament gehen und verachten es. Hier ist's aber Not zu treiben, doch mit diesem Bescheid: wir sollen niemand zum Glauben oder zum Sakrament zwingen, auch kein Gesetz noch Zeit noch Stätte bestimmen: aber also predigen, dass sie sich selbst ohne unser Gesetz dazu dringen und gleich uns Pfarrherrn zwingen, das Sakrament zu reichen. Welches tut man also, dass man ihnen sagt: Wer das Sakrament nicht sucht oder begehret zum wenigsten einmal oder vier des Jahres, da ist zu besorgen, dass er das Sakrament verachte und kein Christ sei, gleichwie der kein Christ ist, der das Evangelium nicht glaubt oder hört, denn Christus sprach nicht: "Solches lasset oder solches verachtet", sondern: "Solches tut, so oft ihr trinket usw." Er will's wahrlich getan und nicht allerdings gelassen und verachtet haben: "Solches tut", spricht er.
  Wer aber das Sakrament nicht groß achtet, das ist ein Zeichen, dass er keine Sünde, kein Fleisch, keinen Teufel, keine Welt, keinen Tod, keine Gefahr, keine Hölle hat, d. i. er glaubt der keines, obwohl er bis über die Ohren darin steckt und zwiefältig des Teufels ist. Wiederum so darf er auch keiner Gnade, Leben, Paradies, Himmelreich, Christus, Gottes noch einiges Gutes. Denn wo er glaubte, dass er so viel Böses hätte und so vieles Guten bedürfte, so würde er das Sakrament nicht so lassen, darin solchem Übel geholfen und so viel Gutes gegeben wird. Man dürfte ihn auch mit keinem Gesetz zum Sakrament zwingen, sondern er würde selbst gelaufen und gerännet kommen, sich selbst zwingen und dich treiben, dass du ihm müsstest das Sakrament geben.
  Darum darfst du hier kein Gesetz stellen wie der Papst. Streich nur wohl aus den Nutz und Schaden, Not und Frommen, Gefahr und Heil in diesem Sakrament, so werden sie selbst wohl kommen ohne dein Zwingen. Kommen sie aber nicht, so lass sie fahren und sage ihnen, dass sie des Teufels sind, die ihre große Not und Gottes gnädige Hilfe nicht achten noch fühlen. Wenn du aber solches nicht treibst, oder ein Gesetz und Gift daraus machst, so ist es deine Schuld, dass sie das Sakrament verachten. Wie sollten sie nicht faul sein, wenn du schläfst und schweigst?Darum sieh darauf, Pfarrherr und Prediger! Unser Amt ist nun ein andre Ding worden, denn es unter dem Papst war, es ist nun ernst und heilsam worden. Darum hat's nun viel Mühe und Arbeit, Gefahr und Anfechtung, dazu wenig Lohn und Dank in der Welt. Christus aber will unser Lohn selbst sein, so wir treulich arbeiten. Das helfe uns der Vater aller Gnaden! Dem sei Lob und Dank in Ewigkeit durch Christus unsern Herrn, Amen.







  Die Zehn Gebote
wie sie ein Hausvater
sein Gesinde einfältig vorhalten soll



1. Gebot




Du sollst nicht andere Götter haben.

Was ist das?
Antwort:

Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen.




2. Gebot





Du sollst den Namen deines Gottes, nicht unnützlich führen.

Was ist das?
Antwort:

Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir bei seinem Namen nicht fluchen, schwören, zaubern, lügen oder trügen, sondern denselben in allen Nöten anrufen, beten, loben und danken.





3. Gebot




Du sollst den Feiertag heiligen.

Was ist das?
Antwort:

Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir die Predigt und sein Wort nicht verachten, sondern dasselbe heilig halten, gerne hören und lernen.





4. Gebot

  



Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.

Was ist das?
Antwort:

Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsere Eltern und Herren nicht verachten noch erzürnen, sondern sie in Ehren halten, ihnen dienen, gehorchen, sie lieb und wert haben.





5. Gebot




Du sollst nicht töten.

Was ist das?
Antwort:

Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserm Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden noch Leid tun, sondern ihm helfen und fördern in allen Lebensnöten.




6. Gebot



Du sollst nicht ehebrechen.

Was ist das?
Antwort:

Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir keusch und züchtig leben in Worten und Werken und ein jeglicher sein Gemahl lieben und ehren.




7. Gebot



Du sollst nicht stehlen.

Was ist das?
Antwort:

Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsers Nächsten Geld oder Gut nicht nehmen noch mit falscher Ware oder Handel an uns bringen, sondern im sein Gut und Nahrung helfen bessern und behüten.




8. Gebot




Du sollst nicht falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

Was ist das?
Antwort:

Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsern Nächsten nicht fälschlich belügen, verraten, afterreden oder bösen Leumund machen, sondern sollen ihn entschuldigen und Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.




9. Gebot









Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.

Was ist das?
Antwort:

Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserm Nächsten nicht mit List nach seinem Erbe oder Hause stehen und mit einem Schein des Rechten an uns bringen, sondern ihm dasselbe zu behalten förderlich und dienlich sein.




10. Gebot






Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Vieh oder alles, was sein ist.

Was ist das?
Antwort:

Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsers Nächsten sein Weib, Gesind oder Vieh nicht ausspannen, abdringen oder abwendig machen, sondern dieselben anhalten, dass sie bleiben und tun, was sie schuldig sind.




 Was sagt nun   Gott von diesen Geboten allen?








Er sagt also: Ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der über die, so mich hassen, die Sünde der Väter heimsucht an den Kindern bis ins dritten und vierten Glied; aber denen, so mich lieben und meine Gebote halten, tue ich wohl in tausend Glied.

Was ist das?
Antwort:

Gott droht zu strafen alle, die diese Gebote übertreten; darum sollen wir uns fürchten vor seinem Zorn und nicht wider solche Gebote tun. Er verheißt aber Gnade und alles Gute allen, die solche Gebote halten. Darum sollen wir ihn auch lieben und vertrauen und gerne tun nach seinen Geboten.





  Der Glaube
wie ihn ein Hausvater
sein Gesinde aufs einfältigste vorhalten soll


 Der erste Artikel

Von der Schöpfung







  









Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erde.

Was ist das?
Antwort:

Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen, Ohren und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben hat und noch erhält; dazu Kleider und Schuh, Essen und Trinken, Haus und Hof, Weib und Kind, Acker, Vieh und alle Güter; mit aller Notdurft und Nahrung dieses Leibes und Lebens mich reichlich und täglich versorget, wider alle Fährlichkeit beschirmet und vor allem Übel behütet und bewahret; und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit ohne alle mein Verdienst und Würdigkeit; des alles ich ihm zu danken und zu loben und dafür zu dienen und gehorsam zu sein schuldig bin. Das ist gewißlich wahr.





 Der zweite Artikel

Von der Erlösung









  









Ich glaube an Jesum Christum, Gottes Eingebornen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel, sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten.

Was ist das?
Antwort:

Ich glaube, dass Jesus Christus wahrhaftiger Gott vom Vater in Ewigkeit geboren und auch wahrhaftiger Mensch von der Jungfrau Maria geboren, sei mein Herr, der mich verlornen und verdammten Menschen erlöset hat, erworben, gewonnen von allen Sünden, vom Tode und von der Gewalt des Teufels; nicht mit Gold oder Silber, sondern mit seinem heiligen, teuren Blut und mit seinem unschuldigen Leiden und Sterben; auf dass ich sein eigen sei und in seinem Reich unter ihm lebe und ihm diene in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit; gleichwie er ist auferstanden vom Tode, lebet und regieret in Ewigkeit. Das ist gewißlich wahr.






 Der dritte Artikel

Von der Heiligung






  









Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.

Was ist das?
Antwort:

Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesum Christum, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann; sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten; gleichwie er die ganze Christenheit auf Erden beruft, sammelt, erleuchtet, heiliget und bei Jesu Christo erhält im rechten, einigen Glauben; in welcher Christenheit er mir und allen Gläubigen täglich alle Sünden reichlich vergibt und am jüngsten Tage mich und alle Toten auferwecken wird und mir samt allen Gläubigen in Christo ein ewiges Leben geben wird. Das ist gewißlich wahr.






  Das Vaterunser
wie es ein Hausvater
sein Gesinde aufs einfältigste vorhalten soll




Die Anrede





Vater unser, der du bist im Himmel.

Was ist das?
Antwort:

Gott will uns damit locken, dass wir glauben sollen, er sei unser rechter Vater und wir seine rechten Kinder, auf dass wir getrost und mit aller Zuversicht ihn bitten sollen wie die lieben Kinder ihren lieben Vater.




Die erste Bitte













Geheiligt werde dein Name.

Was ist das?
Antwort:

Gottes Name ist zwar an sich selbst heilig; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er auch bei uns heilig werde.

Wie geschieht das?
Antwort:

Wo das Wort Gottes lauter und rein gelehrt wird, und wir auch heilig als die Kinder Gottes darnach leben. Das hilf uns, lieber Vater im Himmel! Wer aber anders lehret und lebet, denn das Wort Gottes lehret, der entheiliget unter uns den Namen Gottes. Davor behüte uns, lieber himmlischer Vater!




Die zweite Bitte







Dein Reich komme.

Was ist das?
Antwort:

Gottes Reich kommt wohl ohne unser Gebet von sich selbst; aber wir bitten in diesem Gebet, dass es auch zu uns komme.

Wie geschieht das?
Antwort:

Wenn der himmlische Vater uns seinen Heiligen Geist gibt, dass wir seinem heiligen Wort durch seine Gnade glauben und göttlich leben, hier zeitlich und dort ewiglich.




Die dritte Bitte








  





Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden.

Was ist das?
Antwort:

Gottes guter, gnädiger Wille geschieht wohl ohne unser Gebet; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er auch bei uns geschehe.

Wie geschieht das?
Antwort:

Wenn Gott allen bösen Rat und Willen bricht und hindert, so uns den Namen Gottes nicht heiligen und sein Reich nicht kommen lassen wollen, als da ist des Teufels, der Welt und unsers Fleisches Wille; sondern stärket und behält uns fest in seinem Wort und Glauben bis an unser Ende. Das ist sein gnädiger, guter Wille.




Die vierte Bitte


















Unser täglich Brot gib uns heute.

Was ist das?
Antwort:

Gott gibt täglich Brot auch wohl ohne unsere Bitte allen bösen Menschen; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er uns lasse erkennen und mit Danksagung empfangen unser täglich Brot.

Was heißt denn täglich Brot?
Antwort:

Alles was zur Leibes Nahrung und Notdurft gehört, wie Essen, Trinken, Kleider, Schuh, Haus, Hof, Acker, Vieh, Geld, Gut, fromm Gemahl, fromme Kinder, fromm Gesinde, fromme und treue Oberherren, gut Regiment, gut Wetter, Friede, Gesundheit, Zucht, Ehre, gute Freunde, getreue Nachbarn und desgleichen.




Die fünfte Bitte








Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern.

Was ist das?
Antwort:

Wir bitten in diesem Gebet, dass der Vater im Himmel nicht ansehen wolle unsere Sünden und um derselben willen solche Bitte nicht versagen; denn wir sind der keines wert, das wir bitten, habens auch nicht verdienet; sondern er wolle es uns alles aus Gnaden geben, denn wir täglich viel sündigen und wohl eitel Strafe verdienen. So wollen wir wiederum auch herzlich vergeben und gerne wohltun denen, die sich an uns versündigen.




Die sechste Bitte






Und führe uns nicht in Versuchung.

Was ist das?
Antwort:

Gott versucht zwar niemand, aber wir bitten in diesem Gebet, dass uns Gott wolle behüten und erhalten, auf dass uns der Teufel, die Welt und unser Fleisch nicht betrüge und verführe in Mißglauben, Verzweiflung und andere große Schande und Laster; und ob wir damit angefochten würden, dass wir doch endlich gewinnen und den Sieg behalten.




Die siebente Bitte








  



Sondern erlöse uns von dem Übel.

Was ist das?
Antwort:

Wir bitten in diesem Gebet als in der Summa, dass uns der Vater im Himmel von allerlei Übel Leibes und der Seele, Gutes und Ehre erlöse und zuletzt, wenn unser Stündlein kommt, ein seliges Ende beschere und mit Gnaden von diesem Jammertal zu sich nehme in den Himmel.

Amen. -  Was ist das?
Antwort:

Dass ich soll gewiß sein, solche Bitten sind dem Vater im Himmel angenehm und erhöret. Denn er selbst hat uns geboten, also zu beten, und verheißen, dass er uns will erhören. Amen, Amen, das heißt: Ja, ja, es soll also geschehen.





  Das Sakrament
der heiligen Taufe
wie es ein Hausvater
sein Gesinde aufs einfältigste vorhalten soll


Zum ersten











Was ist die Taufe?

Antwort:

Die Taufe ist nicht allein schlicht Wasser, sondern sie ist das Wasser in Gottes Gebot gefasset und mit Gottes Wort verbunden.

Welches ist denn solch Wort Gottes?
Antwort:

Da unser Herr Christus spricht Matthäus im letzten Kapitel:

Gehet hin in alle Welt, lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.





Zum andern









Was gibt oder nützet die Taufe?

Antwort:

Sie wirket Vergebung der Sünden, erlöset vom Tod und Teufel und gibt die ewige Seligkeit allen, die es glauben, wie die Worte und Verheißung Gottes lauten.

Welches sind denn solche Worte und Verheißung Gottes?
Antwort:

Da unser Herr Christus spricht Markus im letzten Kapitel:

Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubet, der wird verdammt werden.





Zum dritten







  





Wie kann Wasser solche großen Dinge tun?

Antwort:

Wasser tuts freilich nicht, sondern das Wort Gottes, so mit und bei dem Wasser ist, und der Glaube, so solchem Worte Gottes im Wasser trauet. Denn ohne Gottes Wort ist das Wasser schlicht Wasser und keine Taufe; aber mit dem Worte Gottes ist es eine Taufe, das ist ein gnadenreich Wasser des Lebens und ein Bad der neuen Geburt im Heiligen Geist, wie St. Paulus sagt zu Titus im 3. Kapitel:

Durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, welchen er ausgegossen hat über uns reichlich durch Jesum Christum, unsern Heiland, auf daß wir durch desselben Gnade gerechtfertiget Erben seien des ewigen Lebens nach der Hoffnung. Das ist gewißlich wahr.


(note: I Bibeludgaven 1546 oversætter Luther verset med "gerecht seien").




Zum vierten








 




Was bedeutet denn solch Wassertaufen?

Antwort:

Es bedeutet, daß der alte Adam in uns durch tägliche Reue und Buße soll ersäufet werden und sterben mit allen Sünden und bösen Lüsten, und wiederum täglich herauskommen und auferstehen ein neuer Mensch, der in Gerechtigkeit und Reinigkeit vor Gott ewiglich lebe.

Wo stehet das geschrieben?
Antwort:

St. Paulus zu den Römern am sechsten spricht: Wir sind samt Christo durch die Taufe begraben in den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist von den Toten auferwecket durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen wir auch in einem neuen Leben wandeln.



  
Wie man die Einfältigen soll lehren
Beichten


Was ist die Beichte?





Was ist die Beichte?

Antwort:

Die Beichte begreift zwei Stücke in sich: eines, daß man die Sünden bekenne, das andere, daß man die Absolution oder Vergebung von dem Beichtiger empfange als von Gott selbst und ja nicht daran zweifle, sondern fest glaube, die Sünden seien dadurch vergeben vor Gott im Himmel.




Welche Sünden?








  




Welche Sünden soll man denn beichten?

Antwort:

Vor Gott soll man aller Sünden sich schuldig geben, auch die wir nicht erkennen, wie wir im Vaterunser tun; aber vor dem Beichtiger sollen wir allein die Sünden bekennen, die wir wissen und fühlen im Herzen.

Welche sind die?
Antwort:

Da siehe deinen Stand an nach den zehn Geboten ob du Vater, Mutter, Sohn, Tochter, Herr, Frau, Knecht, Magd bist, ob du ungehorsam, untreu, unfleißig, zornig, unzüchtig, heissig gewesen bist, ob du jemand Leid getan hast mit Worten oder Werken, ob du gestohlen, versäumt, verwahrlost, Schaden getan hast.




Eine kurze weise zu beichten


Du sollst sprechen:








Knecht - Magd











Herr - Frau










Keine große Sünden














  




Lieber, stelle mir eine kurze weise zu beichten

Antwort:
So sollst du zum Beichtiger sprechen:

Würdiger, lieber Herr: ich bitte euch, wollet meine Beichte hören und mir die Vergebung zu sprechen um Gottes willen.

Sage an.

Ich armer Sünder bekenne mich vor Gott aller Sünden schuldig; insonderheit bekenne ich vor euch, daß ich ein Knecht,  Magd etc. bin. Aber ich diene leider untreulich meinem Herrn; denn da und da habe ich nicht getan, was sie mich hießen, habe sie erzürnt und zu fluchen bewegt, habe versäumt und Schaden lassen geschehen, bin auch in Worten und Werken schamlos gewesen; habe mit meinesgleichen erzürnt, wider meine Frau gemurrt und geflucht etc. Das alles ist mir leid und bitte um Gnade; ich will mich bessern.

Ein Herr oder Frau sage also:

Insonderheit bekenne ich vor euch, daß ich meine Kinder und Gesinde nicht treulich erzogen habe zu Gottes Ehre. Ich habe geflucht, böse Exempel mit unzüchtigen Worten und Werken gegeben, meinem Nachbar Schaden getan, übel nachgeredet, zu teuer verkauft, falsche und nicht ganze Ware gegeben. - Und was er mehr wider die Gebote Gottes und seinen Stand getan.

Wenn aber jemand sich nicht beschwert findet mit solchen oder größeren Sünden, der soll nicht sorgen oder weiter Sünden suchen noch erdichten und damit eine Marter aus der Beichte machen, sondern erzähle eine oder zwei, wie du weißt. Also: Insonderheit bekenne ich, daß ich einmal geflucht, ebenso einmal häßlich mit Worten gewesen, einmal dies oder das versäumt habe. Also laß es genug sein.

Weißt du aber gar keine, (was doch nicht wohl sollte möglich sein) so sage auch keine insonderheit, sondern nimm die Vergebung auf die gemeine Beichte d. h. das gebräuchliche Beichtgebet, die du vor Gott tust gegenüber dem Beichtiger.






Darauf soll der Beichtiger sagen:



Der Beichtiger soll sagen:
















  




Gott sei dir gnädig und stärke deinen Glauben. Amen.

Spreche:

Glaubst du auch, daß meine Vergebung Gottes Vergebung sei?

(- Ja, lieber Herr).
Darauf spreche er:

Wie du glaubest, so geschehe dir. Und ich, aus dem Befehl unsers Herrn Jesu Christi, vergebe dir deine Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Gehe hin in Frieden.


Welche aber große Beschwerung des Gewissens haben oder betrübt und angefochten sind, die wird ein Beichtvater wohl wissen mit mehr Sprüchen zu trösten und zum Glauben zu reizen.

Das soll allein eine gemeine Weise der Beichte sein für die Einfältigen.






  Das Sakrament des Altars
wie es ein Hausvater
sein Gesinde einfältig vorhalten soll


Zum ersten




















Was ist das Sakrament des Altars?

Antwort:

Es ist der wahre Leib und Blut unsers Herrn Jesu Christi, unter dem Brot und Wein uns Christen zu essen und zu trinken von Christo selbst eingesetzt.


Wo stehet das geschrieben?
Antwort: - So schreiben die heiligen Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und St. Paulus:

Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brachs und gabs seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und esset; das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis.

Desselbigengleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, so oft ihrs trinket, zu meinem Gedächtnis.






Zum andern









Was nützet denn solch Essen und Trinken?

Antwort: - Das zeigen uns diese Worte:

Für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden; nämlich, daß uns im Sakrament Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit durch solche Worte gegeben wird; denn wo Vergebung der Sünden ist, da ist auch Leben und Seligkeit.





Zum dritten







  



Wie kann leiblich Essen und Trinken solch große Dinge tun?

Antwort:

Essen und Trinken tuts freilich nicht, sondern die Worte, so da stehen:

Für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden.

Solche Worte sind neben dem leiblichen Essen und Trinken das Hauptstück im Sakrament. Und wer denselben Worten glaubt, der hat, was sie sagen und wie sie lauten, nämlich Vergebung der Sünden.






Zum vierten






  




Wer empfängt denn solch Sakrament würdiglich?

Antwort:

Fasten und leiblich sich bereiten ist wohl eine feine äußerliche Zucht, aber der ist recht würdig und wohl geschickt, wer den Glauben hat an diese Worte: Für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden.

Wer aber diesen Worten nicht glaubt oder zweifelt, der ist unwürdig und ungeschickt; denn das Wort: "Für euch" fordert eitel gläubige Herzen.




  
Wie ein Hausvater
sein Gesinde lehren soll,
sich morgens und abends zu segnen



Morgens



















  




Des Morgens, so du aus dem Bett fährst, sollst du dich segnen mit dem heiligen Kreuz und sagen: Des walt Gott Vater, Sohn, Heiliger Geist. Amen.


Darauf knieend oder stehend den Glauben und Vaterunser.

Willst du, so magst du dies Gebetlein dazu sprechen:
    Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesum Christum, deinen lieben Sohn, daß du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütest hast, und bitte dich, du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände; dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde. Amen.


Und alsdann mit Freuden an dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen, als die zehn Gebote oder was deine Andacht gibt.






Abends



















  



Des Abends, wenn du zu Bette gehst, sollst du dich segnen mit dem heiligen Kreuz und sagen: Des walt Gott Vater, Sohn, Heiliger Geist. Amen.

Spreche:

Darauf knieend oder stehend den Glauben und Vaterunser.

Willst du, so magst du dies Gebetlein dazu sprechen:
    Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesum Christum, deinen lieben Sohn, daß du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünden, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde. Amen.


Und alsdann flugs und fröhlich geschlafen.






Wie ein Hausvater
sein Gesinde lehren soll
  das Benedicite und Gratias
zu sprechen.




Das Benedicite

















  




Die Kinder und Gesinde sollen mit gefalteten Händen und züchtig vor den Tisch treten und sprechen:

Aller Augen warten auf dich, Herr, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen.

Scholia: Wohlgefallen heisst, dass alle Thiere so viel zu essen kriegen, dass sie fröhlich und guter Ding darüber sind; denn Sorgen und Geiz hindern solch Wohlgefallen.

Danach das Vaterunser
und dies folgende Gebet:

Herr Gott, himmlischer Vater, segne uns und diese deine Gaben, die wir von deiner milden Güte zu uns nehmen, durch Jesum Christum, unsern Herrn. Amen.






Das Gratias


















  



Also auch nach dem Essen sollen sie gleicherweise tun, züchtig und mit gefalteten Händen sprechen:

Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Der allem Fleische Speise gibt, der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die ihn anrufen. Er hat nicht Lust an der Stärke des Rosses noch Gefallen an jemandes Beinen. Der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten und die auf seine Güte warten.

Danach das Vaterunser
und dies folgende Gebet:

Wir danken dir, Herr Gott, himmlischer Vater, durch Jesum Christum, unsern Herrn, für alle deine Wohltat, der du lebest und regierest in Ewigkeit. Amen.





  
Die Haustafel
etlicher Sprüche
für allerlei heilige Orden und Stände
dadurch dieselben, als durch eigene Lection, ihres Amtes und Dienstes zu ermahnen.




Den Bischöfen, Pfarrherrn und Predigern






  


Ein Bischof soll unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, sittig, mäßig,  gastfrei, lehrhaftig; nicht weinsüchtig, nicht beissig, nicht schändliches Gewinsts gierig, sondern gelinde, nicht zänkisch, nicht geizig; der seinem eigenen Hause wohl vorstehe, der gehorsame Kinder habe mit aller Ehrbarkeit; nicht ein Neuling usw.
1 Tim. 3.





Von weltlicher Obrigkeit






  




Jedermann sei untertan der Obrigkeit; denn die Obrigkeit, so allenthalben ist, ist von Gott geordnet. Wer nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung. Die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe über den, der Böses tut. Röm. 13







Den Ehemännern





  



Ihr Männer, wohnet bei euren Weibern mit Vernunft und gebet dem weiblichen als dem schwächsten Werkzeug seine Ehre, als die auch Miterben sind der Gnade des Lebens, auf daß euer Gebet nicht verhindert werde. 1 Petr. 3. Und seid nicht bitter gegen sie. Kol. 3.






Den Ehefrauen



  




Die Weiber seien untertan ihren Männern als dem Herrn, wie Sara Abraham gehorsam war und hieß ihn Herr, welcher Töchter ihr geworden seid, so ihr wohltut und nicht so fürchtet für einigem Scheusal. 1 Petr. 3.







Den Eltern
  



Ihr Väter, reizet eure Kinder nicht zum Zorn, daß sie nicht blöde werden; sondern zieht sie auf in der Zucht und Vermahnung im Herrn. Eph. 6.






Den Kindern




  



Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn, denn das ist billig. Ehre Vater und Mutter; das ist das erste Gebot, das Verheißung hat: Auf daß dirs wohlgehe und du lange lebest auf Erden. Eph. 6.






Den Knechten, Mägden, Tagelöhnern und Arbeitern





  




Ihr Knechte, seid gehorsam euren leiblichen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfältigkeit eures Herzens, als dem Herren Christo. Nicht mit Dienst allein vor Augen, um den Menschen zu gefallen, sondern als die Knechte Christi, daß ihr solchen Willen Gottes tut von Herzen mit gutem Willen. Lasset euch dünken, daß ihr dem Herrn dienet und nicht den Menschen, und wisset, was ein jeglicher Gutes tun wird, das wird er empfangen, er sei ein Knecht oder ein Freier. (Eph. 6.)







Den Hausherren und Hausfrauen



  




Ihr Herren, tut auch dasselbe gegen sie und lasset das Drohen und wisset, daß ihr auch einen Herrn im Himmel habt, und ist bei ihm kein Ansehen der Person. (Eph. 6.)







Der allgemeinen Jugend
  



Ihr Jungen, seid den Alten untertan und beweiset darin die Demut; denn Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. So demütiget euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, daß er euch erhöhe zu seiner Zeit. 1 Petr. 5.







Den Witwen



  



Welche eine rechte Witwe und einsam ist, die stellt ihre Hoffnung auf Gott und bleibt am Gebet Tag und Nacht. Welche aber in Wollüsten lebt, die ist lebendig tot. 1 Tim. 5.






Der Gemeinde








  



Liebe deinen Nächsten wie dich selbst: in dem Wort sind alle Gebote zusammengefaßt. Röm. 13.

Und haltet an mit Beten für alle Menschen. 1 Tim. 2.



Ein jeder lern sein Lection,
so wird es wohl im Hause stohn.



  
Ein Traubüchlein
für die einfältigen Pfarrherrn


Vorrede





























Ritual






























































So manch Land, so manch Sitte, sagt das gemeine Sprichwort. Demnach, weil die Hochzeit und Ehestand ein weltlich Geschäft ist, gebührt uns Geistlichen oder Kirchendiener nichts darin zu ordnen oder regieren, sondern lassen einer jeder Stadt und Land hierin ihren Brauch und Gewohnheit, wie sie gehen. Etliche führen die Braut zweimal zur Kirchen, beide des Abends und des Morgens, etliche nur einmal. Etliche Verkündigens und bieten sie auf auf der Kanzel zwei oder drei Wochen zuvor. Solches alles und dergleichen lass ich Herrn und Rat schaffen und machen, wie sie wollen, es geht mich nichts an.
  Aber so man von uns begehrt, für der Kirchen oder in der Kirchen sie zu segnen, über sie zu beten oder sie auch zu trauen, sind wir schuldig, dasselbige zu tun. Darum habe ich wollen diese Wort und Weise stellen denjenigen, so es nicht besser wissen, ob etliche gelüstet, einträchtiger Weise mit uns hierin zu brauchen. Die andern, so es besser können, das ist, die allerdings nichts können und aber sich dünken lassen, dass sie alles können, dürfen dieses meines Diensts nichts, ohne dass sie es überklügeln und übermeistern mögen, und sollen sich ja fleißig hüten, dass sie mit niemand etwas Gleiches halten, man mochte sonst denken, sie müssten von andern etwas lernen; das wäre große Schade.
  Weil man denn bisher mit den München und Nonnen so trefflich gros Gepränge getrieben hat in ihrem Einsegnen (so doch ihr Stand und Wesen ein ungöttlich und lauter Menschengedicht ist, das keinen Grund in der Schrift hat), wie viel mehr sollen wir diesen göttlichen Stand ehren und mit viel herrlicher Weise segnen, beten und zieren? Denn obs wohl ein weltlicher Stand ist, so hat er dennoch Gottes Wort für sich und ist nicht von Menschen erdichtet oder gestiftet wie der Mönche und Nonnen Stand, darum er auch hundertmal billiger sollt geistlich geachtet werden denn der klösterliche Stand, welcher billig der allerweltlichste und fleischlichste sollt geachtet werden, weil er aus Fleisch und Blut und allerdings aus weltlicher Witze und Vernunft erfunden und gestiftet ist.
  Auch darum, das diesen Stand das junge Volk lerne mit Ernst ansehen und in Ehren halten als ein göttlich Werk und Gebot und nicht so schimpflich dabei seine Narrheit treibe mit Lachen, Spotten und dergleichen Leichtfertigkeit, so man bisher gewöhnet hat, gerade als wäre es ein Scherz oder Kinderspiel, ehelich zu werden oder Hochzeit machen.
  Die es zum ersten gestiftet haben, das man Braut und Bräutigam zur Kirchen führen soll, haben's wahrlich für keinen Scherz, sondern für einen große Ernst angesehen. Denn es kein Zweifel ist, sie haben damit den Segen Gottes und gemein Gebet holen wollen und nicht ein Lacherei oder heidnisch Affenspiel  treiben.
  So beweiset es auch das Werk an ihm selbst wohl. Denn wer von dem Pfarrherr oder Bischof Gebet und Segen begehrt, der zeiget damit wohl an (ob er's gleich mit dem Munde nicht redet), in was Fahr und Not er sich begibt und wie hoch er des göttlichen Segens und gemeinen Gebets bedarf zu dem Stande, den er anfängt, wie sich's denn auch wohl täglich findet, was Unglücks der Teufel anriecht in dem Ehestande mit Ehebruch, Untreu, Uneinigkeit und allerlei Jammer.
  So wollen wir nu auf diese Weise an dem Bräutigam und Braut (wo sie es begehren und fordern) handeln.
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Zum ersten auf der Kanzel aufbieten mit solchen Worten:
Hans N. und Greta N. wollen nach göttlicher Ordnung zum heiligen Stande der Ehe greifen, begehren des ein gemein christlich Gebet für sie, dass sie es in Gottes Namen anfangen und wohl gerate.
  Und hatte jemands etwas darein zu sprechen, der tu es beizeit oder schweige hernach. Gott gebe ihn seinen Segen, Amen.


Vor der Kirchen trauen mit solchen Worten:
Hans, willst du Greten zum ehelichen Gemahl haben? - Dicat: Ja.

Greta, willst du Hansen zum ehelichen Gemahl haben? - Dicat: Ja.


Hie lass sie die Trauringe einander geben und füge ihre beide rechte Hand zusammen und spreche:
Was Gott zusammenfügt, soll kein Mensch scheiden.


Darnach spreche er für allen in gemein:
Weil denn Hans N. und Greta N. einander zur Ehe begehren und solches hie öffentlich für Gott und der Welt bekennen, darauf sie die Hände und Trauringe einander gegeben haben, so spreche ich sie ehelich zusammen im Namen des Vaters und des Sohns und des heiligen Geists, Amen.


Vor dem Altar über den Bräutigam und Braut lese er Gottes Wort,
Genesis am andern Kapitel:
Und Gott, der Herr, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine sei, ich will ihm ein Gehilfin machen, die um ihn sei. Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er entschlief, und nahm seiner Rieben eine und schliss die Stätte zu mit Fleisch. Und Gott, der Herr, bauet ein Weib aus der Riebe, die er von dem Menschen nahm, und bracht sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Das wäre einmal Bein von meinen Beinen und Fleisch von meinem Fleisch, man wird sie Mannin heißen, darum dass sie vom Mann genommen ist. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und werden sein zwei ein Fleisch.

Darnach wende er sich zu ihn beiden und rede sie an, also:
Weil Ihr beide euch in den Ehestand begeben habt in Gottes Namen, so hört aufs erst das Gebot Gottes über diesen Stand:

So spricht Sankt Paulus: Ihr Männer, liebet eure Weiber, gleichwie Christus geliebt hat die Gemeine und hat sich selbst für sie gegeben, auf dass er sie heiliget, und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, auf dass er sie ihm selbst darstellet eine herrliche Gemeine, die nicht habe Flecken oder Runzel oder des etwas, sondern dass sie heilig sei und unsträflich. Also sollen auch die Männer ihre Weiber lieben als ihre eigene Leibe. Wer sein Weib liebt, der liebt sich selbst; denn niemand hat jemals sein eigen Fleisch gehasst, sondern er nähret es und pfleget sein gleichwie auch der Herr die Gemeine.
  Die Weiber seien untertan ihren Männern als dem Herrn; denn der Mann ist des Weibes Haupt, gleichwie auch Christus das Haupt ist der Gemeine und er ist seines Leibs Heiland. Aber wie nu die Gemeine Christo ist untertan, also auch die Weiber ihren Männern in allen Dingen.

  Zum andern höret auch das Kreuze, so Gott auf diesen Stand gelegt hat.
  So sprach Gott zum Weibe: Ich will dir viel Kummer schaffen, wenn Du schwanger wirst, du sollt deine Kinder mit Kummer gebären, und du sollt dich ducken vor deinem Mann, und er soll dein Herr sein.
  Und zum Mann sprach Gott: Dieweil Du hast gehorcht der Stimme deines Weibs und gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot und sprach: Du sollt nicht davon essen, verfluchet sei der Acker um Deinen Willen, mit Kummer sollt Du dich drauf nähren Dein Leben lang, Dom und Disteln soll er Dir tragen, und sollt das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiß Deines Angesichts sollt Du Dein Brot essen, bis dass Du wieder zur Erden werdest, davon Du genommen bist; denn Du bist Erde und sollt zu Erden werden.

  Zum dritten. so ist das Euer Trost, dass ihr wisset und glaubet, wie Euer Stand vor Gott angenehme und gesegnet ist. Denn also stehet geschrieben: Gott schuf den Menschen ihm selbst zum Bilde, ja zum Bilde Gottes schuf er ihn. Er schuf sie, ein Männlein und Fräulein, und Gott segnet sie und sprach zu ihn: Seid fruchtbar und mehret Euch und füllet die Erden und bringet sie unter Euch und herrschet über Fisch im Meer und über Vogel unter dem Himmel und über alle Tier, das auf Erden kriecht. Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe da, es war alles sehr gut. Darum spricht auch Salomon: Wer ein Weib kriegt, der krieget ein gut Ding und wird Wohlgefallen vom HERRN schöpfen.

Hie recke die Hände über sie und bete, also:
Herr Gott, der Du Mann und Weib geschaffen und zum Ehestand verordnet hast, dazu mit Früchte des Leibes gesegnet und das Sakrament Deines lieben Sohns Jesu Christi und der Kirchen, seiner Braut darin bezeichnet, wir bitten Deine grundlose Güte, Du wollest solch Dein Geschöpf, Ordnung und Segen nicht lassen verrücken noch verderben, sondern gnädig in uns bewahren durch Jesum Christum, unsern Herrn, Amen.




  
Das Taufbüchlein
verdeutschet und aufs neu zugerichtet


Vorrede















































Ritual






























































































Martinus Luther allen christlichen Lesern Gnad und Fried in Christo unserm Herrn

Weil ich täglich sehe und höre, wie gar mit Unfleiß und wenigem ernst, will nicht sagen, mit Leichtfertigkeit, man das hohe, heilige, tröstliche Sakrament der Taufe handelt über den Kindeln, welcher Ursache, ich achte, der auch eine sei, dass die, so dabei stehen, nichts davon verstehen, was da geredet und gehandelt wird, dünkt mich's nicht alleine nütz, sondern auch Not sein, dass man's in deutscher Sprache tue. Und habe darum solches verdeutscht, anzufangen, auf Deutsch zu taufen, damit die Paten und Beistände desto mehr zum Glauben und ernstlicher Andacht gereizt werden und die Priester, so da taufen, desto mehr Fleiß um der Zuhörer willen haben müssen.         Ich bitte aber aus christlicher Treu alle diejenigen, so da taufen, Kinder heben und dabei stehen, wollten zu Herzen nehmen das treffliche Werk und den großen Ernst, der hier innen ist. Denn Du hie hörest in den Worten dieser Gebet, wie kläglich und ernstlich die christlich Kirche das Kindlein herträgt und so mit beständigen, ungezweifelten Worten vor Gott bekennet, es sei vom Teufel besessen und ein Kind der Sunden und Ungnaden, und so fleißig bittet um Hilf und Gnade durch die Tauf, dass es ein Kind Gottes werden möge.
    Darum wolltest Du bedenken, wie gar nicht ein Scherz ist, wider den Teufel handeln und denselben nicht alleine von dem Kindlein jagen, sonder auch dem Kindlein solchen mächtigen Feind sein Lebenslang auf den Hals laden, dass es wohl Not ist, dem armen Kindlein aus ganzem Herzen und starkem Glauben beistehen. aufs andächtigest bitten, dass ihm Gott nach Laut dieser Gebet nicht allein von des Teufels Gewalt helfe, sondern auch stärke, dass es möge wider ihn ritterlich im Leben und Sterben bestehen. Und ich besorge. dass darum die Leute nach der Taufe so Übel auch geraten, dass man so kalt und lässig mit ihn umgangen und so gar ohne Ernst für sie gebeten hat in der Taufe.
    So gedenke nu, dass in dem Taufen diese äußerliche Stücke das geringste sind, als da ist unter Augen blasen, Kreuze an streichen, Salz in den Mund geben, Speichel und Kot in die Ohren und Nasen tun, mit Öle auf der Brust und Schultern salben und mit Chrissam die Scheitel bestreichen, Westerhemd anziehen und brennend Kerzen in die Hand geben, und was da mehr ist, das von Menschen, die Taufe zu zieren, hinzugetan ist; denn auch wohl ohne solches alles die Taufe geschehen mag und nicht die rechte Griffe sind, die der Teufel scheuet oder flieht. Er verachtet wohl großer Ding, es muss ein Ernst hie sein.
    Sondern dass siehe auf, dass Du im rechten Glauben da stehest, Gottes Wort hörest und ernstlich mitbetest. Denn wo der Priester spricht: ”Last uns beten”, da vermahnet er Dich je, dass Du mit ihm beten sollt. Auch sollen seines Gebets Wort mit ihm zu Gott im Herzen sprechen alle Paten und die umher stehen. Darum soll der Priester diese Gebet fein deutlich und langsam sprechen, dass es die Paten hören und vernehmen könnten und die Paten auch einmütiglich im Herzen mit dem Priester beten, des Kindleins Not aufs allerernstlichste vor Gott tragen, sich mit ganzem Vermögen für das Kind wider den Teufel setzen und sich stellen, dass sie es ernst lassen sein, das dem Teufel kein Schimpf ist.
    Deshalb es auch wohl billig und recht ist, dass man nicht trunken und rohe Pfaffen taufen lasse, auch nicht lose Leute zu Gevattern nehme, sondern seine, sittige, ernste, fromme Priester und Gevattern, zu den man sich versehe, dass sie die Sache mit Ernst und rechtem Glauben handeln, damit man nicht dem Teufel das hohe Sakrament zum Spott setze und Gott verunehre, der darinnen so überschwenglichen und grundlosen Reichtum seiner Gnaden über uns schüttet, dass er es selbst ein Neue Geburt heißt, damit wir aller Tyrannei des Teufels ledig, von Sunden, Tod und Helle los, Kinder des Lebens und Erben aller Güter Gottes und Gottes selbst Kinder und Christus Brüder werden.
    Ach lieben Christen, lasst uns nicht so unfleißig solch unaussprechliche Gabe achten und handeln! Ist doch die Taufe unser einiger Trost und Eingang zu allen göttlichen Gütern und aller Heiligen Gemeinschaft. Das helfe uns Gott, Amen.
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Das Taufbüchlein auf neue zugerichtet
Markus, Lukas


Der Täufer spreche:
Fahr aus, Du unreiner Geist, und gib Raum dem heiligen Geist.


Darnach mach er ihm ein  Kreuz an die Stirn und Brust und spreche:
Nimm das Zeichen des heiligen Kreuzes beide an der Stirn und an der Brust!


Lasst uns beten:
O allmächtiger, ewiger Gott, Vater unsers Herrn Jesu Christi. Ich rufe Dich an über diesen N., Deinen Diener, der Deiner Taufegabe bittet und Dein ewige Gnade durch die geistliche Wiedergeburt begehrt. Nimm ihn auf, Herre, und wie Du gesagt hast: ”Bittet, so werdet Ihr nehmen, sucht, so werdet Ihr finden, klopft an, so wird Euch aufgetan”, so reiche nu das Gut dem, der da bittet, und öffne die Tür dem, der da anklopfet: dass er den ewigen Segen dieses himmlischen Bades erlange und das verheißene Reich Deiner Gabe empfahe durch Christum, unsern Herrn, Amen.


Lasst uns beten:
Allmächtiger, ewiger Gott, der Du hast durch die Sintflut nach Deinem gestrengen Gericht die ungläubige Welt verdammt und den gläubigen Noah selbacht nach Deiner großen Barmherzigkeit erhalten und den verstockten Pharao mit allen Seinen im roten Meer ersäuft und Dein Volk Israel trocken hindurch geführt, damit diese Bad Deiner heiligen Taufe zukünftig bezeichnet, und durch die Taufe Deines lieben Kindes, unsers Herren Jesu Christi, den Jordan und alle Wasser zur seligen Sintflut und reichlicher Abwaschung der Sunden geheiligt und eingesetzt: Wir bitten durch dieselbe Deine grundlose Barmherzigkeit, Du wolltest diesen N. gnädiglich ansehen und mit rechtem Glauben im Geist beseligen, dass durch diese heilsame Sintflut an ihm er saufe und untergehe alles, was ihm von Adam angeboren ist und er selbst dazu getan hat, und er, aus der Ungläubigen Zahl gesondert, in der heiligen Arche der Christenheit trocken und sicher behalten, allzeit brünstig im Geiste, fröhlich in Hoffnung Deinem Namen diene, auf dass er mit allen Gläubigen Deiner Verheißung ewiges Lebens zu erlangen würdig werde durch Jesum Christum, unsern Herrn, Amen.


Ich beschwöre Dich, Du unreiner Geist, bei
dem Namen des Vaters H
und des Sohns H
und des heiligen Geistes H,
dass Du aus fahrest und weichest von diesem Diener Jesu Christi, N., Amen.
    

Lasst uns hören das heilig Evangelium Sankt Markus:
Zu der Zeit brachten sie Kindlein zu Jesu, dass er sie sollt anrühren. Aber die Junger bedräueten die, so sie brachten. Da das Jesus sah, verdross ihn und sprach zu ihn: Lasst die Kindlein zu mir kommen und wehret ihn nicht. Denn solcher ist das Himmelreich. Wahrlich, ich sage Euch, wer nicht das Reich Gottes nimmt wie ein Kindlein, der wird nicht hinein kommen. Und er herzet sie und leget die Hände auf sie und segnete sie.


Denn lege der Priester seine Hände aufs Kinds Haupt und bete das Vaterunser samt den Paten niedergekniet:
Vater unser, der Du bist im Himmel, geheiliget werde dein Name, zukomme dein Reich, Dein Wille geschehe, als im Himmel und auf der Erden, Unser täglich Brot gibt uns Heute, Und verlas uns unsere Schulde, als wir verlassen unsern Schuldigern, Und nicht einführe uns in Versuchung, Sonder erlöse uns von dem Übel. Amen.


Darnach leite man das Kindlein zu der Taufe und der Priester spreche:
Der HERR behüte deinen Eingang und Ausgang bis zu ewigen Zeiten.


Darnach lass der Priester das Kind durch seine Paten dem Teufel absagen und spreche:
N., entsagest Du dem Teufel? - Antwort: Ja.
Und allen seinen Werken? - Antwort: Ja.
Und alle seinem Wesen? - Antwort: Ja.

Darnach frage er:
Glaubest Du an Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und Erden? - Antwort: Ja.

Glaubest Du an Jesum Christ, seinen einigen Sohn, unsern Herrn, geboren und gelitten? - Antwort: Ja.

Glaubest Du an den heiligen Geist, ein heilige christliche Kirche, Gemeine der Heiligen, Vergebung der Sunde, Auferstehung des Fleisches und nach dem Tod ein ewiges Leben? - Antwort: Ja.

Willst Du getauft sein? - Antwort: Ja.


Da nehme er das Kind und tauche es in die Taufe und spreche:
Und ich taufe Dich im Namen des Vaters und des Sohns und des heiligen Geistes.


Denn sollen die Paten das Kindlein halten in der Taufe, und der Priester spreche, weil er das Westerhemd anzieht:
Der allmächtige Gott und Vater unsers Herrn Jesu Christi, der Dich anderweit geboren hat durchs Wasser und den heiligen Geist und hat Dir alle Deine Sunde vergeben, der stärke Dich mit seiner Gnade zum ewigen Leben, Amen.

Friede mit Dir. - Antwort: Amen.






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